Weiterbildung für Arbeitende
Sagt mal wisst ihr, ob es für die arbeitende Bevölkerung die Möglichkeit gibt, auch kostenlos irgendwo einen Abschluss zu machen? Das einzige was ich bisher finden konnte waren Fernstudien die aber ganz schön teuer sind, wenn man nun in seinem Job aber nicht so viel Geld verdient, sich aber qualifizieren möchte um einen besserbezahlten Job zu finden, wie soll man das bitte anstellen?
Diese Fernstudien kosten alle in der Regel so ca. 100 Euro im Monat, das ist bei den meisten sicher nicht drin aber das Arbeitsamt zahlt meiner Meinung nach nur solche Weiterbildungen wenn man arbeitslos ist aber nicht wenn man schon Arbeit hat. Aber es gibt ja auch Leute, die z. B. keine Ausbildung gemacht haben, aber Abitur haben und jetzt einsehen, das eine Ausbildung oder ein Abschluss halt mehr bringen um im Job weiterzukommen und mehr Geld zu verdienen.
Da muss es doch Möglichkeiten geben oder was meint ihr? Vielleicht habt ihr ja eine Idee. Ich konnte jedenfalls so auf die Schnelle nichts finden. Wäre ja schon ein weiteres Armutszeugnis für Deutschland finde ich, wenn diese Möglichkeit wirklich nicht besteht, denn wie gesagt, wer kann sich von seinem Gehalt heutzutage schon so ein Fernstudium leisten? Wieder nur die Besserverdienenden und was ist mit den die leider nicht das Glück haben unter diesen Besserverdienenden zu sein aus welchen Gründen auch immer? Vielleicht weiß ja jemand was dazu zu sagen.
Naja, beim Arbeitsamt wird man Dir sagen, dass das Abitur mit der höchste Abschluss ist, denn Du erreichen kannst, also höherwertiger als eine Ausbildung und dass Du doch studieren gehen sollst - oder Dich mit deinem Abi bewerben sollst da Du bei den meisten Jobs hier ja eine ganz gute Chance hast, genommen zu werden, also bei einer Ausbildung.
Ansonsten bleibt da wohl nur noch die VHS als günstige Alternative übrig. Solange Du einen Abschluss hast, muss man ja auch die Notwendigkeit begründen warum man noch einen erwerben möchte, deswegen wird auch meist nur eine Ausbildung, egal welche, gefördert.
Wenn Du nicht arbeitslos bist, setzt man voraus, dass Du genug verdienst um Dir eine Ausbildung oder Qualifizierung leisten zu können.
Es gibt doch Beratungszentren gerade für Berufsbegleitende Weiterbildungen. Dort würde ich mal den Hebel ansetzen und mal ganz unverbindlich vorsprechen. Dort weiß man doch bestimmt am besten Bescheid und selbst wenn die Weiterbildung etwas kosten sollte, gibt es doch bestimmt eine Reihe von Förderungsmöglichkeiten, welche man beantragen und in Anspruch nehmen kann.
Ich hab zwar keine Idee, wie bzw. durch wen man eine Weiterbildung komplett finanzieren kann, aber ich kenne einen Weg, die Kosten zumindest zu halbieren, bzw, erheblich zu drücken. Hier in NRW und ich glaube auch in anderen Bundesländern gibt es die Möglichkeit der Bildungsprämie der Bundes (500 €) und den Bildungsscheck des Landes (2000 €).
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man diese Summen bei einer Beratungsstelle sehr unkompliziert beantragen. Voraussetzungen sind u.a. die Verdiensthöhe, die Art der Weiterbildung, das der Kurs, den man Besuchen will zugelassen ist, das der Kurs dem beruflichen Weiterkommen förderlich ist (Häkelkurse würden wahrscheinlich weniger oft gefördert werden) usw.
Dies wird aber vor Ort direkt geklärt und bisher konnte ich die Prämien- / Scheckzusage immer direkt mitnehmen. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Weiterbildung bis zu den genannten Beträgen gefördert, aber höchstens 50 % der Kosten. Die Zusage gibt man bei dem Institut, bei dem man die Weiterbildung macht, ab. Diese rechne dann direkt ab und man erhält nur noch eine Rechnung über den Restbetrag, bzw. die geminderte Rate bei Fernstudien.
Ich persönlich habe durch diese Möglichkeit inzwischen drei Weiterbildungen teilfinanziert und werde bestimmt demnächst wieder einen Antrag stellen, denn das geht jedes Jahr.
Es gibt Unis, die Teilzeitstudiengänge anbieten und das ist wie ein normales Studium kostenlos - außer du wohnst in einem Bundesland, in dem es Studiengebühren gibt. Es gibt die Bildungsprämie, die ESF-Förderung, KfW-Förderung, die VHS, Bildungskredite usw. Also Möglichkeiten sind schon da.
100 Euro pro Monat ist schon sehr günstig. Das kann sich ein normaler Arbeitnehmer problemlos leisten, es sei denn man hat einen Mindestlohnjob.
Viele akademische Fernstudiengänge kosten eher 400 Euro im Monat. Und trotzdem machen das viele. Das ist eben eine langfristige Anlage, die auch nicht unbedingt in Euro zu messen ist. Wenn man in seinem Berufsleben damit nur ein Jahr Arbeitslosigkeit spart, weil man schneller einen Job bekommt, hat man das Geld schon lange wieder heraus. Von den besseren Aufstiegschancen ganz zu schweigen.
Ein Fernstudium ist allerdings auch deutlich schwerer als ein Präsenzstudium, auch wenn gerade bei den kommerziellen Anbietern oftmals schon starke Abstriche beim Niveau gemacht wird. Schließlich muss man das ganze üblicherweise neben einem Vollzeitjob durchziehen.
Günstiger geht es beispielsweise an der Fernuni Hagen. Dort kostet ein Bachelorstudium nur rund 2000 Euro insgesamt. Allerdings ist die Abbrecherquote an der Fernuni extrem hoch, da dort eben keine Abstriche bei der Qualität gemacht wird. Ein Bachelorstudium dauert so also in Teilzeit mindestens 6 Jahre. Daraus können aber auch schnell 10 Jahre werden.
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