Vier ECHOS an Helene Fischer- zu viel?

Gestern fand die ECHO-Verleihung in Berlin statt. Der ECHO gilt als wichtigster Musikpreis in Deutschland. Dabei räumte Helene Fischer gleich vier ECHOS ab, in den Kategorien "Album des Jahres", "Deutschsprachiger Schlager", "Hit des Jahres" und "DVD des Jahres". Die Moderatorin des Events, Barbara Schöneberger, bezeichnete den Abend als Helene-Fischer-Festspiele.

In meinen Augen sind vier Echos zu viel für einen Künstler bzw. in diesem Fall eine Künstlerin. Natürlich hat Helene Fischer mit ihrem aktuellen Album und ihrem Hit "Atemlos" viele Leute durch alle Gesellschafts- und Altersklassen begeistern können. Das gelingt so im Normalfall keinem anderen Musiker. Trotzdem sollten auch andere Künstler die Chance haben einen ECHO zu ergattern. Wie seht ihr das Ganze? Sollte es eine Art "Deckelung" geben, damit man nicht einen Preis nach dem anderen abräumt?

Mir geht die Frau mit ihrem Lied total auf die Nerven, weil man sich dem ja echt nicht entziehen kann, selbst wenn man mit dem Volksmusik/Schlager Genre überhaupt nichts am Hut hat.

Aber ich kann dein Argument trotzdem nicht verstehen. Wenn jemand sich durch objektive Kriterien wie Verkaufszahlen für mehrere Kategorien qualifiziert hat, dann wäre es doch total unfair diesem Künstler die ehrlich verdienten Preise vorzuenthalten und an die Zweitplatzierten zu verteilen.

Ich nehme solche Preisverleihungen nun nicht ernst, aber ganz allgemein gesprochen ist es für die Glaubwürdigkeit von so einer Veranstaltung doch wohl nicht zuträglich, wenn jeder weiß, dass Künstler X die meisten Singles, Alben und DVDs verkauft hat und dann nur den Preis für die Single bekommt. So eine Veranstaltung würde dann wirklich zu einer Wohlfahrtsveranstaltung, bei der man Künstlern Chancen gibt, anstatt Leistung zu honorieren.

Der ECHO ist doch letztlich auch nur ein Wettbewerb und da sollte immer der beste und stärkste Kandidat gewinnen. Helene Fischer hat halt eben sehr viele Rekorde gebrochen und ist enorm erfolgreich, weshalb ihre vier Echos auch absolut gerechtfertigt sind. Es ist zwar immer schade, wenn dadurch andere gute Künstler keine Würdigung erfahren, aber diese haben halt einfach Pech gehabt und leben in der falschen Zeit.

Eine Klausel, welche eine Maximalzahl an Echos für einen Künstler festlegt, halte ich dementsprechend auch für eine schlechte Idee. Es ist ein offener und fairer Wettbewerb, weshalb eigentlich Niemand einen Grund haben sollte, um sich zu beschweren. Der Preis wird ja auch öfters verliehen, weshalb die anderen Musiker ja noch mehrere Chancen auf eine Trophäe erhalten werden.