Frauenorganisationen meist eher nur Tratsch und Klatsch?

vom 30.03.2015, 11:33 Uhr

Wie ich in diesem Thread bereits erwähnt habe Organisationen für Frauenrecht - welche sind zu empfehlen?, bin ich derzeit auf der Suche nach einer guten Organisation die sich für Frauenrechte einsetzt, da ich mich dort gerne engagieren würde. Ich habe von Anfang an alles aussortiert, was nicht auf mich zutrifft, beispielsweise religiöse Gruppen, bestimmte politische Gruppen aber auch Gruppen die sich speziell mit Asylanten beschäftigen.

Was übrig geblieben ist habe ich dann näher unter die Lupe genommen und ich muss sagen, dass ich bei einigen Organisationen doch sehr enttäuscht war. Es gab einige wenige Organisationen die sich mit Müttern (teilweise nur Alleinerziehende) beschäftigten, diese habe ich aussortiert. Trotzdem hatte es am Ende den Anschein, als wären die restlichen Gruppen auch an nichts anderem interessiert, als Spielenachmittage zu veranstalten, wo man sich über Kinder austauschen konnte und wo Schminken und dergleichen angeboten wurde.

Bei fast allen diesen Gruppen fand ich mehrere solcher Veranstaltungen im Kalender. Das hat mich dann doch etwas enttäuscht. Kann man sowas dann nicht ''Mutter-Kind-Gruppe'' nennen? Oder ''Spiele-Gruppe für Mütter''? Oder einfach ''Mutti-Gruppe''? Zwar stand in dem Programm der Gruppen auch, dass sie sich für Gleichberechtigung einsetzen würden, aber wenn man sich die Veranstaltungen angesehen hat, dann bestand die Gleichberechtigung offenbar darin aufzuteilen wer welche Brote schmiert.

Ich muss sagen das ich dann doch sehr enttäuscht bin. Bereits in dem oben erwähnten Thread schrieb eine Userin, dass sie ähnliche Erfahrungen mit solchen Gruppen gemacht hatte. Ich selbst erwarte keine Gruppe die irgendwelche unseriösen und rebellischen Proteste veranstaltet, aber ich hatte erwartet das es Gruppen gibt die sich bewusst für Frauen einsetzen die beispielsweise weniger bezahlt bekommen als gleichgestellte männliche Mitarbeiter oder dergleichen. Die vielleicht auch Auskunft darüber geben können, welche Unternehmen betroffen sind und welche eher nicht.

Offenbar ist das aber zu viel verlangt, der Einsatz für die Gleichberechtigung besteht in der Veranstaltung von Kinderspielenachmittagen. Habt ihr das erwartet? Ist das auch das Bild, was ihr von solchen Gruppen habt? Warum bewegen sich die deutschen Frauen in so einer Komfortzone? Weil es Mütter die Hausfrauen sind sowieso nicht betrifft, dass Frauen weniger Gehalt bekommen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass viele Frauenorganisationen sich gar nicht so sehr auf die moderne Frau beziehen, auf die berufstätige Frau, die sich in einer Karriere verwirklichen möchte und vielleicht nicht so das Interesse an Kindern hat, sondern eher für eine Aufwertung der Mutterrolle "kämpfen". Daher haben die dann zahlreiche Veranstaltungen im Programm, die für Mütter interessant sind. Für die scheint eine Frau ohne Kinder auch ein Feindbild zu sein.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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