Findet ihr Kellertreppen in alten Häusern auch unheimlich?

vom 29.03.2015, 23:15 Uhr

Habt ihr auch das Gefühl, dass Treppen oft sehr gruselig sein können, so wie in alten Geister-, Grusel- und Horrorfilmen? Diese skurrilenTreppenaufgänge zu sehen, lassen die Spannung steigen.

In dem Haus, wo ich geboren bin, gab es eine ganz gruselige Treppe, die in den Keller führte. Unter der Treppe war ein dunkler, offener Raum, vor dem ich immer große Angst hatte. Manchmal dachte ich, es fasst mir durch die offenen Stufen hindurch jemand an die Beine und bringt mich dazu, die Treppe hinunter zu fallen. Ich musste also ganz vorsichtig sein, damit ich beim Herabsteigen der steilen Treppe nicht stürzte. Da es auch ziemlich dunkel war und die Treppe sehr steil war, musste man schon höllisch aufpassen.

Später erinnerte ich mich dann immer an diese Treppe, wenn ich alte Horror- oder Gruselfilme sah und die Spannung kaum noch zu ertragen war. Wie schnell hätte es mir damals passieren können, dass ich über die ausgetretene alte Kellertreppe ins Dunkel gestürzt wäre.

Aber solche unheimlichen Treppen gibt es nicht nur in sehr alten Filmen und in unserem damaligen Keller, es gab auch in Harry Potter-Filmen sehr große Treppen, die eine Rolle spielten und sich sogar bewegten.

In den alten Filmen verbreiten Treppen oft ein unheimliches Milieu. Warum sind es meistens Treppen, die eine gruselige Atmosphäre und Spannung verbreiten? Immer wird erwartet, dass gleich etwas Schlimmes passiert, was ja auch oft der Fall ist. Was haltet ihr von solchen extra in Szene gesetzten Treppen? Sind sie euch unheimlich oder findet ihr sie normal? Warum sind es immer wieder Treppen, die faszinieren? Oder habt ihr lieber große Freitreppen, über die Stars gekonnt nach unten steigen?

Wenn ich Fotografien von großen Treppenaufgängen sehe, faszinieren mich manche Fotos. Besonders dann, wenn sie raffiniert von der unteren Mitte nach oben oder umgekehrt von oben nach unten geknipst wurden. Hier handelt es sich dann um runde Treppenaufgänge, die sehr schön, aber auch anstrengend sind und wie eine Spirale aussehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde solche Treppen auch unheimlich. Als Kind hatte ich richtig Angst vor solchen Treppen. In meinem Elternhaus gab es zum Glück keine solche Treppe, aber dafür einen langen dunklen Flur. Und wenn man aus der Haustüre ging, stand man in einem ummauerten Hof, an dessen Ende die Scheune stand.

Dessen Tür zum Hof war immer offen, die zum Garten dafür geschlossen. Aber es waren schon ein paar Meter über den dunklen Hof zu dieser Tür. Selbst wenn man Licht anmachte, war das Innere der Scheune nur spärlich beleuchtet. Die Scheune wurde im oberen Teil zum Lagern von Holz genutzt und unten befand sich eine Werkstatt. Überall dunkle Ecken und Winkel, die mir unheimlich waren.

Ich hielt mich immer ungerne dort auf, erst recht nicht, wenn ich alleine war. Einmal hatte nachts sogar jemand an die geschlossene Tür der Scheune, die zum Garten führte, geklopft. Mein Vater war damals an die Tür gegangen und hatte nachgesehen und tatsächlich jemanden entdeckt, der, nachdem er bemerkt hatte, dass er entdeckt worden war, schnell davon rannte.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als Erwachsener eigentlich nicht mehr, aber ich kann mich erinnern dass ich als kleines Kind ziemlich viel Ehrfurcht vor den Kellertreppen hatte. Dort wo meine Großeltern und Urgroßeltern wohnten waren diese Treppen besonders steil und ausgetreten. Möglich dass man als Kind da auf Grund der kleinen eigenen Größe dass noch viel schlimmer sah weil die Perspektive da ganz anders war.

Ich kann mich auch noch erinnern dass mir meine Urgroßmutter damals erzählte dass im Krieg ziemlich oft Fliegeralarm war und sie mit ihren drei Töchtern mitten in der Nacht und nur mit Kerzenlicht in den Keller flüchten mussten wo sie dann stundenlang ausharrten. Auch erzählte sie dass sie sich und ihre Töchter dann nach dem Einmarsch der Amerikaner und später der Russen ebenfalls im Keller versteckten während oben in den Räumen fleißig geplündert wurde. Ich habe zwar nicht viel davon verstanden weil ich selber noch zu klein dafür war, aber das konnte ich doch merken dass sie alle Angst hatten.

Der Keller war aber auch an sich sehr gruselig, das stimmt schon. Es roch da immer so komisch feucht und muffig, an den Wänden gab es Ausblühungen von Salpeter und die noch vorhandenen Türen knarzten wenn man sie bewegte. Natürlich war es dort immer kühl und etwas dunkel. Damals hatte nicht jeder elektrisches Licht im Keller, selbst bei meinen Eltern musste ich noch 1980 mit Kerze oder Taschenlampe in den Keller gehen wenn ich etwas sehen wollte.

Andererseits gab es da natürlich auch immer viel zu entdecken. Damals wurde ja kaum etwas weggeworfen und mangels Dachboden wurde alles in den Keller geschafft. Ich kann mich gut daran erinnern dass die Angst geringer war als die Neugierde um in den fremden Sachen herumzukramen. Da gab es unheimlich viel altes Spielzeug welches schon uralt war und auch Sachen die man zum Verkleiden gut gebraucht hätte.

Die Keller gehörten damals ja zu jedem Haus. So etwas wie das heute manchmal ohne Keller gebaut wird gab es früher nicht. Der Wohnraum war ja begrenzt und die Keller wurden auf Grund der Bauweise immer sehr massiv aus Bruchsteinen hochgezogen. Es gab nicht nur Abstell- und Vorratsräume sondern auch Wirtschaftsräume wo zum Beispiel der große Waschkessel stand. Schon aus diesem Grund waren die Keller auch sehr hoch woraus dann auch die steilen Treppen resultierten.

Flach ansteigende und breite Treppen wären ja reine Platzverschwendung gewesen. In der Regel handelte es sich um Steinstufen die schon 100 Jahre alt waren und die waren immer total ausgetreten und sie wurden auch sehr schmal gehalten. Niemand wäre auf die Idee gekommen diese Stufen zu sanieren, das ist ganz einfach so. Bei den Holztreppen war es genauso. Ich wuchs ja in der ehemaligen DDR auf und da wurde in der Regel so etwas um die 20 Mark an Miete an den Eigentümer gezahlt. Es gab für Privatleute keinerlei Baustoffe ohne Beziehungen und Handwerker schon gar nicht, da wurde nur das allernötigste saniert wenn es gar nicht mehr anders ging.

Ich vermute dass bei Altbauten solche Keller schon immer das Stiefkind war und daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn man dann von einer frisch sanierten Wohnung in solch einen Keller absteigt dann kann einem schon das Gruseln kommen. Eben weil man so etwas heute nicht mehr gewohnt ist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde Kellertreppen in alten Häusern eigentlich nicht mehr unheimlich. Aber als Kind ging es mir auch noch anders. In dem Haus, in dem meine Großeltern lebten, gibt es auch eine steile Treppe in den Keller, die teilweise auch schon ausgetreten ist. Das machte es immer schwierig, diese Treppe hinunter zu steigen und außerdem war der Keller trotz elektrischem Licht nur sehr schummrig beleuchtet. Darum gab es einige dunkle Ecken, die mir doch Respekt eingeflößt haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe als Kind in einem Altbau gelebt, aber wenn ich so darüber nachdenke, war es eher der Keller selbst, den man hätte unheimlich finden können. Der Bestand nämlich nur aus nackten Steinen ohne irgendeine Innenverkleidung, es war immer sehr kalt und das Licht kam kaum bis in jede Ecke. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass es mir großartig was ausgemacht hätte, in den Keller zu gehen. Noch nicht mal alleine.

Die Treppe, na ja, besonders gemocht habe ich sie wohl nicht. Es war eine Holztreppe, so unregelmäßig, dass man beim Hinuntergehen schon etwas aufpassen musste, und schon etwas morsch. Offene Stufen hatte sie allerdings nicht, sodass kein "Monster" hätte hindurchgreifen können. Wenn, dann hatte ich eher mal Angst, dass sie unter mir zusammenkracht und ich dann was weiß ich wo lande. Da sie wie gesagt etwas morsch war, wurde sie dann aber irgendwann ausgetauscht. Die neue Treppe hatte dann zwar offene Stufen, sah aber so neu aus, dass sie meine Fantasie nicht sonderlich beflügeln konnte.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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