Einstieg nach längerer Berufspause nur mit Praktika
Frau A hat aufgrund zwei kurz hintereinanderfolgenden Schwangerschaften eine längere Pause in ihrem Beruf zur Friseurin gehabt. Schon zwei Monate vor der ersten Schwangerschaft wurde sie arbeitslos. Sie hat nun einige Bewerbungen geschrieben. Sie ist auch schon mehrfach zu Vorstellungsgesprächen eingeladen worden und nun hat sie ihren Terminkalender voll. In fünf Friseursalons ist es so, dass sie eine bis drei Wochen Praktikum im Salon machen soll, ehe sich sie oder die Friseurmeisterin entscheidet.
Frau A ist darauf eingegangen und geht nun in fünf Salons je zwei Wochen arbeiten ohne dass sie etwas dafür bekommt. Die Termine hat sie schon ausgemacht. Wenn sich ein Salon dann für sie entscheidet kann sie die restlichen Termine noch absagen. Zumindest hat sie nun fünf Eisen im Feuer.
Der Mann von Frau A findet das unmöglich, dass sie 10 Wochen lang arbeitet ohne einen Pfennig Geld zu sehen. Da sie aber schon sehr lange aus dem Beruf raus ist, meinen die Saloninhaber, dass sie ja auch neu wieder lernen muss. Auch wenn sie privat schon mal den Leuten die Haare gemacht haben ist das nicht so, als wenn sie im Salon arbeitet.
Würdet ihr, um in den Beruf wieder rein zu kommen mit Praktika einverstanden sein, die unbezahlt sind? Denkt ihr, dass es auch in anderen Branchen üblich ist? Kennt ihr Betriebe, die nur dann eine Anstellung bieten, wenn vorher ein Praktikum in dieser Firma gemacht wird?
In meinem Beruf wäre es wohl so, dass ich nach einer längeren Pause, also länger als zwei bis drei Jahre, wohl kaum noch einen Job bekommen würde, wenn ich nicht einwandfrei nachweisen könnte, dass ich mich in der Zeit intensiv mit der Materie beschäftigt habe. Es ist einfach so, dass sich das Wissen viel zu schnell ändert, als dass man da mit halten kann.
Bei Friseuren ist das sicherlich nicht so. Vermutlich haben die Firmen aber zu viel schlechte Erfahrungen mit Bewerbern gemacht, als dass sie jemanden direkt einstellen. Mit einem zweiwöchigen Praktikum kann man aber wirklich niemanden ernsthaft als billige Arbeitskraft einsetzen.
In manchen Bereichen hat sich wohl auch einfach das Thema Praktikum eingebürgert. Teilweise gibt es auch in bestimmten akademischen Berufen kaum noch eine Chance, ohne längeres Praktikum einen Job zu bekommen. Allerdings reden wir da nicht über zwei Wochen, sondern über mehrere Monate oder sogar ein Jahr. Die Praktika waren zwar nicht unbezahlt, aber die Bezahlung war in der Größenordnung eines Ausbildungsgehaltes. Das war ja auch einer der Gründe, wieso man den Mindestlohn eingeführt hat.
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