Schwangerschaftssymptome nur Kopfsache?
Eine Bekannte von mir versucht ja gerade schwanger zu werden und sie hofft total, dass ihr Schwangerschaftstest nächste Woche Mittwoch positiv ausfallen wird. Denn das ist der frühste Termin, an dem ein Schwangerschaftstest überhaupt Sinn machen und etwas richtiges anzeigen würde, da das Schwangerschaftshormon ja erst nach einer gewissen Zeit produziert wird und solche Mengen erreicht, dass es messbar wird.
Meine Bekannte hatte mich vor einigen Tagen angerufen und mir ihre Sorgen geklagt. Dabei meinte sie dann auch vor mir "rechtfertigen" zu müssen, warum sie der Ansicht ist, schwanger zu sein. Sie erzählte dann auch, dass sie im Internet gelesen hätte, dass man während einer Schwangerschaft in Woche X ein Ziehen in den Brüsten bekäme und in Woche Y würde man ein Ziehen im Unterleib bemerken und in Woche Z würde man Übelkeit bekommen und das wäre bei ihr genauso eingetreten wie sie es gelesen hätte. Das würde so im Internet stehen, daher wäre sie bestimmt schwanger, weil sie das auch so erlebt hat.
Ich persönlich sehe das ziemlich kritisch. Denn Schwangerschaftssymptome sind nicht bei jedem gleich, jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen. Ich kenne Schwangere, denen war wirklich extrem übel. Meine Cousine gehörte dazu. Sie musste die ganze Zeit spucken und hat kaum Nahrung bei sich behalten, sodass sie auch für mehrere Wochen ins Krankenhaus musste, damit weder sie noch ihr Kind Schaden nehmen. Andere Schwangere aus meinem Bekanntenkreis haben gar keine Symptome wie Übelkeit und würden eine Schwangerschaft auch gar nicht bemerken, wenn das Kind eben nicht wachsen und sich bewegen würde.
Daher glaube ich, dass meine Bekannte sich so dermaßen stark Nachwuchs wünscht, dass sie diese Symptome eben durch ihre Gedanken bekommt und dass sie nicht wirklich schwanger ist. Ich kann mich natürlich auch irren, das wird sich dann in der kommenden Woche zeigen, ob ich Recht behalte oder nicht. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, eben weil sie vorher im Internet ausführlich recherchiert hat und die Symptome nach der Recherche aufgetaucht sind, genauso wie sie es gelesen hat.
Was meint ihr? Sind Schwangerschaftssymptome nur Kopfsache und man kann sie sich auch einbilden? Wie war das bei euch damals?
Ich war zwar nie schwanger, würde mich jedoch nie im Leben erdreisten, Schwangerschaftssymptome als "nur Kopfsache" abzutun. Das erscheint mir doch reichlich arrogant, zumal da eine Schwangerschaft selbst im allerbesten Fall doch einen gewaltigen Eingriff in den Organismus darstellt und jede Frau anders darauf reagiert. Manche von uns haben eben Glück und sind während der Schwangerschaft fitter denn je und andere Damen nehmen jedes nur denkbare Symptom mit und sind heilfroh, wenn die Zeit vorbei ist.
Davon abgesehen halte ich es für ein weit verbreitetes Phänomen, sich körperliche Symptome einzureden und sich sogar in akutes Leiden hinein zu steigern, wenn beispielsweise der Verdacht einer Krankheit im Raum steht. Davon können natürlich auch Männer betroffen sein. Körper und Geist hängen nun mal eng zusammen und je mehr Emotionen im Spiel sind, desto ausgeprägter kann der Effekt sein.
Und emotionaler als bei einer lang ersehnten Schwangerschaft kann es ja kaum noch werden. Deshalb halte ich die Symptome einer Scheinschwangerschaft auch für relativ verbreitet, gerade wenn der Kinderwunsch recht groß ist. Das umgekehrte Phänomen habe ich jedoch auch schon erlebt: Wenn man befürchtet, schwanger zu sein, kann es auch passieren, dass es hier zieht und da zieht und schlecht wird einem auch. In meinen Augen ein weiterer Beweis für die Macht der Psyche. Hoffentlich hat die Dame jetzt endlich mal Erfolg, damit das Theater ein Ende hat.
Ich war mehrmals schwanger. Und wenn man echt schwanger ist, sind die Symptome leider nicht nur Kopfsache. Wenn einem kotzübel ist, dass man am liebsten nicht mehr das Bad verlassen würde, dann hilft es überhaupt nichts, sich einzureden, dass die Übelkeit besser wird. Der Körper macht, was er will.
Angeblich kann man sich wirklich eine Schwangerschaft einreden, eine so genannte Scheinschwangerschaft. Ich kann da nicht aus Erfahrung sprechen, habe das nur gelesen. Sicher sind das die Symptome Kopfsache. Aber das sind dann eben keine echten Schwangerschafts-Symptone, sondern Ausdruck eines psychischen Ausnahmezustandes. Da möchte man bitte unterscheiden. Und dass sich manche Frau total schwanger fühlt, gerade wenn der Kinderwunsch sehr extrem ist und die Erfüllung schon eine Weile auf sich warten lässt, das ist auch normal und zeugt nur von dem enormen Stress, den sich Frauen in so einer Lage oft machen.
Außerdem sollte man vieles, was im Internet zum Thema Schwangerschaft steht, mit Vorsicht genießen. Zum einen schreiben da viele selbst ernannte Experten alles mögliche. Zum anderen findet man unter den Erfahrungsberichten auch viele Horror-Erlebnisse, die mit normalen Schwangerschaften nur bedingt was zu tun haben. Und wenn jemand im Internet was gelesen hat, wie jede Schwangere sich in Woche X exakt fühlen wird, dann ist das Blödsinn. Ich habe mehrere Schwangerschaften hinter mir und keine war wie die andere. Wie will man da denn alle Frauen über einen Kamm scheren? Das einzige, was einigermaßen gleich abläuft, das ist die Entwicklung des Babys in den ersten Wochen.
Sicherlich kann man sich eine Schwangerschaft einreden, wenn man sich ganz dringend ein Baby wünscht. Da wird das Spannen der Brüste vor der Periode zu einem frühen Anzeichen für eine Schwangerschaft, eine morgendliche Unpässlichkeit wird aus dem Wunsch heraus, endlich schwanger zu sein, als viel stärker empfunden und so weiter.
Aber das heißt eben nicht, wie schon trüffelsucher sagt, dass die Symptome generell eine reine Kopfsache sind. Wenn man wirklich schwanger ist, dann reagiert der Körper eben mehr oder weniger auf diesen Ausnahmezustand und die Umstellung bei den Hormonen.
Ich hatte beispielsweise bei allen drei Schwangerschaften, die nie geplant oder dringend erhofft waren, eine merkliche Nidationsblutung. Dazu konnte ich vor Schmerzen kaum gerade gehen. Dann war mir über Monate so etwas von übel, das war absolut nicht mehr schön. Und zur Krönung bekam ich jedes mal einen starken Gestationsdiabetes und musste Insulin spritzen. Ich habe mir ganz sicher die Schmerzen und die Übelkeit nicht eingebildet. Aber den Diabetes und die Blutung kann man sich auch bei größter Anstrengung ganz sicher nicht einbilden oder mit bloßer Vorstellung das ganze erzeugen.
Aber ich könnte ganz sicher eine leichte Blutung und Schmerzen als mögliche Schwangerschaft deuten, wenn ich mir dringend und schon lange ein Baby wünschen würde. So herum funktioniert das sicherlich.
Ich war zwar noch nicht schwanger, aber ich hatte hin und wieder den Verdacht darauf, weil sich meine Periode ziemlich spät gemeldet hatte. Da ich aber nicht schwanger werden wollte, hatte ich da regelrecht Panik und habe mir auch irgendwie eingebildet, irgendwelche der altbekannten Symptome zu haben. Aber das war einfach nur die Angst und der sogenannte Placeboeffekt. Daher ist es wirklich möglich, diese Symptome aus eigenem Glauben wirklich hervorzurufen. Vielleicht nicht ganz in dem Ausmaß, wie es wäre, wenn man wirklich Schwanger ist, sondern eher in abgemilderter Form.
Wenn man wirklich schwanger ist, dann sind diese Symptome natürlich nicht bloß eingebildet, sondern echt. Aber da musste ich bis jetzt noch nicht durch. Doch auch was das angeht, reagiert jeder Körper einer Frau anders auf eine Schwangerschaft. Es gibt schließlich auch genug Frauen, die bis kurz vor der Geburt nicht wussten, dass sie schwanger sind, einfach weil sie keinerlei Symptome gezeigt hatte. Selbst ihre Periode hat genauso eingesetzt wie zuvor. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Daher sollte man sich nicht allzu sehr darauf verlassen, was im Internet so steht, was es da für Anzeichen gibt.
Divia hat geschrieben:Wenn man wirklich schwanger ist, dann sind diese Symptome natürlich nicht bloß eingebildet, sondern echt.
Ich glaube auch nicht, dass pauschal alle Symptome und Beschwerden während der Schwangerschaft Kopfsache sind. Ich finde es nur im Fall meiner Bekannten extrem merkwürdig, dass sie die Symptome alle erst hatte nachdem sie vorher im Internet ausführlich recherchiert hatte, wann welche Symptome genau auftreten sollen und wann nicht.
Mich persönlich erinnert das schon sehr stark an Menschen, die Medikamente schlucken müssen und absolut problemlos leben und erst irgendwelche Nebenwirkungen auftreten, wenn sie ausführlich sich mit der Packungsbeilage beschäftigt haben. Das finde ich ja gerade so merkwürdig und normal finde ich das nicht. Ich glaube sie verlässt sich zu sehr auf das, was im Internet steht und lässt sich zu sehr davon beeinflussen.
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