Was würdet ihr als Nonne am meisten vermissen?

Wenn ich gläubig wäre, dann wäre vielleicht ein Leben in einem Kloster das Richtige für mich. Es dürfte allerdings keines sein, in dem man nicht abgeschieden lebt. Es gibt da ja gewaltige Unterschiede. Ich glaube nicht, dass ich viel vermissen würde, am ehesten wahrscheinlich schöne Kleidung und Schmuck. Was würdet ihr als Nonne (oder Klosterbruder) am meisten vermissen?

Kommt auf die Religion an. Du meinst wahrscheinlich das Leben einer Nonne oder eines Mönchs in der christlich-katholischen Religion, das von den Grundsätzen „Armut, Keuschheit und Gehorsam“ bestimmt wird. Wie sagte Götz von Berlichingen? Unerträglich sind sie alle! Ich persönlich würde natürlich die körperliche Zweisamkeit am meisten vermissen. Oder die körperliche Einsamkeit, wenn man es ganz streng nimmt. Oder man wechselt zu einer weniger strengen Tradition, etwa den tibetischen Rotmützen, die deutlich freier mit manchen Aspekten des Lebens umgehen.

Das ist eine sehr interessante Frage und für mich gar nicht so leicht zu beantworten. Es gab ganz früher immer eine Nonne in unserer katholischen Kirche. Sie war so lieb, hat mich immer morgens ein Stück mit zum Kindergarten genommen, weil es auf den Weg war. Ich mochte sie sehr und fand sie toll. Wahrscheinlich kommt deswegen auch mein absoluter Lieblingsfilm „Sister Act“ daher, weil es gerade so die Zeit war. Irgendwann sah ich sie leider nicht mehr und vermute mal, dass „Gott“ sie zu sich geholt hat.

Heutzutage mag ich Nonnen auch, weil sie eben so unvoreingenommen lieb und nett sind. Sie sind meiner persönlichen Meinung nach die vertrauensvollsten Personen, die man im Leben treffen kann. Ebenso wie die Ehrlichsten, denn das hat alles mit ihrem göttlichen Glauben zu tun. Doch kann ich mir vorstellen, selber eine solche Nonne zu werden? Diese ganzen Einschränkungen, die ich derzeit nicht gewohnt bin zu ertragen? Ich glaube eher nicht. Ich muss zugeben, dass mir der Geschlechtsakt fehlen würde. Darüber hinaus halte ich die Kirche für eine Sekte, die Menschen mit biegen und brechen bekehren möchte.

Ich habe zwar viel Spaß an der Mode, aber das wäre in dem Fall wahrscheinlich das kleinste Problem. Ich würde auf jeden Fall meine Freiheit vermissen, denn man unterwirft sich in einem Kloster ja den Regeln, die andere Menschen aufgestellt haben und hat kein Recht diese zu hinterfragen und seine eigene Meinung zu haben. Das wird so gemacht, weil das schon immer so gemacht wurde. Ende. So ein Leben ist irgendwie das Gegenteil von Individualismus. Man wird zum Schaf degradiert, das dem Leittier folgt und mit der Menge mit blökt.

Was ich auf jeden Fall auch vermissen würde wäre männliche Gesellschaft, womit ich keine Beziehungen meine oder jedenfalls nicht nur. Lauter Frauen auf einem Haufen finde ich anstrengend, und Nonnen unter sich sind auch alles andere als "lieb und nett". Die Frau eines Cousins hat eine Zeit lang in einem ehemaligen Kloster gearbeitet, das zu dem Zeitpunkt praktisch ein Altenheim war und inzwischen geschlossen ist, da die meisten Bewohnerinnen verstorben sind. Die Geschichten, die sie erzählt hat, haben ziemlich genau dem entsprochen, was man sich unter einem Haus mit lauter Frauen vorstellt. Der Gott, der vor Zickereien schützt, muss wohl noch erfunden werden.

"Weltlichen" Besitz und Luxusgüter würde ich wohl noch am wenigsten vermissen. Im Gegenteil, ich stelle es mir sogar ganz befreiend vor, wenn man sich von sämtlichen Modediktaten und irrwitzigen Schönheitsidealen befreien und sich einfach zweckmäßig kleiden kann. Konsum ist schließlich nicht das Wichtigste im Leben, auch wenn es uns von allen Seiten eingeredet wird. Es tragen zudem auch nicht alle Ordensleute den traditionellen Habit, sondern viele ziehen im Alltag ganz "normale" Kleidung an, sodass sie für Außenstehende gar nicht als Mönch oder Nonne erkennbar sind.

Wenn ich für mich beschließen könnte, dass ich die Werte und Ideale, die mein Glaube oder der gewählte Orden vertreten, voll und ganz akzeptieren kann, könnte ich mir sogar vorstellen, mit dem leidigen "Gehorsam" klar zu kommen, sprich, die Arbeit zu machen, die mir zugewiesen wird und dorthin zu gehen, wohin man mich schickt.

Am schwersten fallen würde mir wohl am ehesten der Verzicht auf eine Beziehung und eine Familie. Generell bin ich der Meinung, dass das Ordensleben schon gewaltige Opfer verlangt, aber es gibt bestimmt Menschen, die auf diese Art Erfüllung und Zufriedenheit finden können.

Ich bin nicht für das Leben hinter Klostermauern geboren. Keinen freien Willen mehr zu haben, sich zu unterwerfen und nur das tun, was von mir verlangt würde, das würde ich nicht können und nicht wollen. Um Nonne werden zu können, muss man von seinem Glauben überzeugt sein. Das fehlt mir. In einem Kloster, wo es nur darum geht, nach dem Glauben zu leben, zu beten und zu arbeiten, wäre ich total unglücklich.

Etwas anderes könnte es sein, wenn es um eine freie Mitarbeit ginge, wie zum Beispiel Krankenpflege, Missionsarbeit in anderen Ländern oder in der Schule und im Kindergarten. Ehrlich gesagt, möchte ich auch nicht nur unter Frauen leben. Ich glaube nicht, dass in einem Frauenkloster alles pure Harmonie ist. Das Gegenteil dürfte wohl der Fall sein. Frauen können oft sehr zickig und gemein sein, das möchte ich nicht erleben. Ich habe immer schon lieber mit Männern zusammen gearbeitet, obwohl es bei uns in Ordnung war. Freiheit und Selbstbestimmung würden mir fehlen.

Ich muss sagen, dass ich gar nicht richtig sagen kann, was ich am meisten vermissen würde, wenn ich ein Leben als Nonne führen würde. Immerhin würde ich wirklich sehr viel vermissen und von daher stelle ich mir so ein Leben auch einfach grausam vor. Dabei mag es gut sein, dass so ein Leben für viele Frauen sehr befreiend wirkt, weil man sich keine Gedanken um sein Aussehen oder um seinen Status machen muss, wobei ich mich damit nicht wohl fühlen würde. Für so ein Leben bin ich einfach nicht gemacht und auch wenn ich mich nicht unbedingt als oberflächlicher Mensch bezeichnen würde, so liegt mir doch viel an Mode, Aussehen und auch Besitztümern.

Mir würde es sehr fehlen, einfach shoppen gehen und mich ankleiden zu können. Ich bin einfach eine typische Frau und ich liebe es über alles, shoppen zu gehen und mir neue Kleidung zu kaufen. Dazu kommt, dass ich mich sehr gerne schminke und mich generell gerne mit meinem Aussehen beschäftige. Von daher kaufe ich mir auch regelmäßig neue Kleidung und neue Kosmetik und ich benutze diese ganzen Sachen dann auch für mein Leben gerne. Das würde als Nonne jedoch nicht mehr gehen.

Ansonsten würden mir auch noch alle Freiheiten fehlen. Ich könnte die ganzen Sachen nicht mehr machen, die mir so viel Spaß machen würden. Somit könnte ich nicht mehr reisen und nicht mehr in den Urlaub gehen, sondern ich wäre quasi im Kloster gefangen. Dabei könnte ich außerdem nicht mehr ins Kino und auch nicht ins Schwimmbad gehen. Auch ein spontaner Spaziergang mitten in der Nacht wäre einfach nicht mehr möglich und ich denke, dass ich mir einfach eingesperrt vorkommen und daher auch verrückt werden würde. Zudem könnte ich auch nicht glücklich werden, wenn ich auf alle Sachen verzichten müsste, die mir Spaß machen.

Ich kaufe mir allgemein sehr gerne verschiedene Sachen, wie etwa neue DVDs, Bücher oder auch Schmuck. Dabei könnte ich einfach nicht darauf verzichten und ich brauche auch einen gewissen Konsum, um mich wohl fühlen zu können. Dürfte ich mir dabei nie etwas kaufen, wäre das schrecklich für mich.

Zu Schluss würde mir natürlich auch ein Partner an meiner Seite fehlen. Ich bin ein Mensch, der sich am wohlsten innerhalb einer Beziehung fühlt und von daher würde mir dann immer etwas fehlen, wenn ich keinen Partner haben könnte. Mir würden dann die Zuneigung und die Liebe fehlen und von daher könnte ich mir so ein Leben auch niemals vorstellen und es wäre die reinste Bestrafung für mich.

Wenn ich so an meine Kindheit zurück denke, wollte ich eigentlich immer Nonne werden. Ich wollte für andere beten und anderen helfen. Also wenn ich genau bin, eigentlich Pfarrer, aber das geht ja als Frau im katholischen Glauben nicht. Dies und mehr ist der Grund, warum ich schon lange aus der Kirche ausgetreten bin.

Am meisten würde ich wohl auch die körperliche Zweisamkeit vermissen, wie es schon beschrieben wurde. Aber auch das alleinige Leben nur unter Schwestern würde mir glaube ich nicht gefallen. Wie gesagt, ich würde gerne anderen helfen wollen und für andere beten. Das schließt natürlich ein, dass man auch unter die Leute kommt.

Mir kommt da immer der Film "Sister Act" in den Sinn, wo die Nonnen, die sonst nie etwas anderes als die Klostermauern gesehen haben, auf einmal ausbrechen und unter die Leute kommen. So stelle ich mir ein modernes Leben als Nonne vor. Da aber das ganze kirchliche System veraltet ist, ist der Beruf der Nonne nichts mehr für mich.

Das frühe Aufstehen und die strikte Einhaltung der vorgegebenen Tagesstruktur würde mich in den Wahnsinn treiben. Auch die Enge der Gemeinschaft wäre nichts für mich. Ich kann mir vorstellen, dass es dort oft ganz schön menschelt. Das alles würde ich als weitaus schlimmer bewerten als die Beachtung der Gebote von Keuschheit und Armut.

Ich würde meinen Freund am meisten vermissen. Er ist mir so unglaublich wichtig, dass ich ihn bereits nach kurzer Zeit vermisse. Er ist ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben und ihn würde ich niemals für nichts hergeben. Selbst als gläubiger Mensch würde ich aufs Nonne sein eher verzichten als auf ihn.