Die eigenen Kinder ständig in Schutz nehmen?
Vor unserem Umzug wohnte neben uns eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Die Kinder waren anscheinend der ganze Lebensinhalt dieser Frau und sie hat sich auch von morgens bis abends um sie gekümmert, sie verhätschelt und vertätschelt.
Die Kinder waren allerdings trotzdem nicht gerade das, was man wohlerzogen nennt, denn sobald die Mutter außer Sichtweite war und die Kinder beispielsweise mit anderen Kindern auf dem Spielplatz gespielt haben, flogen die Schimpfwörter einem nur so um die Ohren und sie waren auch nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging, mal ein paar Schläge zu verteilen und andere Kinder zu ärgern.
Natürlich blieb es nicht aus, dass sich diverse andere Mütter bei der Mutter der drei Jungs beschwert haben. Andere Kinder kamen mit blauen Augen und blauen Flecken nach Hause und auch in der Schule ging es ordentlich zur Sache, so dass die Mutter auch mehrere Male in die Schule zu einem Elterngespräch gebeten wurde.
Jedesmal, wenn ich mich mit der Mutter unterhalten habe, hat sie mir davon erzählt, wie ungerecht ihre Kinder ständig behandelt werden, dass ihre Jungs absolut lieb sind und nie irgendetwas schlimmes tun würden. Trotzdem hätten es immer alle auf sie und ihre Kinder abgesehen und immer würden sie die Schuld für alles bekommen, nur weil sie alleinerziehend ist. Die Elterngespräche in der Schule waren laut ihrer Meinung völlig unbegründet und auch die Anschuldigungen anderer Eltern völlig aus der Luft gegriffen.
Ein paarmal habe ich versucht, die Mutter dezent darauf hinzuweisen, dass ich selber bereits mehrfach beobachten konnte, dass ihre Kinder nun nicht gerade die reinsten Engel sind aber davon wollte sie nichts hören und diese Ansätze wurden schon im Keim erstickt. Ihre Kinder waren ihrer Ansicht nach die Liebsten, die Tollsten, die Artigsten etc. Daran gab es nichts zu rütteln.
Denkt ihr, es ist normal, so verblendet zu sein, wenn es um die eigenen Kinder geht? Den Satz "Mein Kind tut so etwas nicht" habe ich schon unzählige Male von den unterschiedlichsten Müttern gehört und ich frage mich immer, warum man als Mutter die Augen ständig verschließt, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht.
Meine Kinder bauen durchaus auch mal Mist und ich würde niemals jemandem sagen, dass meine Kinder irgendetwas nicht tun. Wenn sich jemand bei mir beschwert, sage ich im ersten Moment gar nichts dazu und bespreche die Situation dann mit meinen Kindern, bevor ich mir ein Bild mache. Meine Kinder mussten sich allerdings auch schon einige Male bei anderen Kindern entschuldigen, weil sie irgendetwas angestellt hatten.
Kennt ihr auch Leute, die ihre Kinder ständig in Schutz nehmen und verteidigen, obwohl es sich bei den Kindern um die reinsten Chaoten handelt? Wie geht ihr mit solchen Müttern um? Versucht ihr, ihnen nahezulegen, dass ihre Kinder durchaus auch andere Seiten zeigen oder lasst ihr sie einfach reden und habt es aufgegeben, irgendwas über ihre Kinder zu sagen, das nicht 100% positiv ausfällt?
Wir hatten bis letztes Schuljahr ein Kind in der Klasse einer meiner Töchter. Dazu muss man vielleicht noch den Hintergrund wissen, dass dieses Mädchen adoptiert wurde und die leibliche Mutter es als Baby und Kleinkind misshandelt hat. Die Adoptiveltern verstecken sich noch heute, Jahre später, hinter diesem Argument und packen das Kind in Watte.
Dass das Mädchen schon in der dritten Klasse sehr viele Intrigen gesponnen hat, ist erst gar nicht aufgefallen. Sie begann immer andere Kinder zu ärgern wenn kein Lehrer oder Erzieher vom Hort in Sichtweite war. So sah es am Ende immer danach aus, als wenn das eigentliche Opfer der Täter ist. Wobei man es dann in der vierten Klasse schon besser in den Griff bekam.
Mit dem Schulwechsel auf die weiterführende Schule wurde auch da der Klassenlehrerin gleich gesagt, dass sie da genauer hinschauen muss. Leider wurde die Warnung der beiden Elternsprecher nicht ernst genommen und das Mädchen stand in den ersten Monaten wieder als triumphierender Täter da, der sich als Opfer darstellte. Am Ende musste sie aber die Klasse wechseln, weil es fast täglich zu Problemen mit ihr kam.
Aber noch heute sind die Eltern der Meinung, dass ihre Tochter niemals der Täter bei den Auseinandersetzungen sein kann. Alle anderen Mitschüler, Lehrer und vielleicht sogar der Hausmeister sind daran schuld, dass es ständig zu Problemen innerhalb der Klasse kam. Und wer sein Kind über Jahre so behandelt, den wird man kaum dahingehend beeinflussen können, dass sein Kind gar nicht so ist, wie sie es sehen.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 655mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1246mal aufgerufen · 11 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Gorgen_
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 554mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1127mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1178mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?