Was verkauft sich besser: Weihnachtsdeko oder Schmuck?

Nach etlichen Jahren möchte ich diesen Advent wieder bei dem Mini-Weihnachtsmarkt mitmachen, den die Gemeinde organisiert. Ich bin Hobby-Kunsthandwerkerin und mittlerweile relativ versiert im Umgang mit Glasperlen aller Art.

Nun kann man mit Glasperlen ja alles Mögliche herstellen oder verzieren. Bisher habe ich es immer mit einer Mischung aus Schmuck im Sinne von Ketten, Armbändern, Ohrringen und Weihnachtsdeko, also Anhängern, verzierten Christbaumkugeln, Fenstersternen usw. versucht. Dabei ist es mir wie vielen Kunsthandwerkern ergangen: Meine Basteleien wurden zwar bewundert, aber verkauft habe ich nicht viel. Deshalb möchte ich dieses Jahr etwas strategischer vorgehen.

Die Zielgruppe sind schwerpunktmäßig mittelständische, ländliche Damen zwischen 20 und 75 Jahren. Und dass die meisten Leute heutzutage weder Schmuck noch Weihnachtsdekorations-Artikel wirklich "brauchen", ist mir natürlich auch klar. Mir geht es eher darum, Spontankäufe zu provozieren.

Was würdet ihr auf einem kleinen Weihnachtsmarkt spontan eher kaufen, wenn es euch gefällt und euch der Preis angemessen erscheint: eine Kette oder ein ähnliches Schmuckstück oder doch eher etwas für den Christbaum oder einen Fensterstern? Wo sollte ich eurer Meinung nach die Schwerpunkte setzen?

Ich weiß ja nicht, wie dein Weihnachtsschmuck mit Glasperlen wirkt. Denn gerade auf den Weihnachtsmärkten werden in Hülle und Fülle Schmucksachen jeder Art und auch viel Weihnachtsschmuck angeboten.

Auf einem kleinen Weihnachtsmarkt werden Spontankäufe getätigt, wenn etwas Außergewöhnliches angeboten wird, das auch dementsprechend nicht in einer Massenproduktion auf dem Verkaufstisch untergeht, sondern hervorsticht und danach schreit, mitgenommen zu werden. So ist manchmal nicht nur das angefertigte Stück der Aufhänger, sondern wie es präsentiert wird. Dadurch schon kann es edel, kostbar und einzigartig wirken.

Wie würden dir Fensterdekorationen, Wand- und Tür-Verschönerungen zusagen? Da es sich um eine ländliche Gegend handelt, könnte ich mir vorstellen, dass Menschen daran interessiert sind. Wobei du die Glasperlen noch mit anderen passenden Materialien verbinden kannst.

Hier werden Schutzengel für Hunde und Katzen angeboten. Gerade im ländlichen Bereich gibt es sehr viele Tiere. Da könnte man bei solchen Angeboten auch andere Tiere mit einbeziehen.

Die Landbevölkerung könnte mehr von religiösen Motiven halten, als das in der Stadt üblich ist. Da wäre es auch möglich, dass kleine Engel-Motive wie hier gut ankommen. Auch aus Perlen kannst du schöne Fenstersterne anfertigen.

Ich habe mehr als genug Schmuck und ich würde jetzt auch nicht unbedingt welchen kaufen um ihn zu verschenken. Wenn ich mal Schmuck verschenke, wie letztes Jahr zum Beispiel meine Armbänder mit alten Geldstücken, dann mache ich den eigentlich immer selber.

Dekoration aus Perlen wäre mir wahrscheinlich zu kitschig, aber ich könnte mir so etwas als Anhänger an meinen Geschenken durchaus vorstellen. Vor zwei Jahren habe ich mit den Kindern meiner Cousine dafür Schneeflocken aus Bügelperlen gemacht und das kam sehr gut an bei den Beschenkten.

Aber andere Leute sehen das vielleicht ganz anders. Nehmen wir zum Beispiel mal einen typischen, verheirateten Mann. Wenn der etwas kaufen würde dann wohl eher ein Schmuckstück als Geschenk für die Frau, denn um die Dekoration kümmert sie sich selber.

Wenn du Pech hast, verkauft sich weder das eine noch das andere wirklich gut. Aber ich würde als Hingucker eher was für Kinder anbieten. Die kommen dann mit Mama, Oma oder Tante im Schlepptau und damit hast du erst mal die eigentliche Zielgruppe an deinem Stand, der eventuell wegen dem Kind länger verweilt und auch mal genauer hinschaut, was du noch alles anbietest.

Ich selbst habe es ja eher mit stricken und kenne es von mir selbst, dass ich eher nebenbei so schaue, was an den Ständen angeboten wird. Es fällt dem Verkaufspersonal kaum auf, dass ich da mit besonderen Interesse schaue, so dass man erst gar keinen Kontakt mit mir aufnimmt.

Aber bei so einem kleinen Markt sind ja auch die Kinder oftmals erst mal ohne Erwachsene unterwegs und schauen sich die Dinge an. Gut, es kann dann sicherlich auch passieren, dass sie selbst Geld dabei haben oder es dann einfach so bekommen und niemand begleitet das Kind. Aber die Chance über den Nachwuchs eben die potentiellen Käufer erst mal an den Stand zu bekommen, ist doch recht groß.

Und dann würde ich Schmuck und Dekoration gleichermaßen anbieten. Was auch Interessenten anzieht ist das zuschauen, wie etwas entsteht. Ich kenne das hier von den kleineren Märkten, dass da wirklich die Damen hinter ihren Ständen sitzen und weiterhin an den Dingen arbeiten, die sie auch zum Verkauf anbieten.