Gründe ein Geschenk abzulehnen und zurück zu geben

vom 23.12.2014, 22:18 Uhr

Dieser Thread hier Geschenk ablehnen, weil es einem nicht gefällt? hat mich ein wenig zum Nachdenken angeregt und ich finde es schon komisch ein Geschenk abzulehnen oder gar zurück zu geben.

Ich gehe nun mal von mir aus und auch wenn es manchmal nur eine Kleinigkeit ist, die ich verschenke, so kommt dieses Geschenk immer von Herzen. Ich habe in meinem Leben glaube ich, noch nie ein Geschenk verschenkt, wo ich nicht drüber nachgedacht habe und was ich nicht gerne geschenkt habe. Und das erwarte ich eigentlich auch von den Leuten, die mich beschenken und ich glaube auch fest daran, dass mich nicht jemand aus Pflichtbewusstsein beschenkt und einfach irgendwas kauft ohne an mich zu denken.

Deswegen würde es mir nie in den Sinn kommen ein Geschenk abzulehnen oder zurück zu geben. Dafür, denke ich, hat der Schenkende sich bestimmt viel zu viel Mühe gemacht ein Geschenk auszusuchen, auch wenn es vielleicht nicht immer den Nagel auf dem Kopf trifft. Aber so herzlos kann man doch nicht sein.

Gibt es für euch Gründe ein Geschenk abzulehnen oder zurück zu geben? Habt ihr schon mal ein Geschenk abgelehnt? Warum habt ihr es abgelehnt oder zurück gewiesen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei dem genannten Thread ging es ja darum, dass die Person ein Kind war. Es steht nicht genau dabei, wie alt die Person damals war, aber bei Kindern kann ich es nachvollziehen, dass sie den eigentlichen Sinn noch nicht richtig erfassen können. Soweit ich es verstanden habe, ging es darum, dass ein Malbuch doppelt geschenkt wurde.

Da die Person das dann offen und ehrlich gesagt hat, finde ich das persönlich nicht so schlimm. In einem solchen Fall fände ich es auch nicht schlimm, wenn man ein Malbuch gegen ein anderes umtauscht. Von daher muss man immer die Situation und Umstände berücksichtigen in der eine Reklamation stattfand. Wobei es in besagtem Fall nicht wirklich eine Reklamation war.

Ich sehe es aber ähnlich wie du. Bei Erwachsenen ist es normalerweise so, dass man sich eine kleine Freude bereiten will. Im Normalfall schaut man, dass man eine Kleinigkeit kauft. Diese kommt auch bei mir immer von Herzen. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, ein Geschenk zu reklamieren oder um zu tauschen. Ich weiß, wie sehr es mich stören und vielleicht auch ärgern würde, wenn ich es erfahren würde.

Ein Geschenk ablehnen würde ich also auch nicht. Es sei denn es ist eine Person, die mit dem Geschenk meint sich etwas "erkaufen" zu können oder meint etwas "gut" machen zu können. Auf diese Geschenke kann ich dann verzichten. Das kam bisher nur einmal bei mir vor, aber sowas soll es geben.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich müsste es dafür schon gewichtige Gründe geben. Nur weil es mir nicht gefällt, wäre für mich kein stichhaltiges Argument. Dafür müsste das Geschenke schon grob beleidigend bzw. eine absichtliche Kränkung sein. Dies will ich aber nicht noch weiter ausführen und uns damit die Festtagsstimmung verderben.

Bisher habe ich jedenfalls noch nicht einmal im Entferntesten einen Grund gesehen, etwas wieder zurückzugeben. Ich war bisher auch noch nie wirklich enttäuscht, außer wegen etwas unrealistischer Erwartungen in der Kindheit.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin da ganz bei Youdid. Wenn ein Geschenk dazu dient, dass der Schenkende sich etwas erkaufen möchte oder die Gabe später als Druckmittel dienen soll, dann ist das ein sehr guter Grund abzulehnen.

Aus genau diesem Grund besitze ich heute ein ganz bestimmtes Einfamilienhaus, eine A-Klasse und ein bestimmtes Pferd nicht. Und das tut mir bis heute absolut nicht weh. Hätte ich diese Dinge angenommen, dann würde ich mich verpflichtet fühlen und hätte ein echtes Problem dabei, in den Spiegel zu schauen.Aber was soll man von einem Menschen erwarten, der nichts anderes kennt? Wo die eigene Mutter meint, den Sohn über das Erbe an die Frau bringen zu müssen. Das Schema hatte er absolut verinnerlicht. Schade. :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Wenn ein Geschenk dazu dient, dass der Schenkende sich etwas erkaufen möchte oder die Gabe später als Druckmittel dienen soll, dann ist das ein sehr guter Grund abzulehnen.

Genau deswegen nehme ich mittlerweile auch keine Geschenke von meiner Mutter an. Sie nutzt Geschenke nur, um Zuneigung zu erkaufen oder ein schlechtes Gewissen dem Beschenkten einzutrichtern. Wenn man das Geschenk annimmt, hinterher aber nicht genauso handelt wie sie das haben möchte, dann kommt so ein Satz wie "Du bist so undankbar, ich habe dir doch was geschenkt und so dankst du es mir!".

Für so einen Mist habe ich keine Nerven, also lehne ich lieber ab, egal was die Leute von mir denken. Ich sollte sogar eine teure Urlaubsreise geschenkt bekommen nur unter der Bedingung, dass ich mich von meinem Freund trenne. Ich habe "undankbar" abgelehnt. Denn ein Geschenk ist für mich nur dann ein Geschenk, wenn keine Bedingungen daran geknüpft sind. Alles andere ist Erpressung.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mir ist es irgendwie lieber, wenn mir jemand sagt, dass man etwas nicht möchte. Ich selbst verschenke viel selbst gemachte Sachen. Sachen, von denen ich an sich weiß, dass sie sehr hübsch sind und zumindest anderen Menschen gefallen. Ich weiß aber auch, dass nicht jeder mit was selbst gemachten etwas anfangen kann. Und ich finde es halt frustrierend, wenn meine Arbeit gelobt wird und gesagt wird, wie toll das ist und wie gut man es gebrauchen kann und dann wird es nicht benutzt. Da kann ich mir die Arbeit das nächste Mal sparen oder würde eben was ganz anderes herstellen, was dem zu beschenkendem vielleicht besser gefallen würde.

Ich selbst bekomme seit ein paar Jahren immer ein Päckchen Gummibärchen aus dem Gummibärenladen. Die würde ich mir nie selber kaufen, weil mir die eigentlich zu teuer sind. Deshalb habe ich da auch den Wunsch nach geäußert. Nun gibt es zweimal im Jahr die selben Gummibärchen und ich kann sie ehrlich gesagt nicht mehr sehen. Die Packung von meinem Geburtstag liegt noch hier und zu Weihnachten gab es die nächste Packung. Da habe ich dann auch offen gesagt, man könnte mir ruhig auch andere kaufen, egal welche. Ich habe die Packung aber trotzdem behalten. Weil ums zurück geben ging es mir nicht.

Mein Vater hat seit Jahren die Angewohnheit Essig und Ölsets vom Fass zu verschenken. Da geht es mehr darum, etwas in dem Laden gekauft zu haben. Da ich keine Alkohol trinke, bleibt da nur so was. Nur doof, dass ich sehr selten Salat esse. Im ersten Jahr wollte er es zurück, weil er ein Geschenk für jemand anderen vergessen hat. Da sagte ich ihm auch, dass er mir kein Neues kaufen muss. Doch, doch, er kauft ein Neues. Auf meinen Einwand, dass ich selten Salat esse, kam etwas in die Richtung, ich könnte es ja mindestens mal versuchen. Er gab aber selber zu, dass er für sich selber auch sehr selten Salat macht. Aber trotzdem muss ich das eben benutzen. Er hat dann aber doch darauf verzichtet, mir ein neues Set zu kaufen.

Zum nächsten Weihnachtsfest gab es wieder ein Set. Ich habe es ohne Kommentar angenommen. Ich wusste ja, dass jegliches Reden sinnlos ist. Ich habe das Set mindestens mal versucht. Geschmeckt hat es mir nicht und ich esse lieber Salat mit einfachem Essig und Öl.

Im Jahr drauf selbes Spiel von vorne. Da stand das alte Set noch hier rum. Am ersten Feiertag fragte er mich voller Stolz, dass er das doch toll ausgesucht hat. Ich stand nur da und meinte nur, dass wir die Diskussion schon mal hatten, ich kaum Salat esse, weil ich nur einmal am Tag eine Hauptmahlzeit esse und die warm sein muss. Ich schob auch gleich hinter her, dass ich eines der letzten Sets ausprobiert habe und es mir nicht geschmeckt hat. Davon abgesehen hatte ich Heilig Abend stundenlang heulend daheim gesessen, nach dem ich sein restliches Geschenk ausgepackt hatte, mit dem er mir sehr klar gezeigt hat, was er von mir hält.

Einen Kommentar zu dem restlichen Geschenk habe ich mir verkniffen. Ich habe im Jahr drauf allerdings das Geschenk gleich ausgepackt und da wollte er mir erzählen, dass ich ja zu doof zum Schauen sei, weil er mir was ganz anderes geschenkt hat. War aber scheinbar heilsam, denn es gab dieses Geschenk dieses Jahr nicht mehr. Auf das Essig und Öl Set hat er auch verzichtet.

Mein Vater kauft ungerne Geschenke und wenn, müssen die eben was hermachen. Egal ob es dem zu beschenkenden gefällt oder nicht. Also entweder eben aus einem bestimmten Laden oder entsprechend teuer. Er selber regt sich aber regelmäßig über, in seinen Augen, unpassende Geschenke auf. So bekommt er gelegentlich Wurstdosen geschenkt und jammert dann, weil die ihm zu viel sind und das müssten die Leute wissen. Ich gehe auf die Jammerei schon gar nicht mehr ein. Wobei ich dazu tendiere, ihm in dem Zusammenhang eben auch mal zu sagen, dass er doch ähnlich schenkt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich würde ein Geschenk niemals ablehnen, da ich das total unhöflich und blöd finde. Das würde mich schon sehr verletzen, denn ich gebe mir schon immer Mühe und denke darüber nach, was dem Anderen gefallen könnte.

Wenn es einem nicht gefällt, bin ich aber nicht böse, wenn jemand sagt, dass es ihm nicht gefällt. Ich hebe immer alle Kassenbons auf und da ist es kein Problem das Geschenk umzutauschen und etwas anderes dafür zu holen. Oft stecke ich auch den Kassenbon mit dazu, gerade bei Kindern. Da haben dann die Eltern noch die Möglichkeit, es umzutauschen, wenn es dem Kind nicht gefällt.

Ehrlichkeit finde ich schon wichtig. Mein Mann hat mir mal eine Kette geschenkt, die zwar total teuer war, aber leider auch total hässlich. Ich habe mich aber nicht getraut, es ihm zu sagen, da er sich sicher viel Mühe gemacht hat, sie auszusuchen. Ich habe sogar darüber nachgedacht, sie zu verlieren. Das wäre sehr gemein und feige. Also habe ich es ihm gesagt und er war total locker. Wir sind in die Stadt und haben die Kette zurück gebracht. die neue Kette trage ich heute noch sehr gerne.

Man soll zwar nicht undankbar sein, aber es nutzt doch niemanden, wenn dann z.B. die erwähnte Kette rumliegt oder ,,verloren'' wird. Dann lieber die Wahrheit sagen und umtauschen.

Das mit dem Malbuch finde ich total daneben. Man kann doch kein Kind bestrafen, weil es die Wahrheit sagt. Und gerade bei einem Malbuch ist es doch nicht schlimm, da es Verbrauchsmaterial ist. Da hätte man die Situation gut retten können, denn Omas sind leider oft nicht tolerant genug, dass man denen sagen kann, dass es nicht gefällt. Da ist falsche Freunde manchmal angebracht, um keine Gefühle zu verletzen.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In meinen Augen ist es sehr unhöflich, Geschenke einfach abzulehnen oder gar dann gleich zurück zu geben. Das ist eine Kränkung, die in einigen Fällen nicht mehr zu Kitten ist. Aus diesem Grund sich sehr gut überlegen, ob man wirklich zum Geburtstag / Weihnachten den anderen einlädt oder nicht.

» Martina888 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 1,57 »


So regelrecht zurückgegeben habe ich auch noch kein Geschenk, aber sagen wir mal ich habe schon eins "umgewandelt". Da habe ich nämlich einen Gutschein für eine Autofolierung geschenkt bekommen und das war etwas, was ich absolut nicht wollte. Aber das ging relativ kurz und schmerzlos über die Bühne und wir hatten dann ganz schnell einen Konsens gefunden.

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» kilkennyman » Beiträge: 183 » Talkpoints: 3,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@JadeC und Martina888: Ihr würdet also beispielsweise ein Haus, ein Auto oder ein Pferd annehmen, weil es unhöflich wäre abzulehnen, auch wenn ihr genau wisst, dass diese Geschenke dazu dienen, ein massives Fehlverhalten des Schenkenden zu kaschieren? Ihr wäret lieber höflich und würdet dann zähneknirschend die erwartete Gegenleistung erbringen? :x

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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