Konsumstreik bei Immobilien - macht das Sinn?

vom 22.04.2015, 15:29 Uhr

Im Fernsehen kam letztens ein Bericht von Menschen die einen Konsumstreik machen und dieser sah meist so aus, dass sie eben nicht arbeiten gegangen sind oder aber sie sind arbeiten gegangen und haben sich aber geweigert Geld für bestimmte Dinge auszugeben. Das waren beispielsweise Kleidung aber besonders häufig natürlich Nahrung, da diese von vielen Supermärkten komplett sinnlos weggeschmissen wird und diese Menschen quasi dann von diesen Dingen gut leben können.

Im Fernsehen ist dann ein Mann gezeigt worden, der sicherlich einen Extremfall repräsentiert. Dieser hat gebrauchte Kleidung zu Flüchtlingszentren gebracht und es war sehr auffallend, dass die meisten dieser Flüchtlinge besser gekleidet waren, als er selbst. Er ernährte sich auch ausschließlich von den Nahrungsmitteln die er von Supermärkten und so weiter bekommt und gibt davon auch viel ab. Was mich aber am meisten erstaunt hat, war die Tatsache, dass er auch keine Miete zahlen wollte.

Die anderen Dinge sind mir absolut verständlich, jemand möchte kein Geld für etwas ausgeben, was in unserem Land im Überfluss vorhanden ist und verschwendet wird, dass trifft auf Speisen und Kleidung durchaus zu. Aber Immobilien? Haben wir zu viele Immobilien oder wie ist dieses Handeln zu verstehen. Der Mann ist dann zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern bei einer Familie aufgenommen worden, die noch ein Zimmer frei hatte und hat dort gelebt, ohne Miete zahlen zu müssen. Nun musste er aber mit seiner Familie zu seinen Eltern ziehen.

Mir ist diese Handlung einfach nicht ganz klar, warum möchte man als Konsumverweigerer keine Miete mehr zahlen? Geht es darum das die Mieten in Deutschland überteuert sind oder worum geht es genau? Es kann doch wohl keine Verschwendung an Immobilien bestehen oder wie ist das zu verstehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich halte einen solchen Konsumstreik sowieso für sehr sinnlos. Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn man nicht unnötig verschwenderisch ist oder man seinen eigenen Besitz auf möglichst wenige Dinge beschränken will. Man kann durchaus argumentieren, dass man Besitz immer auch als eine gewisse Belastung empfinden kann. Außerdem kann man so auch mit einem geringen Einkommen auch ein gutes Leben haben, wenn man sich geschickt anstellt. Viele digitale Nomaden nutzen solche Methoden, um sich eine quasi lebenslange Weltreise zu finanzieren.

Das heißt aber noch nicht, dass man sich völlig gegen das Verdienen und Ausgeben von Geld verweigern muss. Das macht nur Sinn, wenn man sich gezielt zu einem gesellschaftlichen Außenseiter machen möchte, da man ja kaum noch am normalen Geschehen teilnehmen kann.

Richtig unsozial wird es aber erst dann, wenn man anderen Leuten zur Last fällt und sie damit gezielt ausnutzt. Genau das passiert, wenn man sich nicht einmal mehr eine eigene Wohnung leisten will und daher darauf angewiesen ist, dass man von anderen Menschen aufgenommen wird. Diese Leute geben dann nämlich bares Geld aus, um die Konsumstreiker zu finanzieren.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Haltung des Mannes kommt mir übertrieben vor. Will er sich so unbegrenzt lange durchs Leben schnorren oder ist das Experiment zeitlich begrenzt? Es ist ja nichts anderes als Schnorren auch auf den Wohnraum bezogen.

Als Vater von drei Kindern trägt er Verantwortung für eine kleine Familie, dass die Familie ein Dach über dem Kopf benötigt, gehört für mich zu den Grundvoraussetzungen, für die ein Familienvater Sorge zu tragen hat. Ich könnte ihn eher verstehen, wenn er Single wäre und diese geldlose Lebensform für sich selbst einmal ausprobieren wollte.

» Wundertüte » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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