Kuschelhormon Oxytocin in der Psychotherapie einsetzbar?

vom 25.11.2014, 12:44 Uhr

Das oft als "Kuschelhormon" bezeichnete Hormon Oxytocin könnte in der Zukunft die Therapie von Ängsten deutlich schneller durchführbar machen. Das Hormon sorgt für Die Bindung zwischen Mann und Frau und auch zwischen Mutter und Kind. Es ist auch nötig, um die Wehen bei der Geburt auszulösen und stark genug werden zu lassen.

Forscher der Universität Bonn haben nun herausgefunden, dass Oxytocin für schnellere Fortschritte bei der Extinktion eingesetzt werden kann. Diese Art der Therapie ist beispielsweise typisch bei Angst vor Spinnen. Erst sehen die Patienten nur Fotos. Die Reize werden langsam gesteigert, bis die der ursprünglich Angst auslösende Reiz nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen wird. Die Therapie dauert sehr lange, weil oft nur ganz kleine Schritte möglich sind.

Die Forscher untersuchten nun Männer, die über klassische Konditionierung über Stromschläge bekamen, wenn sie bestimmte Bilder sahen. Nach der Konditionierung begann die Extinktion. Dabei zeigte sich, dass die Probanden, die Nasenspray mit Oxytocin erhielten, schneller auf die Therapie reagierten. Die Angst ließ schneller nach als in der Vergleichsgruppe.

Die Ergebnisse wurden permanent über Kernspintomografie überwacht. Die Methode zeigt allerdings einen gravierenden Nachteil. Zuerst ist die Angstreaktion nach Gabe des Hormons deutlich ausgeprägter als ohne.

Wäre eine von Oxytocin unterstützte Therapie für euch eine Option, wenn ihr unter starken Ängsten leiden würdet? Oder hättet ihr zu große Panik vor der anfangs deutlich stärkeren Angst? Immerhin wären danach die Erfolge schneller spürbar und die Therapie schneller abgeschlossen.

» cooper75 » Beiträge: 13433 » Talkpoints: 520,19 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Um ehrlich zu sein finde ich die Therapie mit Oxytocin sehr viel sinnvoller als mit irgendwelchen chemischen Mitteln wie beispielsweise Antipsychotika, die auch gerne bei Ängsten und Panikattacken eingesetzt werden.

Mir ist klar, dass alles Nebenwirkungen haben kann, je nachdem wie hoch die Dosis ist. Auch ist mir klar, dass eine höhere Dosis von diesem Kuschelhormon vielleicht nicht unbedingt ausschließlich positive Nebenwirkungen hat. Ich bin jedoch kein Experte und halte Oxytocin für ein viel natürlicheres, körpereigenes Mittel als irgendwelche Tabletten.

Wenn ich eine Angsttherapie machen müsste, würde ich definitiv die mit der Kuschelhormon-Variante vorziehen, wenn ich ehrlich bin. Stellt sich eben nur die Frage wie die Kosten sind und wie effektiv die Therapie als ganzes ist. Also mich würde beispielsweise interessieren, welche Methode (die Kuschelhormon-Variante oder die mit den chemischen Tabletten neben der Psychotherapie) erfolgversprechender ist und auch viel schneller von Erfolg gekrönt ist. Vielleicht braucht man bei der ersteren Variante sogar viel weniger Sitzungen und ist schneller beschwerdefrei, eben wegen Oxytocin.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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