Eure Erfahrungen mit alternativen Betreuungsformen
Während meiner Ausbildung zur Erzieherin durfte ich neben Regeleinrichtungen für Kinder auch ein einjähriges Praktikum in einer sogenannten Freien Schule einrichten Diese Freie Schule hat aber neben der Grundschule bis zur sechsten Klasse auch eine Kinderbetreuung in den gleichen Räumlichkeiten angeboten. Aufgenommen wurden Kinder ab 3 Jahren, später war auch eine Aufnahme von Kindern ab etwa 2 Jahren möglich.
Wie hat sich nun diese Betreuungsform von anderen Kindergärten und -tagesstätten unterschieden? Es gab keine festen Gruppen. Zwar hat man auch Gruppenräume gehabt, aber diese wurden unterschiedlich genutzt, nämlich nach Bedarf. Es gab einen großen Materialraum, ein Spielraum, ein Zimmer für Kleingruppenarbeit und so weiter. In Regeleinrichtungen hat jedes Kind einen festen Gruppenraum mit eigenem Fach und ein Gruppenwechsel hat es eben nach Anfrage gegeben, sprich wenn Kind A in der Gruppe von Kind B spielen wollte, musste eben gefragt werden, ob ein kurzfristiger Gruppenwechsel möglich wäre. Aber zu einer bestimmten Zeit musste das Kind dann wieder in der eigenen Gruppe sein. In der KiTa der Freien Schule sah es dann eben so aus, dass alle untereinander in den unterschiedlichen Räumen gespielt haben. Die Übersicht war relativ einfach, da wir zu Dritt oder teilweise zu Viert als Team waren und "nur" 20 Kinder in der Betreuung hatten.
Ein weiterer Unterschied war, dass es kein vorgefertiges Spielzeug im Ausmaß wie in Regeleinrichtungen gab. Gesellschatfsspiele gab es zwar, aber eher in Maßen und nicht in Massen. Die Kinder wurden mit Basteldingen beschäftigt, es gab ebenfalls Gruppenkreise, aber besonderen Wert wurde auf Bewegung und auf Aktivitäten, die draußen stattfanden, Wert gelegt. Es fand dabei viel Selbstbestimmung statt und die Kinder wurden sehr stark miteinbezogen. "Zwang", etwas zu tun, gab es nicht, wir konnten durch den recht guten Betreuungsschlüssel sehr gut auf die Kinder eingehen und sie fördern und fordern.
Nun ist diese Betreuungsform nicht unbedingt für Kinder gedacht, die gewisse Strukturen benötigen und denen ein durchstrukturierter Tagesablauf in einer Regeleinrichtung besser bekommt. Das ist aber Ermessenssache und ich denke schon, dass hier -so sah auch die Konzeption es vor- jedem von jedem gelernt hat. Die Gemeinschaft war eine ganz besondere und ich habe mich da wirklich sehr wohl gefühlt. Hier gab es auch Strukturen, ganz klar, aber die Kinder waren "freier" und selbstbestimmter.
Auch die Eltern wurden sehr stark eingebunden, so gab es alle vier Wochen einen kleinen Elternabend, alle sechs bis acht Wochen einen größeren Elternabend, auch, wenn Betreuungsengpässe gewesen sind, sind Eltern eingesprungen. Da diese Freie Schule sich selbst trägt, sind die finanziellen Mittel etwas anders, als nun in städtischen/ gemeindeeigenen oder auch kirchlichen Kindertagesstätten, sprich, man musste schauen, wie man zurecht kommt. So haben sich Eltern dann auch an Renovierungen beteiligt und solche Dinge. Diese enge Zusammenarbeit mit Eltern ist nicht jedermann's Geschmack und kann auch nach hinten losgehen, aber hier war es doch sehr gut gelöst worden.
Ich würde nun gern wissen, mit welchen alternativen Betreuungsformen Ihr bereits Erfahrungen gemacht habt oder wie Ihr allgemein dazu steht. Sind Euch Regeleinrichtungen lieber oder würdet Ihr durchaus auch mal eine Freie Schule, einen Waldorfkindergarten, einen Waldkindergarten oder dergleichen ausprobieren? Welche Vor- und Nachteile seht Ihr bei solchen Einrichtungen?
Meine Tante ist großer Fan von Waldorfkindergärten und auch Schulen. Als mein zweiter Cousin geboren worden ist, hat sie ihn schon in relativ jungem Alter in einen solchen Kindergarten gegeben, der solche Möglichkeiten anbot. Es gab allerdings gesundheitliche Komplikationen bei meinem Cousin, so dass dieser erst relativ spät geimpft worden ist. Aus diesem Grund haben die Ärzte meiner Tante davon abgeraten das Kind in einen Waldorfkindergarten zu geben, denn bekanntermaßen gibt es dort viele ''Öko-Familien'' die aus nicht nachvollziehbaren Gründen gegen Impfungen sind.
Das bedeutet, dass das Kind nicht von einer Herdenimmunität profitieren kann und da meine Tante nicht wollte, dass das Kind nach einer Masernerkrankung an SSPE stirbt oder sich mit sonstigen Krankheiten infiziert die sein Immunsystem zusätzlich schädigen und schwächen, hat sie das Kind aus dem Waldorfkindergarten genommen und jetzt ist das Kind in einem konventionellem Kindergarten. Das ist für mich auch einer der größten Nachteile an alternativen Betreuungsformen, denn nicht nur die Betreuungsformen sind dort alternativ, sondern leider auch die Gesundheitspolitik.
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