Sind Hartz4 Kinder wirklich benachteiligt?

vom 13.03.2015, 12:32 Uhr

In den Nachrichten wird ja oftmals bemängelt, dass Hartz4 Kinder in ihrer Entwicklung zum Teil gravierende Nachteile hätten. Aber muss das denn wirklich zwangsläufig so sein und woran macht man denn solche Studien fest? Ist es denn ein unbedingter Nachteil für Kinder wenn man noch keinen Karibikurlaub kennt oder nicht das neueste Smartphone besitzt? Teilt ihr auch die Meinung der Benachteiligung von Hartz4 Kindern und worin seht ihr diese hauptsächlich?

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» ticker » Beiträge: 114 » Talkpoints: 34,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es geht ja gar nicht nur um luxuriöse Dinge wie Urlaub oder moderne Elektrogeräte. Große Probleme, die im Zusammenhang mit Hartz 4 und Kindern immer wieder diskutiert werden, sind Bildung und Ernährung. Ich selber war auch noch nie so richtig im Urlaub und sehe mich dennoch nicht als benachteiligt. Und ein neues Smartphone habe ich auch nicht und komme trotzdem sehr gut klar.

Letzte Woche wurde ich gefragt, ob ich einem Grundschüler Nachhilfe erteilen könnte. Das Problem ist, dass die Mutter wohl alleinerziehend ist und Hartz 4 bezieht. Sie kann daher keine Institutsnachhilfe bezahlen, weil sie sich diese nicht leisten kann. Über mehrere Anträge wurde auch keine Nachhilfe durch die Ämter bewilligt. Nun soll also ein privater Nachhilfelehrer gesucht und dann noch einmal mit den Ämtern wegen der Bezahlung gesprochen werden.

Jetzt ist die Frage, wie man zu Nachhilfe steht. Ich selber muss gestehen, dass ich in vielen Fällen nichts von Nachhilfeunterricht halte, aber ich darf mich nicht beklagen, denn durch die Erteilung von Nachhilfeunterricht habe ich mir schon einige schöne Dinge leisten können. Wie es in diesem speziellen Fall steht und ob dort Nachhilfe wirklich angebracht wäre, kann ich nicht beurteilen, da ich den Schüler noch nicht kennengelernt habe und ihn somit nicht einschätzen kann.

Wenn es aber so ist, dass eine Nachhilfe sinnvoll wäre, um die schulischen Leistungen zu verbessern (wodurch diverse individuelle Lernprozesse angeregt werden, Nachhilfe soll ja nicht nur zu besseren Noten, sondern auch zu einem veränderten Selbstverständnis führen), dann ist dieses Kind definitiv benachteiligt, weil die Mutter nicht die finanziellen Mittel hat, um einen Nachhilfeunterricht zu finanzieren und offenbar nicht selber in der Lage ist, dem Kind zu helfen. Anscheinend bietet sich dafür auch niemand im Familien- oder Bekanntenkreis an.

Würde dieses Kind in einer anderen Familie leben, gäbe es dieses Problem vielleicht nicht. Auch mit anderen Dingen kann es so sein! Ich kenne einige Hartz 4-Familien und diese entsprechen leider dem typischen Klischeebild, das man eben von so einer Familie hat. Nicht alle sind so, keine Frage. Aber in diesen Familien gab es nur ein Hobby: das Rauchen. Dafür war komischerweise auch immer Geld da. Vier Personen, vier Raucher, mindestens eine Schachtel Zigaretten am Tag. Da frage ich mich schon, ob man sich das nicht sparen könnte. Aber bitte.

In einigen Hartz 4-Familien ist es aber bestimmt auch so, dass die Kinder gerne ein Hobby betreiben würden oder einer Sportart nachgehen würden, dies aber nicht können, weil die Finanzierung nicht gegeben ist. Und ja, in meinen Augen ist das ein Nachteil.

Irgendwann gab es ja auch mal einen Politiker, der einen Speiseplan für Hartz 4-Familien aufgestellt hat um zu beweisen, dass man sich für eine bestimmte Summe am Tag gut ernähren könne. Das war aber ja eher ein schlechter Witz, weil es auf eine ziemlich einseitige Ernährung hinauslief, wenn ich mich richtig erinnere. Auch das ist ein Nachteil, für Kinder sowie für Eltern. Ich sehe also schon ganz klare Nachteile, und die haben nichts mit mangelndem Karibikurlaub und fehlendem Smartphone zu tun!

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Hartz 4 Kinder sind definitiv benachteiligt. Gesundes Essen wird immer teurer, weshalb man immer mehr zu den Chemie-Bomben greifen muss. Das gleiche bei Kleidung, wo man dann zu Second-Hand-Läden ausweichen muss und da muss man auch Glück haben, dass es da was ordentliches gibt.

Dann, wenn es nichts vernünftiges gibt, werden die Kinder wegen ihrer Kleidung in der Schule gemobbt, da heutzutage die Kinder auch immer oberflächlicher werden. Und das führt zu einem unterentwickelten Selbstbewusstsein und zu psychischen Problemen. Lehrer tun dagegen auch nur wenig, weshalb die Kinder sich noch verlorener fühlen, und Eltern haben in der Schule noch weniger Einfluss, um ihren Kind zu helfen.

Zu diesen Luxusgütern: Ich bin sowieso dafür, dass Kinder noch kein Smartphone bekommen sollten. Diese kosten sowieso viel zu viel Geld und Kinder lassen nun mal gerne was fallen oder sind unachtsam. Lieber einen alten Knochen, mit dem man telefonieren kann und der auch noch was aushält. Aber wegen sowas würden die Kinder auch gemobbt werden, weil man nicht so aktuell ist wie der "Standard". Urlaub ist in meinen Augen auch nicht sehr wichtig, da es bei der Familie sowieso am schönsten ist.

Schulsachen wie Bücher werden auch immer teurer und die Lehrer wollen auch immer mehr Markenstifte und Markenscheren und was weiß ich noch sehen. Das habe ich auch erst mitbekommen, als meine kleine Schwester in eine höhere Klasse gewechselt ist (in die 5.). Dort waren wirklich Stifte von bestimmten, wohlbemerkt teuren Marken gefordert. Zudem soll der Unterricht auch immer mehr technisiert werden. Bald brauchen Kinder einen eigenen Laptop oder Tablets für die Schule, doch wie sollen Hartz-4-Familien das bezahlen?

Die Kinder tun mir wirklich leid und es braucht in der Beziehung noch einige Regelungen, was Hartz-4 angeht.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich weiß, dass es nicht zwangsläufig so ist, denn ich kenne mehrere positive und negative Beispiele. Hier mal eine direkte Gegenüberstellung, wie es in den Familien läuft. Die eine Familie (negatives Beispiel) gehört zu meiner Familie und mit der anderen Familie sind wir sehr gut befreundet. Beide Familien haben zwei Kinder.

Die eine Familie raucht nicht. Sie kochen immer gesund und machen sich einen Plan, wann was gegessen wird, um das Geld besser zu planen. Da gibt es nur zwei Mal Fleisch und einmal Fisch. Um das zu finanzieren, gibt es eben auch mal sehr günstige Gerichte, wie Nudeln mit frisch gekochter Tomatensoße.

Die Eltern kaufen sich selber sehr selten etwas und sparen jeden Monat Geld damit sie für Notfälle vorbereitet sind und sich einmal im Jahr einen günstigen Urlaub am Meer leisten können, auch wenn im Zelt auf dem Campingplatz ist.

Die Mutter kauft sehr vorausschauend im Angebot, nutzt die Schlussverkäufe um für das nächste Jahr gerüstet zu sein. Die Kinder gehen beide in die Musikschule und in einen Sportverein. Dafür nutzen sie den Stadtpass und das Bildungspaket. Die Kinder helfen beim kochen, ihnen wird vorgelesen und sie basteln regelmäßig aktuelle Deko. Sie werden optimal gefördert und das große Kind ist gut in der Schule, da es unterstützt wird und Probleme sofort gelöst werden.

Ich glaube nicht, dass diese Kinder benachteiligt sind, denn sie bekommen alles was sie brauchen. Sie haben sicher keinen Flachbildfernseher im Zimmer und werden wohl auch kein IPhone bekommen. Aber sie haben Eltern , die sie lieben und ihnen sehr viel Fürsorge zukommen lassen. Sie haben ausreichend Spielzeug und ordentliche Kleidung. Die Eltern machen alle Vorsorgeuntersuchungen und gehen regelmäßig zum Zahnarzt.


Meine beiden kleinen Neffen haben es da wirklich nicht so gut. Das Geld reicht bis Mitte des Monats und danach gibt es nur noch das, was daheim ist. Gesund ist es auch nicht und beide Kinder essen weder Obst noch Gemüse. Das größere Kind ist stark entwicklungsverzögert, da sich nicht um es gekümmert wurde. Mittlerweile geht es, da sie eine Familienhelferin vom Jugendamt haben.

Dafür können beide Kinder perfekt mit einem Tablet umgehen, kennen sämtliche Fernsehserien und können Papas teures Smartphone bedienen. Dafür besitzen sie wenig Spielzeug. Es hapert oft am Nötigsten. So liefen die Kinder im Winter in gefütterten Gummistiefel herum, da sie keine Winterschuhe hatten.

Es gab jetzt erst wieder Ärger mit dem Jugendamt, da sie der Aufforderung des Kindergartens, den Kleinen zur Krankengymnastik zu schicken, nicht nachgekommen sind. Das Kind ist drei Jahre alt und kann weder Treppen noch Bordsteinkanten hoch gehen. Er ist motorisch sehr eingeschränkt und es wird nichts dagegen getan.

Meine Neffen sind wirklich total benachteiligt und werden nie eine Chance haben. Der Große spricht so undeutlich, dass man ihn gar nicht versteht. Er wird nächstes Jahr in eine Förderschule kommen.

Ich denke aber, dass es nicht damit zusammen hängt, dass die Familie Hartz 4 bezieht. Wenn man die Miete mal außen vor lässt, haben beide Familien gleich viel Geld. Es kommt vielmehr auf die eigene Kindheit, die Schulbildung, das Alter und noch einige andere Faktoren an.

Mein Mann und seine Brüder hatten keine gute Kindheit und mein Mann ist der einzige, aus dem etwas geworden ist und der alles anders macht, als seine Eltern. Alle seine Brüder bekommen Hartz 4 und bei allen gibt es Probleme, wobei es in der beschriebenen Familie am Schlimmsten ist. Keiner von seinen Brüdern hat einen Schulabschluss.

Eingeschränkte finanzielle Mittel machen ein Kind noch lange nicht arm der benachteiligen es, wenn alles drum herum stimmt.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dieses Thema ist wahrhaftig mein Lieblingsthema, weil ich natürlich teilweise vollkommen an der Quelle sitze, um meine Beobachtungen auch bestätigen zu können. Ich bin zutiefst entsetzt, dass der Staat sich erdreistet dieses Thema immer wieder zu pauschalisieren, die Hartz IV Kinder als "dumm" hinstellt, indem man es nett ausdrück und weniger gebildet wählt. Gleichwohl wird fabelhaft das Klischee bedient, dass zu wenig Geld auch gleich eine mangelnde Ernährung bedeuten muss.

Fakt ist, das sage ich Euch so, wie es ist. Hartz IV hat vieles zerstört und verändert. Da war die Sozialhilfe um ein Vielfaches besser und hat auch an vielen Stellen wesentlich besser für Familien gefruchtet, die es verdient haben. Heute ist Hartz IV eine Bettelei um wirklich jeden Cent, teilweise werden Urteile über Übernahmen gefällt und das Job Center zahlt den Betroffenen dennoch nicht die Klassenfahrten usw. Hartz IV ist der größte Mist, den Mister Hartz sich einfallen lassen konnte. Damit wurde der "Armutsspiegel" erst richtig angehoben.

Die Ernährung ist bei vielen Familien wirklich etwas eigenartig. Doch nur, weil sie nicht wissen, wie man mit dem Geld letzten Endes gut umgeht. Frisch kochen, so hält sich das Gerücht ist teuer. Das ist an sich richtig, aber die meisten Hartz IV Empfänger vergessen, wie viel sie aus einem solchen frischen Gericht an Tellern herausbekommen, wie schnell die Menschen satt werden und das meist sogar ein zwei Tages Menü geboten wird.

Ich habe mal den Selbstversuch gestartet und auf Hartz IV Niveau gelebt. Mein anderes Geld habe ich 100 Prozent nicht angefasst. Ich konnte super gut frisch kochen. Jeden Tag hatte ich ein Frühstück, ein Mittagessen sowie ein Abendessen. Frisch hieß wirklich mit Gemüse, Obst, Kohlenhydrate, gerne Mal ein Joghurt usw. Doch alles selbstgemacht.

Ich bin keine Ernährungswissenschaftlerin oder Hauswirtschafterin. Doch dadurch, dass ich den Selbstversuch gestartet habe, konnte ich selbst als Streetworkerin meinen "Patienten" aushelfen. Ich habe vielen Familien bei der Lebensmittelzubereitung geholfen und gezeigt, dass es günstig geht, lecker und satt macht. Das war ein tolles Gefühl und sie waren dankbar. Das mit der Ernährungsproblematik kann ich somit teilweise wirklich bestätigen. Es gibt aber fantastische Unterschiede hier und viele Personen, die trotz H4 Niveau genau wissen, wie man perfekt hauswirtschaftet.

Die Bildung ist ein anderes Thema. Bei allen Menschen heißt es "H4 Empfänger" sind gleich dumm. Das stimmt so nicht. Es ist richtig das in etwa 25 Prozent einen eher niedrigen Bildungsstand auf Hauptschulniveau haben, aber das besitzen auch Kinder aus gutem Hause. Denn die Lust und Wissenlust in der Schule wird hier ständig außer Acht gelassen. Ein Zeugnis gibt Noten von sich, welche anhand des Bildungsstands vergeben werden. Dort steht jedoch nicht, das XY faul war, eigentlich gut gebildet wäre, wenn er den Unterricht verfolgen würde usw.

Doch es gibt sehr wohl sehr ehrgeizige Kinder aus der Hartz IV Schiene, die mit allen Mitteln eben anders, als ihre Eltern sein wollen. Sie kämpfen in der Schule um jede Aufmerksamkeit, geben richtig Gas und versuchen aus sich etwas zu machen.

Es kann in Schulen nicht auf einzelne Problematiken, wie Traumata, Lernschwächen etc. eingegangen werden. So entstehen ebenfalls miese Zahlen für Zukunftsprognosen dieser Kinder. Doch der Staat tut es sich sehr leicht machen, indem man nur pauschalisiert. Das gilt im übrigen für viele Kinder aus gutem Hause auch!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Bevor man deine Frage beantworten kann, muss man erst die Familien, die alle unter Hartz 4 zusammengefasst sind, trennen. Benachteiligt sind auf jeden Fall die Kinder, die einer Familie angehören, wo die Eltern bereits unter dem Begriff „asozial“ laufen, weil sie saufen, Drogensüchtig sind, dumm und desinteressiert sind. Diese Kinder sind zu bemitleiden. Ganz selten, dass sich aus diesem Milieu ein Kind befreien kann.

Nicht zu bemitleiden sind die Kinder, deren Eltern trotz Hartz 4-Bezug alles für ihre Kinder tun, was möglich ist mit dem Geld. Sie kleiden die Kinder vernünftig, helfen ihnen bei Schulsachen und kochen vernünftig. Dass sie keine großen Sprünge machen können, wie zum Beispiel den erwähnten Karibikurlaub, ist klar. Aber das muss auch nicht sein. Ich war auch noch nicht dort.

Ich sehe also nicht die Benachteiligung, weil die Eltern Hartz 4 beziehen, sondern weil die Eltern Menschen sind, die nicht dafür geeignet sind, Kinder zu erziehen. Man darf also nicht alles Hartz 4 zuordnen, sondern muss innerhalb dieser Gruppe unterscheiden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich schließe mich da sehr der Sicht von Kätzchen14 und Cid an. Hier im Ruhrgebiet kommen ja immer alle möglichen Studien zusammen, die bescheinigen, dass Kinder aus Elternhäusern mit Hartz IV im Nachteil sind. Und das sind sie ja auch tatsächlich, aber es liegt weniger an der Leistung Hartz IV als an dem Grund, warum die Eltern diese Leistung beziehen.

Auch wenn es damals noch Sozialhilfe gab, ist meine Nachbarin während des ersten Studiums ein gutes Beispiel: Sie hatte immer einen anderen Mann an ihrer Seite, die Kinder flogen den ganzen Tag raus. Die armen Mäuse waren immer verfroren, zu kalt angezogen und hungrig. Als sie in die Schule kamen, waren sie dauerhaft übermüdet und konnten kaum die Hausaufgaben machen, denn sie mussten ja bis mindestens 21 Uhr raus.

Was soll ohne Hilfe aus solchen Kindern werden? Hätte ihre Mutter ein höheres Einkommen gehabt, dann hätte es wahrscheinlich anders ausgesehen. Aber nicht weil dann mehr Geld da gewesen wäre, sondern weil diese Frau dann wohl ihre Verantwortung ganz anders wahrgenommen hätte. Das höhere Einkommen wäre schließlich nur ein Nebeneffekt der völlig anderen Lebenseinstellung.

Anders meine Nachbarn jetzt. Das ist eine ganz klassische, türkische Familie. Der Vater geht arbeiten, seine Branche zahlt schlecht, also gibt es unterstützend Hartz IV. Dummerweise gehen die Kinder nicht in einen Kindergarten und sprechen nur türkisch. Der ältere kommt im Sommer in die Schule und spricht kein Wort deutsch. Wie sollen die das jemals wieder aufholen?

Aber auch hier liegt es nicht am Geld. Es ist die Einstellung. Obwohl diese Kinder die zweite in Deutschland geborene Generation sind und die Familie natürlich hier dauerhaft leben wird, sind die kulturellen und sprachlichen Wurzeln des Ursprungslandes wichtiger.

Wobei man natürlich sagen muss, dass Hartz IV durchaus auch vernünftigen Familien echte Nachteile bringt. Wegen der günstigen Wohnungen sind deren Kinder oft in der Minderheit in Klassen, die mit den oben genannten Beispielen angefüllt sind. Sie lernen weniger als in Schulen in besseren Gegenden, weil die anderen so viel aufholen müssen.

Das Geld für Lehrmaterial und Klassenfahrten ist schwer aufzubringen und bei der Nachhilfe sieht es ganz übel aus. Die gibt es nämlich nur, wenn die Versetzung gefährdet ist. Ein schlechtes Zeugnis, das andere Eltern zum Eingreifen bringt, ist kein Argument für eine Kostenübernahme. Eltern, die nicht selbst helfen können, aber über mehr Geld verfügen, sind natürlich im Vorteil.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man Hunderttausende Kinder, die völlig unterschiedlich aufwachsen, in unterschiedlichen Gegenden, verschiedenster Erziehung, usw. alle pauschal einkategorieren kann. Dennoch gibt es vermutlich mehr Kinder aus sozial schwachen Familien, die benachteiligt sind, weil ihre Eltern(-teile) ihnen nicht die notwendige Fürsorge zukommen lassen.

Sozial benachteiligt setze ich jedoch nicht automatisch mit Hartz4 gleich. Insgesamt finde ich den Begriff für Kinder auch unpassend gewählt, denn ich mag Kinder nicht nach der Art des Einkommens ihrer Eltern beurteilen.

Beratungsstellen, Nachhilfeunternehmen, Schulen, usw. sind ja in der Regel durchaus informiert, bei welchen Kindern Schwierigkeiten gibt und wissen häufig auch, dass die Eltern Hartz4 oder andere Leistungen beziehen. Oftmals sind dann im Umfeld jedoch viele Leistungsempfänger und kinderreiche Familien.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hartz 4 heißt ganz klar auch Verzicht und so kann man es eben auch nicht jedem Recht machen und man muss auch bestimmte Sachen einschränken. Oftmals ist eben auch zu beobachten, dass Eltern beispielsweise rauchen und die Kinder dann unschöne Sachen an haben, das geht in meinen Augen zu weit und schränkt die Kinder auch ein. Sicherlich sollte man ein Kind nicht nach Aussehen definieren, aber oftmals läuft das eben in der Schule beispielsweise so und dann haben sie es schwer.

Man kann zudem auch mit einem bestimmten Budget auch nicht immer gesund kochen, was zu Krankheiten führt. Man muss eben genau planen und kann nicht besonders außergewöhnliche Sachen machen, auch ein Ausflug muss meistens günstig ausfallen und extra Geld ist eben auch nicht immer drin, was die Kinder eben negativ beeinflusst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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