Warum behandelt der Mensch sich so gut und andere schlecht?

vom 16.03.2015, 21:39 Uhr

In meinem Bekanntenkreis kam bei einem gemütlichen Abend einmal ein interessantes Thema auf. Es ging unter anderem um das Embryonenschutzgesetz. In einem anderen Thread habe ich bereits beschrieben, dass etwa beim Social Freezing und auch bei einer künstlichen Befruchtung befruchtete Eizellen die mit der Zellteilung begonnen haben verworfen werden und auch Teile von den Embryonen abgeschnitten werden um zu testen, ob diese gesund sind.

In anderen Bereichen ist das Experimentieren an menschlichen Embryonen aber ja verboten und da fragen sich viele eben, warum das so ist. Ein menschlicher Embryo ist auf einmal kein normaler Zellklumpen mehr, nein, er ist was ganz mega tolles, potentielles Leben, für manche bereits Leben, was super heiliges, dem man nichts an tun darf.

Macht ja auch nichts, wir haben Tiere. An deren Embryonen dürfen wir munter weiter forschen, wir dürfen die Embryonen genetisch verändern, Arme, Beine und Flügel wachsen lassen wo vorher keine waren, wir dürfen die Tiere zu unterschiedlichen Wachstumsstadien einschläfern lassen und ihre Körper Käfern zum Fraß vorwerfen, damit wird ihre Skelette ausstellen können.

Wir können auch männliche Hühner schreddern und weibliche Hühner und Puten und andere Tiere quetschen wir auf engsten Raum und mästen sie bis sie nach wenigen Tagen nicht mehr laufen können und sich das Gefieder ausrupfen. Wir können Schweine in enge Gitter zwängen bis ihre Ferkel nicht mehr an den Zitzen hängen und alle Tiere die wir gerne essen zu Tode quälen, sofern es das Gesetz erlaubt und das tut es.

Das ist irgendwie alles komplett egal. Wenn eine Tierart ausstirbt, dann sind einige wenige Tierschutzorganisationen auch die einzigen, die sich dafür interessieren. Sofern das Tier keine Kunststücke konnte und auch sonst kein Sympathieträger war, konnte es keine Hilfe erwarten, unser Billigessen und unser Papier ist da viel wichtiger!

Im Grunde behandelt die Menschheit alle anderen Lebewesen auf der Welt wie den letzten Dreck, aber die eigenen Zellklumpen werden verehrt. Das ist irgendwie krank. Auch in der Natur überlebt nicht jeder Zellhaufen und Beuteltiere können abtreiben wann ihnen danach steht. Natürlich machen sie es meist nur dann, wenn es nötig ist, aber nicht selten kommt es auch vor, dass das eine oder andere Muttertier einfach keine Lust auf die Mutterschaft hat und dann ist es auch normal, dass ein Jungtier stirbt.

Bei Menschen aber ist der Zellhaufen heilig. Findet ihr das normal? Findet ihr es nicht merkwürdig, dass der Mensch jedes andere Tier auf der Erde wie den letzten Dreck behandelt und sich nicht um seine Zukunft schert und es ihm egal ist, wenn das Tier als Laborratte herhalten muss, aber der eigene Zellklumpen besser behandelt wird, als jedes vom aussterben bedrohte Tier? Aufgrund solcher Eigenschaften war der Mensch mir schon immer sehr unsympathisch und ich konnte nie verstehen, warum der Mensch sich so viel besser findet, als jedes andere Lebewesen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Da sprichst du durchaus einen Missstand an. Jedoch ist es eben auch problematisch da ein Umdenken zu fördern, da wir ja immer nur alles haben wollen und uns nicht fragen wie es entsteht. Beispielsweise ja auch Kosmetik, die an Tieren getestet wird. Meiner Meinung nach müsste man entweder an allen oder eben gar nicht forschen, aber das ist sicherlich eine Aussage, die zum Rückstand führen wurde, denn viele wichtige Dinge basieren auch auf Tests mit Tieren.

Ich finde, dass wir den Tierschutz besser machen müssen und auch Tierkinder schützen müssen, denn jedes Lebewesen sollte wichtig sein. Auch, dass man sich erdreistet Tieren den Lebensraum zu nehmen finde ich schlimm. Man müsste da etwas ändern, aber das wirst du sicherlich, genauso wie ich auch, nicht können und so müssen wir mit den Gegebenheiten leben und können nur im ganz kleinen versuchen die Welt besser zu machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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