Wie geduldig seid ihr bei technischen Problemen?
Man kennt die Situation: man hat ein Referat vorbereitet, ist total aufgeregt und erscheint etwas früher zum Unterricht und dann stellt sich heraus, dass die Technik nicht unbedingt so funktionieren will wie man dachte. Ich habe auch schon erlebt, dass die entsprechende Powerpoint-Präsentation mit Open Office angefertigt wurde und der Referent eben vergessen hatte, es in einem Format abzuspeichern, damit Microsoft Powerpoint diese Präsentation auch öffnen kann. In solchen Fällen steht man dann ohne alles da und oft war es dann so, dass der Referent dann entweder komplett ohne Präsentation halten musste oder man das Referat verschieben musste, wobei ersteres eher die Regel war.
Ich habe aber auch schon erlebt, dass manche Referenten kurze Videosequenzen vorbereitet haben, die dann Probleme bereitet haben. So hat es dann gedauert, bis die Lautsprecher entsprechend angeschlossen waren oder aber es war so, dass zwar alles angeschlossen war, aber der Media Player hat komischerweise keinenTon von sich gegeben. Das kann einen Referenten, der so schon aufgeregt ist, schonmal aus der Bahn werfen.
Die meisten Referenten klicken dann ein paar Mal und wenn es nicht sofort klappt, dann geben sie es auf und versuchen es dann anders zu regeln, also ohne Technik. Die meisten Dozenten sind auch so, eben weil sie keine Lust haben die meiste Unterrichtszeit wegen technischer Probleme zu verschwenden und sie auch mit ihrem Stoff irgendwie durchkommen müssen. Vor kurzem hatte ich aber einen Dozenten, der in diesem Punkt komplett aus der Reihe tanzte.
Dieser Dozent hat so schon einen eher "gechillten" Ruf und ist allgemein sehr entspannt und sieht viele Sachen nicht so eng. So hat er schon die Anwesenheitspflicht eher als eine Art Empfehlung angesehen und nicht als verpflichtend und das zu einer Zeit, in der sie noch existierte und von den anderen Dozenten konsequent kontrolliert und sanktioniert wurde.
Dieser Dozent von dem ich sprach, wollte vor kurzem ein kurzes Video im Unterricht abspielen, weil dort ein bestimmter Sachverhalt viel besser erklärt wurde, als er es seiner Ansicht nach erklären könnte. Er hatte vorher ein Testvideo abspielen lassen und da stellte sich dann heraus, dass der Media Player funktioniert und auch der Ton funktionierte, also waren die Lautsprecher korrekt angeschlossen und auch angemacht worden. Als er dann jedoch das eigentliche Video abspielen wollte, ging zwar das Bild, aber der Ton nicht. Also nutzte er einen anderen Player, der dann aber auch nicht funktionierte und nicht einmal Ton zu hören war.
Einen VLC-Player gab es nicht, der war nicht installiert und er hatte nicht die Befugnisse des Administrators, dies zu ändern. Also öffnete er das Video im Browser, wobei es da auch nicht ging. Also wechselte er den Browser und versuchte das Video bei Youtube mit Google Chrome abzuspielen, was auch nicht ging. Er probierte auf diese Weise mit einer engelsgleichen Geduld alle Eventualitäten aus, was aber nicht funktionierte. Letzten Endes holte er sein Thinkpad aus der Tasche, schloss Beamer und Lautsprecher dort an und spielte das Video mit Erfolg ab.
Im Endeffekt hat er für seine kleine Fehlersuche fast eine halbe Stunde gebraucht, was gar nicht so schlimm war, weil das Seminar ganze vier Stunden dauerte. Also haben wir gar nicht so viel Zeit verloren und er hat uns im Endeffekt sogar eher gehen lassen, weil er mit seinem Stoff schon durch war. Dennoch finde ich so eine Geduld bemerkenswert und ich glaube, dass ich persönlich sehr viel schneller aufgegeben hätte.
Wie ist das bei euch? Wie geduldig seid ihr bei technischen Problemen und warum?
Ich bin eigentlich auch recht gechillt, wenn technische Probleme bei Präsentationen auftreten. Zuerst einmal habe ich meistens mehrere Kopien meiner Vorträge dabei, einmal in Papierform, einmal auf einem USB-Stick, einmal auf CD und ich habe oft sogar noch einen Laptop und einen Beamer dabei, selbst wenn ich einen gestellt bekomme.
Mir wurde von den Lehrern immer eingebläut, immer ein Backup auf Lager zu haben. Als Overheads noch populärer waren, hatte ich meine Vorträge sogar in Folienform dabei. Wenn es keinen Zeitdruck gibt, dann weiß ich auch nicht warum ich mich aus der Ruhe bringen lassen sollte. Ich habe meistens eh alles so vorbereitet, dass alles in fünf Minuten betriebsbereit ist, selbst wenn mal ein Gerät ausfallen sollte.
Selbst wenn Murphys Gesetz es mal richtig übel mit mir meint, werde ich meinen Vortrag irgendwie durchziehen. Ich bin eigentlich entspannt, was technische Pannen angeht, ich muss sie schließlich in meinem Job auch immer wieder lösen und darf dann auch nicht in Panik verfallen. Anders sieht es aus, wenn ich der Referent bin, ich bin ein enorm nervöser Sprecher, aber das hat nichts mit der technischen Handhabung von Geräten zu tun.
Ich kann ziemlich ungeduldig werden, wenn mein Laptop nicht so springt wie er soll. Ich werde dann immer sehr schnell sauer. Aber ich befasse mich dann trotzdem mit dem Problem. Meine Problem sind meistens aber ein wenig größer als Lautsprecher, die nicht wollen oder so etwas.
Ich kann zur Problemlösung dann schon einige Stunden investieren. Dabei kann ich dann doch sehr geduldig sein, obwohl diese Eigenschaft sich nur in sehr wenigen Situationen zeigt. Es ist schon des öfteren passiert, dass ich einen ganzen Tag darauf verschwendet habe, ein Problem zu lösen. Und auch wenn es immer ewig gedauert hat, war ich doch glücklich, wenn ich es dann doch endlich hinbekommen habe.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2429mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden? 5941mal aufgerufen · 22 Antworten · Autor: Owlytic · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden?