Durch Geburtsort Rückschlüsse auf Religion treffen?

vom 15.04.2015, 15:04 Uhr

Ich hatte vor einigen Tagen eine sehr komische Unterhaltung mit einer Kommilitonin. In dieser Unterhaltung ging es dann eben auch um die Oster-Feiertage die vor kurzem in Deutschland wären. Meine Kommilitonin meinte dann irgendwann zu mir, dass ich Ostern ja noch feiern würde, weil das ja so in der orthodoxen Kirche üblich sei.

Ich war ein wenig verdutzt, denn ich bin nie orthodox gewesen. Irritiert habe ich sie dann gefragt, wie sie denn bitte darauf kommt, dass ich orthodox sei. Da meinte sie nur, ich wäre ja im orthodoxen Ausland geboren worden also hätte sie das angenommen, dass ich automatisch orthodox sei.

Das fand ich schon komisch. Offenbar war ihr nicht klar, dass sich in jedem Land unzählige Glaubensrichtungen befinden. So gibt es in Deutschland ja auch nicht nur Katholiken und Protestanten, sondern auch Zeugen Jehovas, Baptisten, Muslime, Juden. Soll ich jetzt automatisch annehmen, dass alle hier in Deutschland geborenen Menschen der katholischen bzw. protestantischen Kirche angehören? Das kommt mir doch extrem kleinlich vor, wenn ich ehrlich bin und obendrein total unwissend und ignorant. Ich finde, man sollte sich vorher informieren, bevor man so einen Unsinn behauptet und dann auch noch verbreitet.

Seid ihr im Alltag auch schon mit solchen unsinnigen Thesen und Vorurteilen konfrontiert worden?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, bin ich. Ich wohne ja in Bayern und muss mir nun immer wieder anhören, dass hier ja alle so gläubig sind und wirklich jeder ein Christ ist und so weiter. So ist es ja aber nicht, es sind hier alle Religionen vertreten und so kann ich eben auch meinen Nichtglauben gut ausleben. Ich finde solche Annahmen, wie andere Vorurteile auch, zu kurz gedacht und irgendwie auch kindisch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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