Forscherdrang nur bei Babys und Wissenschaftlern gleich?
Ich habe einen Artikel gelesen, der mich offen gestanden ein wenig stutzig gemacht hat. In dem Artikel geht es darum, dass Babys wohl ähnlich reagieren sollen wie Wissenschaftler, wenn sie Prozesse beobachten.
Sobald Babys nämlich mit etwas konfrontiert werden, das sie nicht erwartet haben, sehen diese etwas genauer hin. Dies hat eben zur Folge, dass ungewöhnlichen Vorgängen viel mehr Beachtung geschenkt wird als den so genannten "normalen" Vorgängen.
Ich finde das ehrlich gesagt ein wenig verwirrend. Es wird die ganze Zeit betont, dass nur Babys und Wissenschaftler diese Verhaltensweise gemeinsam hätten. Aber was ist mit Jugendlichen oder Erwachsenen? Lässt das Interesse und die Neugier bei ungewöhnlichen Vorgängen etwa mit zunehmendem Alter nach? Ich gebe ehrlich zu, dass ich schon immer neugierig und detailverliebt gewesen bin. Ich muss immer alles genauer wissen und beobachte mein Umfeld auch sehr genau. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich mit dem Alter nachlassen soll, zumindest bei mir nicht und als "Wissenschaftlerin" würde ich mich jetzt nicht unbedingt bezeichnen. Wie ist das bei euch? Seid ihr bei ungewöhnlichen Vorgängen auch aufmerksamer und schaut genauer hin? Oder bemerkt ihr Abweichungen gar nicht erst?
Ich denke, das Wort "Wissenschaftler" ist hier als Abkürzung genommen worden. Als Umschreibung für das Verhalten, sich etwas Ungewöhnliches eben sehr lange anzusehen und es zu überprüfen. So, wie man sich eben den typischen Wissenschaftler vorstellt.
Das Besondere, worauf der Artikel hinaus will, ist, dass diese Neugier schon bei Babys vorhanden ist. Man könnte meinen, Babys wären noch nicht so intelligent. Immerhin haben sie kaum Erfahrungen. Sie könnten so ein überraschendes Ereignis auch einfach als ein neues Ereignis abspeichern.
Wie die Beispiele mit den Autos, die nicht gegen eine Wand fahren. Wie oft hat ein Baby schon gesehen, dass Autos gegen Wände fahren und nicht hindurch? Da das Leben von Babys noch nicht so lang ist, wohl noch nicht allzu häufig. Außerdem könnte man eben meinen, sie hätten es zwar schon erlebt, aber doch nicht verstanden.
Warum überrascht es ein Baby, wenn ein Auto plötzlich durch eine Wand durchfährt? Es versteht doch nichts vom Unterschied von Stein und Watte und warum Bauarbeiter das eine zum Bauen von Häusern nehmen und das andere nicht.
Aber entgegen der Erwartungen waren die Babys eben überrascht und haben das Ereignis untersucht. Wahrscheinlich haben diejenigen, die die Studie durchgeführt haben, so ein Verhalten erst ab einem fortgeschrittenerem Alter erwartet. Womit sie meiner Meinung nach die Kleinen ganz schön unterschätzt haben.
Ältere Kinder aber zeigen dieses Verhalten auf jeden Fall. Und eben auch Jugendliche und Erwachsene. Wissenschaftler haben dieses Verhalten zum Beruf gemacht und daher wurden sie als Paradebeispiel dafür hergenommen. Die Formulierung war ungeschickt gewählt, aber es steht nirgendwo, dass nur Babys und Wissenschaftler dieses Verhalten zeigen.
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