Fahrradwege mit Unterbrechung - wie als Passant reagieren?

vom 16.04.2015, 22:01 Uhr

In der Nähe meiner Universität gibt es viele Fahrradwege, allerdings sind diese nur teilweise gekennzeichnet. An einer sehr großen Kreuzung beispielsweise ist der Fahrradweg sehr klar gekennzeichnet, man kommt zu einem Übergang wo die Passanten auf einem erhöhten Bordstein laufen und die Fahrräder haben mindestens ebenso viel Platz auf einem weiteren Weg, der abgegrenzt und gekennzeichnet ist. Nach der zweiten Ampel hört diese Kennzeichnung aber auf. Auf der Straße kann man aber nicht fahren, dort gibt es drei Spuren und diese sind einfach ein wenig zu eng und zu gefährlich für Radfahrer, so dass eigentlich alle den breiten Bordstein nach wie vor nutzen.

Die nicht gekennzeichnete Fläche geht vielleicht 50 Meter weiter und dann sieht man wieder das Symbol mit dem Fahrrad und eine Abgrenzung auf dem Gehweg. Diese mündest dann in einen abgesenkten Bordstein der die Radfahrer wieder auf die Straße leitet. Für mich ist die Sache eigentlich klar, die Radfahrer sollen während dieses Stückes ganz normal auf dem Bordstein fahren, denn sie können nicht einfach runter, nur weil die Kennzeichnung aufgehört hat.

Auf der Straße ist kein Fahrradweg und es gibt auch keinen abgesenkten Bordstein. Deswegen fahren auch alle nach wie vor normal weiter, aber es ist schon das eine oder andere Mal vorgekommen, dass ich oder eine andere Person dort von Passanten angepöbelt worden sind, weil diese offenbar der Meinung sind, dass der breite Bordstein ihnen alleine gehören würde und Radfahrer dort keinen Platz mehr hätten.

Wie macht ihr das, wenn die Kennzeichnung für einen Radweg aufhört, es aber auch keine Überleitung gibt? Fahrt ihr das Stück dann auf der Straße, auch wenn ihr einen steilen Bordstein runterfahren müsst und die Straße nicht für Radfahrer geeignet ist? Oder bleibt ihr auf dem Gehweg, wie es offenbar auch gedacht ist? Wie würdet ihr als Passant reagieren?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als Passant sollte man doch den Grips besitzen, logisch zu schlussfolgern und zu wissen,dass die nicht markierte Fläche trotzdem Radweg ist. Außerdem ist es bei mir so, dass ich beim Auf-dem-Gehweg-Laufen eh nie an der Straßenseite des Gehweges entlang gehe, sondern immer auf der Innenseite, man muss nämlich auch ohne Markierung mit Radfahrern rechnen, gerade, wenn es sich dabei um kleine Kinder handelt, die gerade das Fahrradfahren erlernt haben und noch nicht auf die Straße auswichen können/dürfen.

Ich als Radfahrer bleibe auf dem Gehweg und klingel dann eben, wenn Passanten vor mir herlaufen, obwohl es entgeltlich ein Radweg ist, dessen Markierung fehlt.

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als eingefleischtes Landei kannte ich solche Probleme lange Zeit gar nicht, hier regt man sich vielmehr darüber auf, wenn Fahrräder auf der Straße fahren und wünscht sich, sie würden doch bitte den Bürgersteig benutzen. Das ist hier in der Umgebung Gang und Gebe und teilweise sogar durch das entsprechende Schild, das darauf hinweist, dass der Bürgersteig von Radfahrern und Fußgängern gemeinsam genutzt werden soll, gekennzeichnet.

In diesem Fall gibt es dann aber keine Markierung, welche eine Trennung des Bürgersteigs in einen Bereich für Radfahrer und einen für Fußgänger vornimmt. Von daher fahre ich immer auf dem Radfahrweg oder wenn der endet auf dem Bürgersteig, noch nie hat sich deswegen jemand bei mir beschwert.

In der Stadt, in der ich studiert habe, bin ich nie durch die seltsamen Markierungen auf den Gehwegen durchgestiegen. Die hörten nämlich auch teilweise auf. Ich habe immer darauf geachtet, dass ich Radfahrern aufpasse. Nur einmal lief ich neben jemanden her und befand mich offenbar auf der Seite für Radfahrer, obwohl der Trennstrich einige dutzend Meter zuvor geendet ist. Ein von hinten kommender Radfahrer meinte daraufhin, mich anschnauzen zu müssen. Soll er nur, hab ich mir gedacht, und bin unbekümmert weiter meines Weges gegangen. Er hätte genug Platz gehabt, um einfach um mich herum zu fahren, zumal ja auch keine Markierung mehr da war, die mir verbot, auf diesen Teil des Gehweges zu wechseln.

Generell finde ich es richtig, dass dieser Radfahrer trotz geendeter Markierung auf seiner Seite geblieben ist. Wenn es aber keine Markierung mehr gibt, dann dürfen beide Parteien, Radfahrer und Fußgänger, sich nicht wundern, wenn einige Personen eben die Seite wechseln. Für mich ist das kein Grund, sich aufzuregen. Mit Toleranz und Rücksicht kommt man da meiner Meinung nach viel besser durch den Tag. So lange sich alle anständig benehmen und niemanden absichtlich oder unvernünftigerweise unnötig gefährden finde ich es in Ordnung, wenn man als Radfahrer nicht wegen einer so kurzen Strecke wie fünfzig Metern auf die normale Straße wechselt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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