Verschiedene Filmversionen - sinnvoll?
Ich habe mir vor einiger Zeit den Film Gladiator auf Bluray gekauft. Gestern habe ich diesen endlich mal ausgepackt und angefangen zu schauen. Ganz am Anfang kann man dann dort zwischen zwei verschiedenen Versionen des Filmes wählen. Dabei handelt es sich um die normale Kinoversion und eine etwas längere Version, welche nicht in den Kinos kam.
Nun kenne ich das auch von vielen anderen Filmen, dass es verschiedene Versionen des jeweiligen Filmes gibt. Gerade bei etwas brutaleren Filmen gibt es dann oft eine geschnittene und eine ungeschnitte Fassung. Nun gibt es immer wieder sogenannte Directors Cut oder irgendwelche andere Versionen.
Bei Gladiator habe ich nicht die Kinoversion gewählt, da ich diese eben schon damals im Kino gesehen habe. Direkt nach der Auswahl sieht man einen etwas älteren Herren, ich denke mal der Regisseur, der einem erklärt, dass es sich dabei nicht um den Directors Cut handelt.
Nun gibt es mittlerweile scheinbar Filme in mehr als drei oder vier verschiedenen Versionen. Dass ein Film vielleicht geschnitten wird, dass auch das jüngere Publikum ihn sehen kann, kann ich verstehen. Aber ich verstehe einfach nicht, weshalb man dann noch einmal mehrere solcher "Cuts" macht.
Gerade bei "The Expandables" gibt es meines Wissens auch drei verschiedene Versionen, die man sich kaufen kann. Was haltet ihr denn davon? Findet ihr das wirklich sinnvoll? Merkt ihr den Unterschied zwischen Kinofassung und Directors Cut? Oder denkt ihr, dass es sich dabei eher um eine Marketing Strategie handelt, denn es klingt einfach viel besser, wenn noch hört, dass der Film länger ist oder?
Ich finde im Normalfall ist es durchaus sinnvoll sich die besonderen Versionen eines Films anzusehen, wobei man hier schon zwischen den verschiedenen Arten unterscheiden muss.
Nehmen wir zunächst einmal eine Extended Fassung. Allein hier gibt es verschiedenste Gründe, wo ich zwei besonders herausstellen möchte, warum ein Film für das Kino gekürzt wurde. Zum einen das von dir schon angeschnittene, um ein bestimmtes Rating für einen Film zu erzielen. Es ist nun einmal so, dass statistisch gesehen ein PEGI-13-Film die meisten Kinobesucher anzieht. Das entspricht bei uns einer Altersfreigabe von ab 12 oder ab 16 Jahren, je nach dem Zuständigen der FSK. Dabei wird die ungeschnittene Version dann oft im Nachhinein als Uncut-Extended-Version auf Disc veröffentlicht.
Dann ist es so, dass für das Kino eine Maximallänge von ungefähr 180 Minuten vorgesehen ist, die nur in wenigen Ausnahmen überschritten wird. Dennoch kann es vorkommen, dass ein Film manchmal dennoch länger wird, so geschehen unter anderem bei den drei "Der Herr der Ringe"-Filmen. Auch hier wird dann die Ursprungsfassung, die den Kinobesuchern auf Grund spezieller Restriktionen verwehrt wurde, ihnen im Nachhinein auf DVD oder Blu-Ray angeboten. Gerade im Falle von "Der Herr der Ringe" möchte ich aber auch die langen Versionen nicht mehr missen, auch wenn die Trilogie dadurch um über zwei Stunden länger wird. Diese Zeit wird aber gut genutzt, um mehr interessante Details einzubauen und das gesehene sinnvoll zu vertiefen.
In dem speziellen Fall von Gladiator ist es allerdings so, dass in der Extended Fassung lediglich ein paar Szenen eingefügt wurden, die bereits auf einer früheren DVD-Veröffentlichung als Extra enthalten waren. Eben Szenen, die es nicht in den eigentlichen Film geschafft haben, die hier nun integriert wurden, um den Film zu strecken. Der Regisseur Ridley Scott, der eigentliche "Künstler" hinter dem Film wollte diese Streckung eigentlich nicht und distanziert sich explizit von dem Begriff "Director's Cut", da das nicht die von ihm gewollte Schnittfassung seines Werks ist.
Oftmals ist es so, dass die Produktionsfirmen einen Film selbständig noch einmal umschneiden, um zum Beispiel die Dynamik zu verändern. Dabei werden oft auch Szenen eingefügt, die der Regisseur eigentlich für den finalen Cut nicht benutzt hätte. Dadurch kann es sogar passieren, dass ein Film letztendlich komplett anders wirkt und sogar eine andere Aussage bekommt. Oftmals wird dem Regisseur im Nachhinein dann noch eingeräumt, dass er die von ihm gewünschte Fassung noch veröffentlichen darf, was zumeist eben als "Director's Cut" vermarktet wird. Auch diese finde ich doch sehr sinnvoll und interessant, da man hier das Werk des Regisseurs in seiner Reinform betrachten kann.
Schade ist allerdings, dass sich diese Begrifflichkeiten immer mehr vermischen und oftmals auch zu puren Marketingzwecken genutzt werden. Inzwischen kann man sich nicht immer darauf verlassen, dass man wirklich die Art von Fassung bekommt, die auf der Verpackung beworben wird.
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