Am liebsten würde ich die Ausbildung schmeißen

vom 04.03.2008, 09:55 Uhr

Ich weiss echt nicht, was du dir erträumst. So rein vom Job her gesehen. Ich denke niemand hat den ultimativen Traumjob, der immer nur Spass macht. Selbst bei mir, obwohl ich Hobby zum Beruf gemacht habe, hängen Arbeiten dran, die ich ungern mache. Nun da raffe ich mich mehr oder weniger regelmässig dazu auf, ziehe das durch und hab damit wieder eine bestimmte Zeit ruhe.

Was die Minusstunden bei einem Arztbesuch angeht. Dies ist doch wohl klar, das ein Arbeitgeber das Recht hat, die Stunden nicht zu vergüten bzw. auch nacharbeiten zu lassen. Und das solche Termine während der Arbeitszeit nicht gern gesehen sind, ist auch verständlich. Denn es gibt leider genügend Angestellte die Arzttermine grundsätzlich in die Arbeitszeit verlegen.

Du fragst dich wie andere alles auf die Reihe kriegen mit 40 Arbeitsstunden die Woche? Meine Grosseltern haben es geschafft und da war von beiden Seiten her Schichtdienst normal. Die einen sogar noch mit Landwirtschaft und von beiden Seiten zumindest Kinder. Meine Eltern haben es auch geschafft. Beide im Schichtdienst und mit Kind. Und ich? Ich bin selbständig, habe zwei Kinder, einen Haushalt und auch Termine ausser Haus. Das meiste schaffe ich ohne externe Hilfe. Und das bei einem Arbeitstag von ca. 10 bis 12 Stunden an mindestens 6 Tagen die Woche.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo nochmal!

Ja, theoretisch kann ich das schon verstehen, wenn man Stunden, die man nicht gearbeitet hat, dann nachholen muss. Allerdings kann man bei uns im Betrieb auch nicht so leicht Stunden nachholen, zumindest nicht, wenn man eine 40-Stunden-Woche hat, denn der Betrieb hat in der Regel auch nur täglich von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

Dann möchte ich noch auf die älteren Antworten eingehen.

Es bestünde schon die Möglichkeit, dass ich den Ausbildungsbetrieb wechseln könnte, wenn ich denn einen Betrieb fände, allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich in einem anderen Ausbildungsbetrieb spannendere Aufgaben machen könnte und ob ich mich dort wohler fühlen würde.

Nur beklagen möchte ich mich über die Firma auch nicht. Ich bin auch froh, dass ich einen Ausbildungsplatz gefunden habe. Da der Betrieb auch nicht ganz so groß ist, gibt es eben auch keine richtigen Abteilungen und die Leute, mit denen ich zu tun habe, werde ich wohl die ganze Ausbildungszeit über sehen und auch mit ihnen arbeiten.

Wie ich auch schon mal in einem anderen Thread geschrieben habe, empfand und empfinde ich es noch immer als eine große Umstellung nach vierzehn Jahren Schule sich plötzlich an den normalen Arbeitsalltag gewöhnen zu müssen. Ich will nur hoffen, dass die lange Zeit im Laufe der Ausbildungszeit immer weniger anstrengend wird und mir vielleicht irgendwann auch nicht mehr so lange vorkommt.

Ich hoffe ja auch, dass das, was ich momentan im ersten Ausbildungsjahr mache, nicht das ist, was dann nachher zu meinen Hauptaufgaben als ausgelernte Bürokauffrau gehört.

Gestern hatte ich ja noch ein Gespräch mit der Geschäftsführerin und sie auch etwas darauf angesprochen, was mir missfällt. Insgesamt hatte ich von dem Gespräch auch eher einen positiven Eindruck. Es wäre schön, wenn ich die nächsten gut zwei Jahre noch "überstehe" und vielleicht auch nicht mehr ganz so ungern morgens zur Arbeit fahre. Die Ausbildung abbrechen möchte ich aber nicht, auch wenn mir wahrscheinlich noch so manches Mal der Gedanke ins Gedächtnis gerufen wird, wenn der Arbeitstag mal wieder nicht umgehen möchte oder ich Aufgaben zu erledigen habe, die mir nicht gefallen.

Viele Grüße

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Du bist jetzt ein halbes Jahr in der Ausbildung und meinst, das du immer noch an der Umstellung Schule - Job zu knabbern hast?

Ok, dann nur mal kurz zu Erläuterung, wie bei anderen sowas aussah und teilweise heute noch so ist. Also ich mit 16 in die Ausbildung kam, hatten wir eine Woche im Monat praktische Ausbildung. Die restlichen drei Wochen Schule, welche unterteilt waren in Fachunterricht und Abi. In der Arbeitswoche hiess das 5 Uhr aufstehen und 6.30 Uhr Arbeitsbeginn. Ich habe einen Männerberuf gelernt. Du kannst dir sicherlich vorstellen, das ich meine Arbeitstage nicht am Schreibtisch verbracht habe. Zudem sind wir in der Nacht vom Sonntag zum Montag gegen 0.30 Uhr im Ausbildungsort angekommen. Also knappe 4 Stunden Schlaf vor dem ersten Arbeitstag. Feierabend war gegen 16.30 Uhr. Mit duschen, umziehen und fahrt ins Internat waren wie vor 17.30 Uhr nicht da.

In den Schulwochen sah es nicht viel anders aus. Unterrichtsbeginn war entweder 6.50 Uhr oder 7.45 Uhr. Eben je nach Stundenplan. Bei 8 bis 9 Stunden Unterricht kannste dir ausrechnen, wann wir Schluss hatten. Und bei uns war auch lernen angesagt, da wir ja Abi und Beruf parallel gemacht haben. Das ganze ging über 3 Jahre und wir haben es unbeschadet überstanden. Und mit Eingewöhnen war da nicht viel, da wir ja teilweise täglich einen anderen Plan hatten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@ Mareikel

Sorry, wenn das nun etwas böse rüberkommt (ist sicher nicht so gemeint), aber ich glaube, du stellst dir die Arbeit im allgemeinen als Zuckerschlecken vor, wo du wenig arbeiten mußt und dafür den maximalen Ertrag bekommst. Wenn du nach über einem halben Jahr immer noch mit der Umstellung zu kämpfen hast, dann kann das nicht nur an der Arbeit liegen, sondern auch an deiner Einstellung. Ich würde es verstehen, wenn es am Anfang der Ausbildung schwer fällt (das war bei mir auch so, was habe ich mich gerade an warmen Tagen danach gesehent, mich auf die Wiese zu den Studenten legen zu können). Aber nach 6 Monaten ist etwas mit deiner Einstellung nicht in Ordnung.

Mir kommt es wie gesagt so vor, das du dir das alles einfacher vorgestellt hast. Da du das Interesse im allgemeinen ansprichst, kann es sein, das du dich über das BErufsbild nicht ausreichend informiert hast? Gerade das Arbeitsamt (beziehungsweise das BIZ - Berufs-Informations-Zentrum) hat sehr gute ausführliche Mappen (war früher anders), worin genau beschrieben steht, was man in diesem Beruf erlernt und welche Tätigkeiten man später ausüben kann/darf/muss. Du hast auch geschrieben, das dir die Tätigkeiten im Ausbildungsplan nicht wirklich was sagen, dann sag ich dir nur, geh mal schnellstens zum BIZ und informier dich mal. Oder im Internet, per google oder wiki. Da gibt es so viele Möglichkeiten, wenn du selber aktiv wirst ;). Das ganze hört sich danach an, das du dir was anders vorgestellt hast, egal ob es um die Arbeitszeit oder das Berufsbild im allgemeinen geht. Selbst wenn du den Betrieb wechseln könntest (Übernahme während der Ausbildungszeit), bezweifle ich stark, das du glücklich werden würdest.

Klar stehst du nun vor der Entscheidung, unglücklich weitermachen oder in den sauren Apfel beissen und die Ausbildung hinschmeissen beziehungsweise, die Ausbildung hinschmeissen, wenn man zum nächsten Start (August 2008) einen neuen Platz hat - das hieße für dich jetzt, massiv suchen und bewerben (was nach deiner Aussage ja schon schwierig genug erscheint). Mehr Möglichkeiten hast du nicht.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Ich möchte mich jetzt nicht über so Kleinigkeiten aufregen, aber ich möchte doch mal richtigstellen, dass ich noch nicht ein halbes Jahr in der Ausbildung bin, sondern noch nicht ganz fünf Monate. Aber ich weiß auch, dass das auch kein allzu großer Unterschied ist.

Ja, etwas glaube ich schon, dass es mir noch Probleme bereitet, dass ich noch an den relativ kurzen Schultag gewohnt bin und mich noch nicht ganz an die neue Arbeitszeit gewöhnt habe, aber das soll auch keine Ausrede sein.

Ich glaube aber auch nicht, dass ich mir die Arbeit, wie Entertainment meint, als Zuckerschlecken vorstelle. Ich weiß schon, dass es in der Ausbildung nicht immer nur angenehm ist und auch nicht immer sein wird.

Was ist denn an meiner Einstellung nicht in Ordnung? Auf der Arbeit erledige ich meine Aufgaben meistens schnell und mit wenigen Fehlern und in der Berufsschule komme ich auch klar. Ich strenge mich auch an und engagiere mich. Ist es verboten, sich zu äußern, dass man manchmal das Gefühl hat, dass einem alles zuviel wird?

Ehrlich gesagt habe ich mich vielleicht nicht ganz so viel über den Beruf informiert. Ursprünglich wollte ich auch einen anderen Beruf erlernen, aber ich wollte auch nicht noch länger weitersuchen und als ich dann das Angebot für den Ausbildungsplatz bekommen habe, habe ich mich dann auch dafür entschieden. Wie ich auch schon mehrfach geschrieben habe, denke ich nicht, dass man in den Ausbildungsjahren unbedingt all das macht, was man später zu machen hat, wenn man ausgelernt ist. Aber da muss ich jetzt wohl durch.

Viele Grüße

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Text könnte echt original von mir sein :( Ich mache auch ne Ausbildung zur Bürokauffrau und es macht mir auch nicht wirklich Spaß. Ich mache im Moment eigentlich den ganzen Tag nur Ablage.. schrecklich. Mit der Pause das ist bei mir auch ich weiß nich was ich ne ganze Stunde machen soll MUSS diese ganze Stunde aber Pause machen.

Die ganzen Menschen 8 Stunden um mich herum zu haben ist auch eine riesen Anstrengung für mich und wenn ich nach Hause komme will ich einfach nur noch in mein Bett und am Wochenende kann ich mich auch nicht wirklich zu was aufraffen..

Aber heutzutage kann man so froh sein dass man einen Ausbildungsplatz bekommen hat da kann man das einfach nicht so hinschmeißen.. Das versuche ich immer mir einzureden. Ich denke auch oft daran das ganze einfach hinzuschmeißen aber jetzt hatte ich letzte Woche sogar schon Zwischenprüfung und nächstes Jahr im Sommer kommt die Abschlussprüfung also werde ich einfach versuchen es irgendwie hinter mich zu bringen. Ich hoffe dass du das auch schaffen wirst.

» Vany-Bunny » Beiträge: 8 » Talkpoints: 1,52 »


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