Paartherapie als Liebesbeweis vom Partner fordern

vom 14.04.2015, 12:51 Uhr

Mein Cousin ist ziemlich verzweifelt. Er liebt seine Frau und sie liebt ihn auch. Aber sie fühlt sich immer mehr missverstanden und macht in letzter Zeit nicht den glücklichsten Eindruck. Am Wochenende hat sie mit meinem Cousin geredet und von ihm eine Paartherapie regelrecht verlangt. Sie meinte, wenn er sie lieben würde, dann würde er mit ihr eine solche Therapie machen.

Wie findet ihr es, wenn ein Partner vom anderen Partner verlangt oder fordert mit ihm eine Paartherapie zu machen und das nur als Liebesbeweis? Würdet ihr das machen, wenn euer Partner das möchte, weil er sich nicht mehr so glücklich in der Beziehung fühlt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde es machen. Wenn ein Partner das einfordert, dann fühlt er sich nicht mehr wohl und dann würde ich auch durchaus eine Therapie machen zusammen, damit man wieder glücklich ist. Das ist ja nicht zu viel verlangt und wenn es einem etwas bringt, dann ist es doch in Ordnung. Natürlich hört es sich immer ein bisschen blöd an, wenn jemand etwas einfordert, aber wenn es der Beziehung dient, ist es doch gut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde man sollte hier den kulturellen Hintergrund nicht vernachlässigen. Es gibt durchaus Kulturen, wo es extrem beleidigend und respektlos ist, wenn man eine Dritte Person in die Beziehung mit reinzieht und sie an den eigenen Problemen teilhaben lässt. Gerade wenn man einer solchen Kultur angehört finde ich es schon unverschämt, wenn man dann eine solche Therapie "verlangt" anstatt sie zu erbitten. In manchen Kreisen ist das eben Tabu-Thema und man klärt Probleme lieber unter sich.

Außerdem ist es noch lange keine Garantie, dass man nach einer Paartherapie auch zusammen bleibt. Ich habe schon von vielen Paaren gehört, die massenhaft Geld für eine Paartherapie ausgeben mussten mit der Folge, dass sich das Paar im Endeffekt getrennt hat weil der Therapeut es für das Beste für alle Beteiligten empfunden hat. Gerade fremden Menschen würde ich in dieser Hinsicht nicht vertrauen, wenn ich ehrlich bin.

Es ist eine Sache, wenn man als "Paartherapeut" eine Person aus dem direkten Umfeld fragt, die beide Parteien am Besten kennt und eben hilft Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Aber eine fremde Person würde ich in dieser Hinsicht nie um Hilfe bitten. Dafür bin ich zu misstrauisch, auch wenn Fremde dafür Geld kriegen würden.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Etwas vom Partner zu verlangen und zu fordern finde ich generell immer schwierig und meistens unangebracht. Ich finde, dass man nie vergessen sollte, dass der Partner ein freier Mensch ist, der tun und lassen kann, was er möchte. Man sollte ihm nie etwas verbieten oder etwas von ihm verlangen. Der Partner ist kein kleines Kind und ich denke, dass man mit Verboten und Forderungen schnell jemanden vergraulen kann. Das heißt dabei nicht, dass man nicht seine Wünsche äußern kann - das darf man durchaus. Aber eben nicht in Form von Verboten und Forderungen.

Im Grunde genommen finde ich, dass es nichts Schlimmes ist, eine Paartherapie zu machen und wenn es der Beziehung helfen kann, dann ist es ja auch etwas Gutes. Allerdings sollte man den Partner nicht dazu zwingen, so etwas zu machen. Das würde ja auch nichts bringen, da man doch von selbst dazu bereit sein muss, sich zu ändern und Kompromisse einzugehen. Und das geht nur, wenn man etwas aus freiem Willen macht. Das ist aber nicht der Fall, wenn man den Partner zwingt und dann kann man es doch gleich bleiben lassen, weil langfristig kein Erfolg vorhanden sein wird.

Man kann dem Partner doch einfach sagen, dass man nicht mehr glücklich in der Beziehung ist und ihm dann auch vorschlagen, dass man gemeinsam so eine Therapie macht. Ich verstehe nur nicht, warum man da gleich fordern und zwingen muss. Man kann es eben auch normal mitteilen und den Wunsch äußern.

Würde mein Partner das mir vorschlagen, dann würde ich auf jeden Fall darüber nachdenken. Mit Forderungen und Zwängen würde es dann aber wohl schon anders aussehen und ich denke, dass ich da auch nicht zustimmen würde, weil ich mich so eingeengt und bedrängt fühlen würde. So, als wenn mir jemand die Pistole auf die Brust setzen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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