Mitmenschen nach Traum anders behandeln als sonst?

Heute Nacht hatte ich geträumt, dass mein Freund mir gesagt hätte, er würde in den nächsten Tagen spontan mit einigen Freunden eine Reise durch Amerika machen. In dem Traum war ich nicht nur entsetzt darüber, dass mein Freund mir das so spontan mitteilte, dass er bald für so eine lange Zeit abreisen würde, sondern auch darüber, dass er die Reise nicht mit mir machen wollte. Immerhin hatte ich ebenfalls Zeit und immerhin weiß mein Freund, dass so eine Reise mein größter Traum ist. Von daher war ich nicht nur im Traum mächtig wütend, sondern bin tatsächlich auch mit dieser Wut aufgewacht, zumal mich mein Wecker aus dem Traum gerissen hatte.

Ich war dann tatsächlich auch nach dem Aufstehen noch ganz aufgebracht, da ich das Gefühl hatte, der Traum sei Realität, zumal er auch sehr realistisch gewesen war. Ich wollte fast schon eine fiese Bemerkung an meinen Freund schreiben, wobei ich mich dann noch bremsen konnte, da es eben nur ein Traum war. Ich habe dann aber doch den ganzen Tag gebraucht, um mich zu "beruhigen", meinem Freund keinen fiesen Kommentar entgegen zu schmettern und zu realisieren, dass es nur ein Traum war.

Ich hatte es jedoch schon öfters, dass ich so realistische Träume hatte, dass ich meine Mitmenschen deshalb zwangsläufig anders behandelt hatte. Ich hatte schon öfters geträumt, dass irgendwelche Angehörige von mir sterben, weshalb ich dann am Tag darauf besonders traurig war und besonders nett zu den Personen war, weil ich eben erkannt habe, dass sie auch nicht mehr da sein könnten. Ich habe dann versucht, mehr Zeit mit der Person zu verbringen und ihr zu sagen, wie wichtig sie mir ist.

Genauso war es aber auch umgekehrt schon so, jemand hat mich im Traum auf die Palme gebracht und ich war dann am nächsten Tag automatisch genervt von der Person.

Im Normalfall sind meine Träume jedoch recht schnell wieder vergessen und von daher ist es tatsächlich immer nur der nächste Tag bei mir, an dem ich meine Mitmenschen anders behandle, als sonst. Danach normalisiert sich das wieder.

Ist es bei euch auch manchmal so, dass ihr eure Mitmenschen nach einem Traum anders behandelt, als sonst?

Ich hatte zwar auch schon realistische Träume, aber ich habe danach noch keinen Menschen anders behandelt als sonst, nur weil dieser in meinem Traum eine Rolle gespielt hat. In der Regel vergesse ich Träume auch recht schnell wieder und weiß dann gar nicht mehr, was einzelne Personen in meinem Traum getan haben. Auf jeden Fall habe ich noch keinen Menschen bewusst anders behandelt. Vielleicht ist es ja unbewusst passiert, wenn ich mich an den Traum erinnert fühlte.

Realistische Träume hatte ich auch schon, aber doch recht selten. Wütend war ich in keinem Fall, aber ich habe trotzdem nachgedacht, wie es wohl in Wirklichkeit ablaufen würde. Je nach Traum kann das ganz schön interessant oder nervig sein. Anders behandeln würde ich wahrscheinlich keinen Menschen es sei denn, ich wäre der Meinung, dass tatsächlich jemand so handeln würde.

Wenn man den Traum noch weiß, dann wird man darüber nachdenken, ob die Person - wie in deinem Fall dein Freund - wirklich so handeln würde. Alleine das trägt schon dazu bei, dass du wütend und aufgebracht bist beim Erwachen. Aber wenn du deinen Freund so gut kennst weißt du auch, dass er nicht so handeln würde. Deshalb ist es immer wichtig, nach einem solchen Traum erst einmal festzustellen, dass es tatsächlich nur ein Traum war und dein Freund so nicht handeln würde. Dann verfliegt der Ärger schnell wieder.

Ich träume sehr häufig von den Dingen, die mich tagsüber beschäftigen und das dann auch sehr realistisch. Ich kann es also sehr gut verstehen, dass man die Erlebnisse aus dem Traum dann mit in die Realität übernimmt, obwohl es ja eigentlich völlig sinnlos ist. Es ist dann allerdings nicht so, dass ich die Menschen anders behandle, denke ich zumindest, sondern dass ich sie vielleicht eher mit anderen Augen sehe und mir mehr Gedanken über sie mache. Wenn ich also im Traum etwas von einer Person erfahren habe, was ich zuvor "nicht wusste", dann überlege ich, ob das in der Realität auch wirklich zutrifft.

Nein, ich behandle meine Mitmenschen nicht anders wenn ich von Ihnen geträumt habe. Es sind und bleiben Träume, und diese sind nicht real. Also sollten Sie auch nicht mein reales Leben beeinflussen.

Natürlich kann ich verstehen das einem einmal ein Traum nicht los lässt oder einen noch den ganzen Tag beschäftigt. Das ist mir auch schon passiert, besonders wenn der Traum besonders realistisch und vielleicht auch noch emotional war. Meine Mitmenschen deshalb anders behandeln würde ich persönlich jedoch nicht.

Bei mir ist es auch so, nur nicht so "extrem" wie bei dir. Meine Gefühle, die durch meine Träume entstehen halten allerhöchstens für ein paar Stunden. Ich fühle mich dann wirklich merkwürdig, als wäre ich einfach gefühlsmäßig noch in meiner Traumwelt. Aber diese Gefühle lasse ich meine Mitmenschen so nicht spüren wie du. Ich erzähle vielleicht, was ich geträumt habe und wie es mir geht, aber das war es dann auch schon. Ich gehe mit den Menschen genauso um wie zuvor, schließlich können sie ja nichts dafür, was ich mir so des Nächtens erträume.

Eine Ausnahme gibt es davon aber schon. Und zwar wenn ich träume, dass mein Freund mir fremd geht. Diese sind wirklich nicht sehr angenehm und in meinen Träumen ist mein Freund mir gegenüber total gleichgültig. Er sagt dabei oft, dass er macht was er will und das ich damit klarkommen muss. Wenn ich dann wach werde, bin ich den Tag über schon irgendwie anhänglich und klebe an meinem Freund und meine Stimmung ist schon etwas gedrückter. Er ist an den Tagen dann aber auch sehr liebevoll zu mir und sagt mir dann oft, dass es niemals jemand anderen für ihn geben würde.