Mögliche neue Ursache von Depressionen entdeckt

vom 31.01.2015, 17:40 Uhr

Forscher von der Universität in Toronto haben ein neues Experiment gewagt. Sie haben in einer Studie die Gehirne von 40 Probanden gescannt, von denen etwa die Hälfte depressiv war und die andere Hälfte gesund. Dabei haben sie herausgefunden, dass die depressiv erkrankten Probanden überdurchschnittlich hohe Entzündungswerten im Gehirn aufwiesen.

Diese Entzündungen sollen ansonsten nur bei Krankheiten wie Krebs oder Autimmunerkrankungen auftreten, wovon die depressiven Erkrankten allerdings nicht betroffen waren. Sie waren physisch völlig gesund, nur eben, dass sie erhöhte Entzündungswerte im Gehirn hatten. Erst wenn die Entzündungswerte zu stark sind, soll es zu depressiven Symptomen kommen.

Dies könnte möglicherweise eine Erklärung dafür sein, warum 10% aller Depressiven nicht mit Antidepressiva behandelt werden können, weil diese bei ihnen einfach nicht anschlagen. Da Entzündungen anders behandelt werden müssen, wird hier die Möglichkeit gegeben sein, nach neuen Medikamenten zu forschen, die auch diesen Menschen helfen kann.

Mir ist klar, dass 40 Probanden, von denen nur 20 depressiv erkrankt waren, extrem wenig sind. Empirisch belegbar sind diese Thesen also nicht wirklich, aber ich finde schon, dass das ein sehr interessanter Ansatz ist, den man weiter verfolgen sollte.

Was haltet ihr von diesen Studienergebnissen? Habt ihr schonmal davon gehört?

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Soweit ich weiß hat man doch bei so ziemlich allen depressiven Menschen ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn gefunden was sich durch bestimmte Medikamente wieder aufwiegen lässt. Allerdings können diese Ungleichgewichte natürlich unterschiedlicher Natur sein, nicht bei allen Menschen wird das gleiche Hormon oder der gleiche Stoff fehlen und einige der Ungleichgewichte lassen sich auch durch Medikamente nicht beheben.

Von daher weiß ich nicht so wirklich, was man mit den neuen Studienergebnissen anfangen soll, die meiner Meinung nach nicht wirklich repräsentativ sind. Diese Entzündungsmarker können auch nur wieder ein Hinweis auf gewisse Ungleichgewichte sein, die man bereits kennt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^