Vorbeugend Kräutertee für die Herzgesundheit trinken

Herr A ist 35 Jahre alt und körperlich absolut fit. Er treibt viel Sport, ernährt sich gesund, hat kein Übergewicht und es ist nicht abzusehen, dass er in naher Zukunft gesundheitlich irgendetwas zu befürchten hat oder irgendwelche Probleme dieser Art auftreten werden.

Damit das so bleibt, trinkt Herr A jeden morgen eine Tasse Weißdorntee, weil dieser angeblich Herzkrankheiten vorbeugt. In seiner Familie hatten sowohl der Vater als auch der Großvater und der Onkel bereits einen Herzinfarkt, so dass Herr A alles tun möchte, um seiner Herzgesundheit vorzubeugen. Weißdorntee soll gerade bei Herzbeschwerden helfen und die Herzgesundheit ohne Nebenwirkungen stärken.

Haltet ihr es für sinnvoll, bereits etwas gegen gesundheitliche Leiden zu tun, bevor diese überhaupt aufgetreten sind? Macht es Sinn, bereits mit bestimmten Kräutern einzelnen Krankheiten vorzubeugen, damit diese gar nicht erst entstehen? Oder reicht es eurer Meinung nach aus, einfach gesund zu leben und erst dann konkret gegen bestimmte Gesundheitliche Einschränkungen vorzugehen, wenn diese akut auftreten?

Einer Krankheit vorzubeugen heißt ja schon von der Definition her nichts anderes als etwas dagegen zu tun, bevor es akut wird. Was soll daran auf einmal prinzipiell falsch sein? Man kritisiert ja auch beispielsweise keine normalgewichtige Person dafür, beim Essen auf die Kalorien zu achten, weil sie nicht zunehmen möchte und nicht erst zu verfetten und dann eine Diät zu machen.

Ganz davon abgesehen handelt es sich um Weißdorntee ja nicht gerade um einen absoluten Chemiehammer mit fünfundzwanzig Nebenwirkungen, sondern um eine Heilpflanze, die angeblich sanft durchblutungsfördernd wirkt und allgemein "das Herz stärken" soll. Wie bei vielen Heilkräutern ist die Wirkung auch hier wahrscheinlich eher traditionell überliefert als in strikt wissenschaftlichen Studien aufs Gramm genau fest genagelt.

Ich nehme an, dass sich der Herr einfach Sorgen um seine Herzgesundheit macht und sich auf diese Art zusätzlich beruhigen möchte. Das halte ich sogar für eine gute Idee, da Stress dem Herzen schadet und die Veranlagung durchaus eine Rolle bei der Anfälligkeit für Herzinfarkte und ähnliche Erkrankung spielt. Du tust ja so, als würde er sich völlig grundlos mit hochgiftigen Medikamenten zudröhnen, die nur akut betroffene Herzpatienten nehmen dürfen. So ein Tässchen Kräutertee ist damit doch gar nicht zu vergleichen.