Keine Lust darauf, eine Kur oder Rehabilitation zu machen
Ich hatte in letzter Zeit mehrfach mit Leuten zu tun, die entweder eine stationäre Kur oder eine Reha gemacht haben. Ursache waren meistens Probleme mit den Gelenken oder eine OP-Nachsorge. Manche hatten etwa einen Bandscheibenvorfall, wie ein Kollege, den ich eine Weile vertreten musste und der auch eine drei Wochen lange Reha gemacht hat.
Ich habe mich auch etwas mit den Leuten unterhalten, wie die Reha ausgesehen hat. Da gibt es ambulante, wo man jeden Morgen abgeholt wird und zur Einrichtung gefahren wird und stationäre, bei denen man auch in der Klinik übernachtet. Ich hätte ja nicht so Lust darauf, jeden Morgen total zeitig aufzustehen, um dann im Sammelbus zur Rehaklinik gefahren zu werden. Da wurde mir von Abholzeiten von 6 Uhr morgens usw. erzählt – echt grausam.
Mein Kollege hat mir erzählt, dass er dort sehr viel Sport machen muss, etwa 90 Minuten am Tag und das am Stück. Darauf hätte ich absolut keine Lust, das wäre mir viel zu anstrengend. Zudem bin ich kein Freund von Physiotherapie, die auch einen wesentlichen Anteil der Behandlung ausmacht. Ich hatte mal wegen Rückenproblemen eine kurze ambulante Physiotherapie und ich fand das immer total unangenehm, dass man sich da ausziehen musste und von einem fremden Menschen angefasst wird.
Ich denke, wenn ich krank wäre, dann würde ich lieber meine Ruhe haben wollen und nicht früh um sechs Uhr abgeholt werden und dann zum Sport gezwungen werden und auch auf Übernachtungen in einer krankenhausähnlichen Einrichtung hätte ich keine Lust. Ich könnte mir das nicht vorstellen, eine Reha zu machen und würde das möglichst vermeiden wollen. Das käme mir eher wie eine Strafe vor.
Könntet ihr euch vorstellen, eine Kur machen zu müssen? Würdet ihr das über euch ergehen lassen oder versuchen, euch davor zu drücken?
Natürlich hätte ich auch keine Lust darauf früh aufzustehen und obwohl ich sportlich bin gibt es Sportarten, die mir so gar keinen Spaß machen. Außerdem schlafe ich am besten alleine und fremde Menschen in meinem Schlafzimmer empfinde ich als extrem störend und mit einem Einzelzimmer kann man bei einer stationären Behandlung ja wohl nicht rechnen.
Da ich aber kein phlegmatischer Typ bin und meine Freizeit gerne aktiv verbringe würde ich wohl in den sauren Apfel beißen. Ich würde lieber ein paar Wochen mit etwas unangenehmem verbringen als monatelang oder gar jahrelang mit Einschränkungen leben zu müssen. "Keine Lust" ist da schon eine ziemlich kindische Reaktion, die in ein Alter passt, in dem man sich über längerfristige Konsequenzen noch keine Gedanken macht. Aber aus diesem Alter bin ich raus.
Also ich stelle mir so eine Kur oder Rehabilitation auch sehr anstrengend vor. Falls mir angeraten werden würde, so etwas zu machen, dann würde ich es nur unter der Voraussetzung machen, dass ich dann auch am Kurort oder Rehabilitationsort übernachten darf. Denn ich hätte ebenfalls, wie vom Threadersteller beschrieben, keine Lust, mich da von einem Rehabilitationsbus oder Taxiunternehmen immer abholen zu lassen. Da würde ich mir etwas doof dabei vorkommen und vor allem ist es ziemlich unpraktisch.
Natürlich sollte es auch anstrengend sein, denn es sollte ja körperlich auch etwas getan werden. Die meisten Leiden rühren ja daher, dass die (meist älteren) Leute sich nicht mehr viel bewegen, außer an ihrem Arbeitsplatz, wenn sie denn noch nicht in Pension sind. Deshalb muss die Muskulatur gestärkt werden und dies geschieht eben durch Ausdauertraining, was ich auch nicht verwerflich, sondern positiv finde.
Ich glaube, die wenigsten gehen mit großer Freude in die Reha und genießen es, ihr Zimmer zu teilen und einen ganz neuen Tagesrhythmus aufgedrängt zu bekommen. Mich würde es auch stören, ständig von fremden Menschen umgeben zu sein. Das geht mal bei ein, zwei Nächten im Krankenhaus, aber vier Wochen stelle ich mir auch nicht schön vor.
Und die meisten landen wohl da, weil sie total unsportlich sind und selbst zum Spazierengehen einen Tritt in den Allerwertesten brauchen. Wenn man sportlich ist, ist es ja eher eine Strafe, dass man damit eine Weile aussetzen muss nach einer Verletzung und die sind richtig erpicht darauf, wieder loszulegen.
Aber ich sehe das wie Cloudy24. Wenn es nötig ist, ist "kein Bock" echt ein schlechter Grund. Jahrelange Folgebeschwerden sind auch nichts, worauf ich Lust hätte. Womöglich lebenslang.
Wenn man wirklich ein Problem hat, angefasst zu werden, gehen die da auch sicherlich darauf ein. Ich denke, in den meisten Fällen hilft es dann schon, wenn man lange Kleidung trägt und eben nicht an der nackten Haut angefasst zu werden. Aber wenn man nicht wirklich ein ernstes Problem damit hat, sondern es halt nur unangenehm findet, würde ich mich da auch einfach durchbeißen. Es wird doch auch leichter mit der Zeit und es geht ja auch nach ein paar Wochen vorbei.
Ich würde einfach das Positive daran sehen. Man verschafft seinem Körper die bestmögliche Chance, wieder voll einsatzfähig zu sein, was nun wirklich höchst erstrebenswert ist. Man muss mal vier Wochen nicht zur Arbeit, sich nicht um den Haushalt kümmern, nicht selber kochen. Und ein paar nette Leute gibt es doch auch überall.
Mein Mann hat nach seiner Bandscheibenoperation beide Rehabilitationsmaßnahmen bekommen. Zuerst gab es drei Wochen stationären Aufenthalt, der einen recht vollen Zeitplan hatte. Also Erholung nach einer Operation ist da mit Sicherheit nicht vorhanden. Danach hatte er noch für einige Wochen eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme hier vor Ort. Aber er hat auf den Fahrdienst verzichtet.
Auch wenn mein Mann Frühaufsteher ist, ist es dabei meist so, dass eben am Morgen alle Teilnehmer eingesammelt werden, um sie am späten Nachmittag nach Hause zu bringen. Man hat aber meist nur eine Trainingseinheit am Tag und würde dort sehr viel einfach nur sinnfrei mit warten verbringen.
Da aber bei ambulanten Maßnahmen zum Teil auch die Fahrtkosten übernommen werden, ist mein Mann entweder komplett gelaufen oder hat den Bus genutzt. Damit war er wesentlich weniger Zeit unterwegs, als wenn er den Fahrdienst genutzt hätte.
Ich glaube, die wenigsten gehen mit großer Freude in die Reha und genießen es, ihr Zimmer zu teilen und einen ganz neuen Tagesrhythmus aufgedrängt zu bekommen. Mich würde es auch stören, ständig von fremden Menschen umgeben zu sein. Das geht mal bei ein, zwei Nächten im Krankenhaus, aber vier Wochen stelle ich mir auch nicht schön vor.
Im Krankenhaus zu sein kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich fände das furchtbar, da in einem Zimmer mit anderen Leuten zu liegen. Ich würde lieber sonstwas ertragen oder die Zusatzkosten für ein Einzelzimmer zahlen, aber ich wöllte niemals mit anderen in ein Mehrbettzimmer.
Und die meisten landen wohl da, weil sie total unsportlich sind und selbst zum Spazierengehen einen Tritt in den Allerwertesten brauchen. Wenn man sportlich ist, ist es ja eher eine Strafe, dass man damit eine Weile aussetzen muss nach einer Verletzung und die sind richtig erpicht darauf, wieder loszulegen.
Na ja, so würde ich das gar nicht mal sehen. Wir hatten hier vor kurzem auch einen Thread, indem beschrieben wurde, dass laut Studienlage vor allem die Gelenkprobleme bekommen, die unpassene Sportarten ausüben oder körperlich schwer arbeiten. Das sind ja Abnutzungserscheinungen und man hat mehr Abnutzung, wenn man sich körperlich verausgabt.
Und da wurde auch diskutiert, dass es bei jemanden, der keinen Sport mag, zum Stresserleben führt, wenn er welchen machen muss. Ich denke, dass die Ausschüttung von Stresshormonen einer Genesung wohl eher entgegenstehen kann.
Aber ich sehe das wie Cloudy24. Wenn es nötig ist, ist "kein Bock" echt ein schlechter Grund. Jahrelange Folgebeschwerden sind auch nichts, worauf ich Lust hätte. Womöglich lebenslang.
Ich glaube aber nicht, dass man jahrelange Probleme bekommt, weil man eine Reha nicht wahrnimmt. Ich glaube nicht, dass eine Reha so viel verändert. Man hat da Sport, ein wenig Ergo- oder Physiotherapie und durchläuft ein mehr oder weniger standardisiertes Programm. Das verändert nicht alles, das hilft vielleicht ein wenig, dass man ein kleines bisschen beweglicher wird, aber nicht mehr.
Auch als ich mal Physiotherapie hatte, habe ich das im Endeffekt als sinnlos wahrgenommen. Das hatte mir gar nichts gebracht und ich hatte dann das Gefühl, dass die Beschwerden irgendwann durch den natürlichen Heilungsprozess von ganz alleine weggegangen sind und nicht durch die Therapie.
Zitronengras hat geschrieben:Und die meisten landen wohl da, weil sie total unsportlich sind und selbst zum Spazierengehen einen Tritt in den Allerwertesten brauchen.
..., dass laut Studienlage vor allem die Gelenkprobleme bekommen, die unpassene Sportarten ausüben oder körperlich schwer arbeiten. Das sind ja Abnutzungserscheinungen und man hat mehr Abnutzung, wenn man sich körperlich verausgabt.
Es gibt wohl solche und solche. Aber wenn man unsportlich ist, macht es natürlich keinen Spaß, in der Reha zum Sport "gezwungen" zu werden. Aber es soll eben auch kein Unterhaltungsprogramm sein.
Und da wurde auch diskutiert, dass es bei jemanden, der keinen Sport mag, zum Stresserleben führt, wenn er welchen machen muss. Ich denke, dass die Ausschüttung von Stresshormonen einer Genesung wohl eher entgegenstehen kann.
Ich würde das nicht so schwarz-weiß sehen. Nicht jeder, den man erst mal ein bisschen motivieren muss, gerät deshalb total in Stress. Das ist auch eine Kopfsache. Wenn man sich da bei jedem Schritt aufregt, stresst das natürlich. Aber wenn man es als notwendig akzeptiert, bedeutet es auch weniger Stress.
Ich glaube aber nicht, dass man jahrelange Probleme bekommt, weil man eine Reha nicht wahrnimmt.
Das kommt sicherlich auf die Verletzung oder Erkrankung an. Ich kenne einen Landwirt mit riesigen Schrauben im Rücken, der dann auch ein paar Wochen in die Reha musste. Ich könnte mir vorstellen, dass es da nötiger war als bei einem Bänderriss beispielsweise. Er hat auch von anderen erzählt, deren Körper komplett hinüber war und die keinen einzigen Schritt machen könnten ohne Reha. Da muss man abwägen.
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