Berufliche Konsequenzen, wenn man Datenschutz missachtet?
Ich arbeite ja zur Zeit noch als Werkstudentin in unserem Institut, wo ich an einer Studie mitarbeite. Mein Vertrag wurde kurzfristig um wenige Wochen verlängert, weil sich die Projektleiter wohl mit der Organisation und dem Zeitmanagement vertan haben und festgestellt haben, dass wir doch mehr Zeit brauchen als zunächst angenommen und erhofft.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter, der sonst mein "Chef" war, ist nicht mehr bei uns beschäftigt, weil sein Vertrag ausgelaufen ist und nicht mehr verlängert wurde. Stattdessen ist eine andere wissenschaftliche Mitarbeiterin A mit der Koordination betraut worden, die ich eben auch über den Fortschritt der Aufbereitung der Studiendaten unterrichten muss.
Ihr gefiel jedoch nicht, dass die Arbeit eher schleppend vorangeht. Man muss dazu sagen, dass ich eben "nur" 15 Stunden pro Woche im Institut bin, ich habe so schon genug andere Sachen zu tun weil die Uni auch wieder angefangen hat, ich Präsenzzeiten habe und eben auch der Stoff vor- und nachbereitet werden will. Zusätzlich kommen noch Hausarbeiten und Referate, deren Abgabetermine schon feststehen.
A ist jedoch ziemlich ungeduldig und schrieb mit am Donnerstag eine Email, dass ich doch die Daten auf einem Stick nach Hause nehmen soll, damit ich diese über das Wochenende bearbeiten kann. Sie will die Sachen nämlich am spätestens Dienstag Abend fertig haben, was allein schon wegen dem Zeitmanagement total unrealistisch ist. Dafür sind es zu viele Daten, die noch eingetragen werden müssen und meine Stundenzahl ist definitiv zu kurz dafür. Bei einer Vollzeit-Stelle würde das sicherlich schneller vorangehen.
Ich habe mich jedoch geweigert dies zu tun, da mein Chef Homeoffice nicht so gerne sieht. Die Akten, die ich eintragen müsste, sind alle im Institut und dürfen das Institut auch aus Datenschutzgründen nicht verlassen. Hinzu kommt, dass auch nur der eine PC im Institut für meine Arbeit genutzt werden darf, auch wieder wegen Datenschutz.
Also die Nutzung von privaten Rechnern für diese Aufgabe ist absolut Tabu. Hinzu kommt, dass ich damals auch neben meinem Arbeitsvertrag eine Datenschutzklausel unterschreiben musste, an die ich mich zu halten habe. Dementsprechend kann und will ich mich nicht darüber hinweg setzen, was der Chef sagt und was eben im Vertrag steht weil ich zukünftige berufliche Konsequenzen befürchte.
Zum einen werden derartige Überstunden eh nicht bezahlt, sodass es nicht einmal finanziell für mich attraktiv wäre. Zum anderen befürchte ich eher, dass es da irgendwelche Pannen geben könnte, sodass eben bekannt würde, wenn ich es mit dem Datenschutz nicht so genau nehmen würde. Ich glaube nämlich nicht, dass es bei zukünftigen Arbeitgebern so gut ankommen würde, wenn heraus kommt, dass man in dieser Hinsicht fünfe gerade sein lässt und es eben nicht ganz so genau nimmt. Daher finde ich As Forderung schon ein wenig sehr dreist, wenn ich ehrlich bin.
Was meint ihr dazu? Gibt es zukünftige berufliche Konsequenzen, wenn ein Mitarbeiter sich über den Datenschutz hinweg setzt? Oder kommen solche Sachen eurer Meinung nach eh nie raus?
Theoretisch stehen sogar Haftstrafen darauf. Aber genaueres dazu wird dir nur ein Anwalt sagen können. Ansonsten bin ich vielmehr verwundert, wie bei einigen Instituten gearbeitet werden soll. Wenn von Hilfskräften erwartet wird, sich über Regeln und Gesetze hinwegzusetzen und sensible Daten mit nach Hause zu nehmen, würde ich mich wohl nicht nur quer stellen, sondern den Leiter des Instituts informieren. Ich hätte wohl die Mail mit einem Kommentar bzw. einer Nachfrage, ob es von der Geschäftsführung dafür ein okay gibt, weitergeleitet.
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