Mit schreienden Babys gegen Impfkampagnen?

Vor kurzem bin ich im Internet auf einen Film gestoßen bei dem es um Impfungen gehen sollte. Ich hatte angenommen dass es sich um einen der Dokumentationen handelt in denen die Wichtigkeit von Impfungen hervorgehoben wird und betont wird, dass Menschen die sich nicht impfen lassen Schmarotzer sind, weil sie sich auf der Immunität anderer ausruhen. Leider war es aber das genaue Gegenteil, der Film begann mit deprimierendem Halbwissen über Inhaltsstoffe in Impfmitteln die zeigen sollten wie Böse Impfungen sind.

Worüber ich am meisten lachen musste war die Tatsache, dass man am Anfang des Filmes für mehrere Minuten lang Babys gezeigt hatte, die gerade eine Impfspritze bekamen und dementsprechend auch weinten und schrien. Man zeigte die verzweifelten Gesichter der Kinder ganz nach dem Motto, so schrecklich sind Impfungen, so was wollen wir unserem Kind doch nicht antun.

Das fand ich schon sehr lächerlich und habe kurz danach den Film auch abgeschaltet. Es zeigt schon, wie seriös der Film ist, wenn man weinende Babys als Eröffnung für einen Film gegen Impfkampagnen heranzieht. Habt ihr diesen oder ähnliche Filme auch schon gesehen und wenn ja, wie fandet ihr sie? Findet ihr es in Ordnung dass man Menschen versucht dazu zu überreden sein Kind nicht impfen zu lassen indem man Babys zeigt, die wegen einer Spritze weinen? Wollt ihr eurem Kind das Leid der Spritze auch ersparen und es lieber an Tetanus oder SSPE sterben lassen?

Ich habe mein Baby gerade heute 6-fach gegen Tetanus, Masern etc. impfen lassen. Es war schon hart zu sehen, wie es nach den beiden Pieksern wie am Spieß schrie. Das Gesicht lief rot an und es war eine Weile nicht zu beruhigen. Danach gab es noch einmal eine Schluckimpfung, aber da schrie es sofort, wenn die Arzthelferin in unsere Nähe kam. Ich hatte mein Baby da auf dem Arm, um zu trösten, und die Arzthelferin wurde seit den Pieksern misstrauisch beobachtet.

Aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass diese Impfungen wichtig sind. Ich möchte nicht, dass sich mein Kind irgendwann einmal irgendwo ansteckt und massive Probleme bekommt. Da nehme ich ein paar Piekser in Kauf. Schließlich sind Tetanus, Masern, Hepatitis, Rotavieren etc. bei so kleinen Kindern nicht ohne und können sogar lebensgefährlich sein.

Eine Stunde nach dem Arztbesuch war die Welt auch wieder in Ordnung und ich bekam sogar ein Lächeln geschenkt. Impfen ist meiner Meinung nach etwas, da muss jeder mal durch und ich habe noch nicht gehört, dass jemand an einer Impfung gestorben wäre. Wenn sich ein Baby eine der Krankheiten, gegen die ich mein Kind heute geimpft habe, eingefangen hat, läuft es viel größere Gefahr zu sterben als ohne Impfung.

Klar ist es hart, wenn man solche Bilder mit weinenden Babys sieht, die schon rot angelaufen sind. Vor allem für eine Mutter ist es nicht leicht. Aber da muss man durch, auch die Babys. Ich bin als Baby auch gegen diese Dinge geimpft worden und geschadet hat es mir nie, im Gegenteil. Nur zugeben muss ich, dass solche Bilder kein Fake sind, sondern wirklich passieren. Es ist eben mal so.

Ich habe wirklich schon Gespräche von Frauen mitbekommen, die skeptisch gegenüber Impfungen waren, weil das Kind das ja so schlimm fand. Da frage ich mich dann schon, wie sie sich das weitere Leben mit dem Kind eigentlich vorstellen. Wird dann auch das Spielen verboten wenn sich das Kind dabei weh tut und schreit?

Ich verstehe allerdings nicht, warum Kinder nicht vor der Spritze kurz betäubt werden. Es gibt Creme, die man auf die Haut aufträgt, und die die Stelle dann für kurze Zeit taub machen.

Und was die Impfgegner betrifft kann ich nur sagen, die würde es nicht geben wenn sie schon mal live erlebt hätten, was die Krankheiten, gegen die geimpft wird, anrichten können. In Berlin ist vor Kurzem ein Kind an Masern gestorben und wahrscheinlich muss es noch ein paar mehr Tote geben bevor diese Verrückten zur Besinnung kommen.