Mangelnde Selektion - geringe Überlebenschance für Menschen?

vom 16.03.2015, 20:07 Uhr

Die Evolution war lange Zeit durchaus erfolgreich und sinnvoll, aber leider hat der Mensch das inzwischen mehr oder weniger zunichte gemacht. Heutzutage gibt es quasi bei den Menschen kaum Selektion mehr, weil einfach so gut wie alle überleben. Menschen mit Behinderungen und verschiedenen Krankheiten und auch zu früh geborene Kinder würden sterben, so dass ihre Mütter ihre Gene nicht weiter vererben könnten und nur Mütter die problemlos gebären könnten sich weiterentwickeln würden.

Daneben würden auch viele unsportliche Menschen ausselektiert werden und ebenfalls Menschen die dem heutigen Schönheitsideal ''Magerwahn'' entsprechen würden, da diese nicht selten viel essen können ohne anzusetzen und somit eine deutlich höhere Sterberate bei Hungersnöten und Krankheiten aufweisen würden. Im Ganzen würde schon ein sehr großer Teil unserer Gesellschaft eine natürliche Selektion nicht überleben.

In einer Reportage zu diesem Thema habe ich vor kurzem gehört, dass wir Menschen bei Naturkatastrophen oder eben auch verheerenden Klimaänderungen mitunter keine so gute Chance hätten. Die meisten Menschen sind körperlich und biologisch nicht für ein Leben in freier Wildbahn gemacht und so würden viele sterben, vielleicht würden wir deswegen komplett aussterben.

Was denkt ihr zu diesem Thema? Ist es dadurch möglicherweise so, dass wir der Evolution nur für kurze Zeit ein Schnippchen geschlagen haben und dies irgendwann möglicherweise zu unserer Auslöschung führen kann? Wer nicht angepasst ist, kann nicht überleben und von den Menschen sind inzwischen sehr viele nicht angepasst. Wahrscheinlich würden Menschen aus den Entwicklungsländern noch viel eher überleben, als wir, weil wir nicht in der Lage sind mit der Natur zu leben, sondern nur gegen sie.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das kann man sicherlich so sehen, wenn man in erster Linie körperliche Belange in Betracht zieht. Man darf aber eben nicht vergessen, dass der Mensch ein Erfolgsmodell der Evolution geworden ist, weil er eben über die Intelligenz verfügt, sich seinen Lebensraum selbst zu formen und Möglichkeiten gefunden hat gewisse Defizite so auszugleichen. Und ganz ehrlich glaube ich bei einer Überschwemmung hat der dicke Nichtschwimmer mit dem Rettungsboot wahrscheinlich bessere Chancen als ein Schwimmweltmeister ohne.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mangelnde Selektion hat man aber auch bei der Intelligenz. Wenn ich mich mal in unserer Gesellschaft umschaue - wer hat denn hier die meisten Kinder? Das sind nicht die Leute mit den guten Ausbildungen und den Uniabschlüssen.

Natürlich könnte man irgendwelche hypothetischen Szenarien entwickeln, in denen Menschen mit gewissen Eigenschaften bessere Überlebenschancen haben, aber das müssen dann nicht zwangsläufig die Menschen sein, die die besten Gene haben. Das könnten zum Beispiel auch die Menschen sein, die möglichst skrupellos sind und bereit sind über Leichen zu gehen, oder die Menschen, die gut darin sind nicht selber zu denken, sich unterordnen und Befehle zu empfangen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich glaube, man verbindet generell mit Körperformen gewisse Vorurteile und das könne auch manchmal positive Vorurteile sein. Ich denke da etwa an die „lustigen Dicken“ – man unterstellt Dicken doch oft, dass diese fröhlicher seien, heitere Menschen sind oder eben vieles nicht so ernst nehmen. Das ist auch ein Vorurteil, aber ein nett gemeintes.

Ein anderes Vorurteil ist es auch, dass man bei sehr dünnen Menschen oft denkt, die hätten eine Krankheit. Es gibt ja Leute, die sind von Natur aus extrem hager und wer hat da nicht schnell mal den Gedanken, dass mit diesen Menschen etwas nicht stimmt, dass die bestimmt krank sind oder magersüchtig.

In der Zukunft wird sich das Blatt sicherlich nicht mehr zugunsten der molligen Menschen drehen, aber ich glaube im Gegenzug auch nicht, dass sich die Situation noch sonderlich verschlimmern wird. Herunterhungern muss sich zwingend keiner, aber es hätte definitiv Vorteile, was die Partner- und Arbeitssuche angeht.

Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Hängt das nicht sehr von der Branche ab? Wen juckt es denn, ob ein Akademiker 10 oder 15 Kilo zu viel wiegt, das kann doch eigentlich dem Arbeitgeber egal sein. Dass das vielleicht bei einem Handwerker, der auf Dächer klettern muss, eine Rolle spiel, mag sein, aber in Büroberufen, wo man körperlich nichts leistet, ist es doch egal, da würden sicherlich auch 20 oder 30 kg zu viel nicht stören.

Wie sieht es hinsichtlich der Intelligenz aus? Ein Mensch, welcher auf sein Äußeres achtet und sich damit beschäftigt macht sich Gedanken über seine Wirkung gegenüber anderen: "Wie könnte ich wirken", "Was könnte man denken". Er reflektiert sich selbst. Im Gegensatz dazu steht jemand, der sich gehen lässt, dem seine Wirkung auf andere egal ist. Wen würden sie einstellen?

Dann gehst du aber davon aus, dass jeder sein Gewicht frei beeinflussen kann, das stimmt ja so nicht. Wer die Veranlagung dazu hat, schneller zuzunehmen, für den ist es wahnsinnig anstrengend, abzunehmen und der würde das vielleicht nur schaffen, wenn er sich permanent mit dem Essen kontrolliert. Was ist denn das für ein Leben? Jeder „intelligente“ Personalchef schaut auf die Qualifikationen des Bewerbers, dessen Erfahrungen und Abschlüsse und nicht darauf, ob er ein kleines Bäuchlein hat.

Intelligenz heißt übrigens, dass man schnell Informationen verarbeiten kann. Intelligenz heißt nicht, dass man sich besonders viel damit beschäftigt, welches Bild andere von einem haben könnten. Vielleicht ist es manchmal eher vorteilhaft, sich nicht danach zu richten, was andere denken können, um nicht ein Leben in ständiger Unterdrückung zu führen?

Im Fernsehen - RTL oder Sat1 - läuft gerade eine Sendung, in der dicke Menschen in eine Art Camp zum Abnehmen gesteckt werden. Da sind Leute dabei, die teilweise sechs Kilo in einer Woche abnehmen, was schon arg extrem ist, aber bei dem Ausgangsgewicht und dem straffen Sportprogramm auch wiederum nicht so unwahrscheinlich. Wie erklärst du dir das? Alles Schwindel für die Quote? Photoshop damit die Leutchen am Ende schlanker aussehen? Körperdoubles? Propaganda gegen die Menschen, deren Lehre du so toll findest?

Das sind aber auch Extremfälle. Da gibt es Teilnehmer, die 70 oder mehr Kilo Übergewicht haben. Und die werden dann in dieser Sendung scheinbar den ganzen Tag gescheucht, anders könnten die so schnell nicht abnehmen. Wenn eine Person den ganzen tag Sport macht und nur Miniportionen isst, nimmt sie natürlich ab. Aber zu welchem Preis?

So lebt doch kein normaler Mensch, das ist eine Extremsituation, in welche die Leute da gebracht werden. Was ist, wenn die wieder daheim sind, wieder arbeiten gehen usw.? Können die dann noch den ganzen Tag Sport machen? Werden die dann nur noch Salat essen, wenn sie von Detlef D! Soost nicht mehr angeschrien werden?

Man muss das, was man macht, ja auch sinnvoll im Alltag umsetzen können, darf sich nicht durch so etwas hindurchquälen, damit die Lebensfreude nicht auf der Strecke bleibt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 01.04.2015, 18:07, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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