In 30er-Zone ab 50 km/h blitzen - Radaranlage ernst nehmen?

Erwartet ihr auf einem Autobahnzubringer ein Tempolimit von 30 km/h?

Auf einer viel befahrenen Hauptverkehrsstraße - einem Autobahnzubringer in Lörrach - wurden für 75.000 Euro moderne Blitzanlagen installiert. Das Tempolimit wurde von 50 km/h auf 30 km/h geändert aus Lärmschutzgründen. Das wurde im letzten Sommer beschlossen. Eigentlich ist das ja eine gut gemeinte und sinnvolle Maßnahme, gerade für Kinder, wenn es nicht ein Autobahnzubringer wäre.

Nun sind täglich etwa 200 Autofahrer mit einem wesentlich erhöhten Tempolimit geblitzt worden und das Geschrei war groß. Die Bürger protestierten laut.

Was nun folgte, könnte etwas für ein Witzblatt sein: Trotz Tempobegrenzung wird nun erst ab 50 km/h geblitzt. Angeblich fürchtet die Stadtverwaltung die Proteste der Bürger. Das ist selbst für das Fernsehen eine Lachnummer. Ich hörte es heute in den Nachrichten.

Nun frage ich mich allerdings, wer so oft bei Überschreitung des Tempolimits geblitzt wurde? Waren es vielleicht die Politiker der Stadt selbst, die diese Nummer durchzogen? Wie findet ihr diesen Schildbürgerstreich?

Immer noch gibt es zu viele Politiker, die nicht richtig nachdenken, bevor sie etwas scheinbar Sinnvolles tun.

Es kann schon einen gewissen Sinn haben, denn man muss ja den Führerschein temporär abgeben, wenn man in der Stadt mehr als 20 km/h zu schnell fährt. Wer da also mit 21 km/h zu viel geblitzt wird - d.h. mit 51 - der muss ein Fahrverbot ertragen. D.h. man würde, wenn man erst ab 20 km/h drüber blitzt, nicht die kleinen Fische erwischen, die mal 5 oder 10 km/h zu viel fahren, sondern nur die, die die 30er Zone wirklich ignorieren.

So falsch finde ich das gar nicht. Ich meine, wer fährt denn in einer 30er Zone wirklich 30? Man liegt doch meistens knapp drüber, fährt 35 oder 40. Da würde doch fast jeder geblitzt werden, wenn man es zu genau einstellt und ich finde es nicht wesentlich gefährlicher, wenn jemand 35 statt 30 fährt.