Wie viele Stunden geht man am Tag in eine Förderschule?

Ich habe gerade mit meinem Verlobten eine kleine Diskussion über Schulformen und wollte deswegen mal fragen, wie viele Stunden man am Tag in einer Förderschule ist und da Unterricht hat. Ist das unterschiedlich oder wie wird das geregelt? Und mich würde auch mal interessieren, wie viele da eigentlich in einer Klasse sind und wie entschieden wird, wer da zusammen kommt. Wird das auch nach Krankheiten entschieden?

Das ist sicherlich von der Schulform abhängig. Auch im Förderbereich gibt es Ganztagsschulen und Internate. Abhängig wird es auch von der Erkrankung sein. Ein Kind, welches hauptsächlich im Bett liegt, wird weniger am Unterricht teilnehmen können, als ein Kind, welches aufgrund einer Augenerkrankung an einer Förderschule beschult wird.

Ganz klar wird das wahrscheinlich auch noch Länder abhängig anders gehandhabt. Da wird jedes Bundesland seine eigenen Regeln haben. In manchen Städten gibt es ja auch schon keine reinen Förderschulen mehr, sondern es wird an Regelschulen inklusiv gearbeitet.

Wie definierst du denn eigentlich Förderschule? Bei uns gibt es zwei verschiedene Förderschulen. Die eine Förderschule nimmt Kinder auf, die eine ausgeprägte Lernschwäche haben. Dort werden die Klassen versucht so zusammen zu setzen, dass eben die Kinder ziemlich gleiche Testergebnisse haben. Also ähnlich wie an den drei Schulen hier im Kreis die Förderklassen für Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben. Denn da wird auch nach leicht, mittel und schwer eingestuft und danach die Klassen bestückt.

Dann haben wir aber auch noch eine Förderschule für echte Problemkinder was das Verhalten angeht. Da weiß ich, dass diese bis Ende der 6. Klasse besucht werden kann. Wobei man schon versucht den Großteil der Kinder ab der 5. Klasse in der Oberschule zu integrieren. In der Klasse meiner Tochter waren zwei Jungen von dieser Förderschule, die aber beide auch wieder zurück mussten. Denn beide Jungen war sehr aggressiv und haben teilweise eben auch Mitschüler körperlich angegriffen.

Und dann gibt es noch Förderschulen für spezifische Erkrankungen. Wie zum Beispiel Schulen, wo nur Kinder mit einer extremen Sehschwäche oder bei Blindheit unterrichtet werden. Auch spezielle Sprachheilschulen gibt es, die ja die betroffenen Kinder nicht nur unterrichten, sondern eben entsprechend fördern. An diese Schulen ist meist auch ein Internat angeschlossen, weil da die Kinder aus einem sehr großen Umkreis kommen und die tägliche Fahrt einfach zu lange dauern würde.

Und so kann man die Liste beliebig erweitern. In der Nähe haben wir in einem Dorf auch eine Schule für Kinder mit geistiger Behinderung, die dort unterrichtet werden. Wobei man Kinder mit körperlichen Behinderungen in die Schulen schickt, die dafür vor Jahren entsprechend umgebaut wurden. Bei den Grundschulen weiß ich es von einer Schule und bei den Oberschulen ist auch eine mit Fahrstuhl ausgestattet, so dass diese Schüler ohne fremde Hilfe die Etagen wechseln können.

Die Betreuung nach dem Unterricht, wenn die Kinder weiterhin zu Hause wohnen, ist dann recht unterschiedlich. Was auch vom Grad der Einstufung beim Förderbedarf abhängig ist. Auch die Berufstätigkeit der Eltern spielt dabei eine Rolle. Berufstätige Eltern können also mehr Betreuung in Anspruch nehmen, damit die Kinder eben nicht allein zu Hause sind, wenn dadurch eine höhere Gefahr bei verhaltensauffälligen Kindern vorhanden ist oder die Betreuung von behinderten Kindern einfach nicht gewährleistet werden kann.