Abschaffung des Bargeldes sinnvoll?
Jeder kennt es, man läuft durch die Fußgängerstraße und sieht einige Bettler, die gerne ein paar Euro von uns bekommen würden. Doch wenn einige Überlegungen von Ökonomen in die Tat umgesetzt werden, könnte eventuell bald die Abschaffung des Bargeldes beschlossen sein und somit eine Spende an die Bettler unmöglich werden.
Überlegt wird, das Bargeld in drei Schritten abzuschaffen. Zuerst sollen einheitlich so genannte "Bezahlkarten" eingeführt werden. Dieses Prinzip wird quasi schon mit der EC Karte durchgeführt. Beispielsweise kann man aber auch schon teilweise in Londoner Bussen nur noch mit einer speziellen Karte bezahlen.
In einem zweiten Schritt wird dann flächendeckend das Bezahlen mit dem Smartphone eingeführt. Im dritten und letzten Schritt könnten dann die Währungen komplett abgeschafft werden und sich virtuelle Währungen wie zum Beispiel Bitcoin durchsetzen.Einige Pilotprojekte wurden schon gestartet und in Hannover kann man mittlerweile in 50 Geschäften mit Bitcoin bezahlen.
In meiner Meinung wird es immer Bargeld geben, da alles andere zu anfällig ist und man es sich nicht leisten kann einfach nicht mehr bezahlen zu können, wenn beispielsweise das Smartphone leer ist.Was haltet ihr von dieser drei Schritt Theorie? Glaubt ihr, dass das Bargeld irgendwann verschwinden wird?
Irgendwann? In 100 Jahren? 200 Jahren? Durchaus möglich, aber nicht jetzt in den nächsten paar Jahren. Allein schon deshalb, weil es in unserer Gesellschaft noch Generationen gibt, die mit Smartphones und anderer moderner Technik absolut nichts anfangen können. Denen könnte man eine Abschaffung des Bargeldes nicht zumuten. Dass neumodische bargeldlose Bezahlsysteme noch zu manipulationsanfällig sind, ist natürlich auch ein Argument.
Allerdings, warum sollte sich eine virtuelle Währung als einheitliches Zahlungsmittel durchsetzen? Wenn man mit ec-Karte oder Kreditkarte bezahlt, dann bezahlt man doch auch mit Euro oder irgendeiner anderen Landeswährung und ich wüsste nicht, warum das nicht so bleiben sollte, wenn es tatsächlich irgendwann kein Bargeld mehr gibt.
Genaugenommen wäre der Euro eigentlich auch nur noch so etwas wie eine virtuelle Währung, wenn es ihn nicht mehr in bar gibt,aber eben eine allgemein gültige, also warum sollte man das dann durch irgendwas anderes ersetzen, beispielsweise Bitcoins? Einziger denkbarer Ersatz wäre für mich irgendwann in einer fernen Zukunft eine weltweite Einheitswährung.
Ich glaube auch dass es immer Bargeld geben wird und eigentlich auch muss. Nicht jeder hat die Möglichkeit, mit einem Smartphone zu bezahlen, da nicht jeder ein Smartphone besitzt. Und man kann doch von armen Menschen, wie in dem Fall dem Bettler nicht erwarten, dass sie sich ein teures Smartphone kaufen, nur damit sie sich etwas zu essen kaufen können. Selbst wenn man ihnen eines zur Verfügung stellen würde, könnte es kaputt gehen, verloren werden oder geklaut werden und dann hätten diese Menschen wieder keine Möglichkeit zu bezahlen.
Es ist doch manchmal schon mit der EC Karte so, dass sie nicht funktioniert, da entweder das Lesegerät kaputt ist oder die Karte.Da kann man aber eben noch die Möglichkeit zur Bank zu gehen und trotz kaputter Karte Bargeld abzuheben, um damit zu bezahlen.
Eine virtuelle Währung setzt voraus, dass jeder Mensch ein Computer mit Internetanschluss besitzt, was aber nicht der Fall ist. Es gibt auch Menschen die aus Bonitätsgründen gar keinen Internetanschluss bekommen. Wohnungslose haben in der Regel auch keinen Computer.
Bestimmte Personengruppen wären somit vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen und das darf nicht sein. Kinder hätten z.B. auch keine Möglichkeit den Schokoriegel an der Bude zu bezahlen.
Das nächste Problem wäre ein Zusammenbruch des Netzes. Das könnte durch Angriffe von außen, aber auch durch interne Probleme passieren. Wenn dann Menschen nichts mehr kaufen können, weil der Zahlungsverkehr zum Erliegen kommt, haben wir ein Problem. Da würden die Leute in Panik ausbrechen, da die Grundversorgung nicht mehr sichergestellt wäre.
Von daher denke ich das es immer Geld geben wird und es höchstens Ergänzungen gibt.
Es ist doch so etwas von egal, ob man jetzt nun das Bargeld wegnimmt oder nicht. Man bezahlt immer auf irgendeine Art und Weise und der Bettler wird dann eben um andere Sachen betteln. Es ist doch eher wichtig, dass wir etwas gegen andere Probleme machen. Ob wir jetzt nun mit Karte oder mit Bargeld bezahlen macht doch keinen Unterschied. Es ist wirklich ein Wohlstandsproblem, was in meinen Augen nicht diskutiert werden muss.
Wahrscheinlich träumt Herr Schäuble nachts von dieser "wunderschönen" Idee, damit wir alle noch besser überwacht werden können und sämtliche finanziellen Transaktionen nachvollziehbar wären. Das geht ja auch nicht an, dass der nicht weiß, wie viel Kleingeld ich zum Bäcker trage.
Nein, also im Ernst. Als Argumente für eine Abschaffung des Bargelds wird ja gerne angeführt, dass es die Kriminalität eindämmen, Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung verunmöglichen würde. Alles Mumpitz meiner Meinung nach. Als ob es nicht die Möglichkeit gäbe, dass Schwarzarbeit anders honoriert wird, etwa durch die Bezahlung in Naturalien oder in anderen Währungen von Ländern, deren Regierung dann noch nicht das Bargeld abgeschafft hätte. Kriminelle legen oft eine erstaunliche Kreativität an den Tag, wir haben ja schon die Erfahrung gemacht, dass das Internet sich auch als Tätigkeitsfeld für Kriminelle eignet.
Es war schon auffällig, dass etwa eine Woche, nachdem in Zypern Menschen, die mehr als 100.000 Euro auf der Bank hatten, zwangsenteignet wurden, in deutschen Zeitungen vermehrt Artikel darüber auftauchten, wie toll doch eine Abschaffung des Bargelds wäre. Vermutlich sind auch in Deutschland einige Menschen zu Bank gerannt, um sich eine stille Bargeldreserve unter das Kopfkissen zu legen. Will man eine negative Stimmung gegenüber Menschen erzeugen, die am Bargeld hängen? Sie alle unter Kriminalitätsverdacht stellen, obwohl sie nur die Sorge um ihr Eigentum antreibt?
Ist es überhaupt durchführbar in jeder kleinen Bäckerei um die Ecke bargeldlos zu zahlen? Werden Flohmärkte dann zu Tauschmärkten verkommen oder ganz eingehen?
Ich zahle nahezu alles für den täglichen Gebrauch in bar, weil ich denke, dass mir dies einen besseren Überblick über meine finanziellen Möglichkeiten verschafft. Mein Gedanke ist, dass ich mich eventuell leichter vom Geld trennen würde, wenn ich einfach nur eine PIN eingeben müsste. Für Menschen mit begrenztem Budget könnte sich eine Abschaffung des Bargelds m. E. daher besonders negativ auswirken. Dass es bargeldlos bedeutend schneller an der Kasse geht, habe ich auch nicht beobachten können.
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