Rauchen schon vor Schwangerschaft aufgeben?

vom 28.03.2015, 11:07 Uhr

Eine Bekannte von mir versucht ja gerade schwanger zu werden und sie hofft ja auch, dass der Schwangerschaftstest in der nächsten Woche positiv ausfallen wird. Wir haben erst gestern wieder telefoniert, wo sie mir dann von ihren Sorgen und Nöten berichtet hat und eben auch betont hat, wie sehr sie sich dieses Kind wünscht und wie sehr sie hofft, dass es endlich geklappt hat.

Ich finde es schön und gut, dass ihr das so wichtig ist und sie wirklich ein Kind haben will. Allerdings war ich ein wenig stutzig, weil ich am Telefon ganz deutlich gehört habe, wie sie eine Zigarette geraucht hat. Sie raucht wirklich schon seit vielen Jahren, wann genau sie damit angefangen hat, kann ich nicht sagen. Ich finde es aber ehrlich gesagt schon komisch, wenn man gezielt schwanger werden möchte, es vielleicht sogar ist, aber dennoch weiter raucht.

Würdet ihr erst aufhören zu rauchen, wenn ihr einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand haltet und euer Verdacht somit bestätigt wurde? Oder würdet ihr schon vorher damit aufhören, wenn ihr gezielt schwanger werden wollt?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Glücklicherweise rauche ich nicht und möchte jetzt gerade auch nicht schwanger werden. Aber meiner Meinung nach sind Rauchen und Kinderwunsch einerseits nicht kompatibel, aber andererseits soll es ja wirklich extrem schwer sein, mit dem Rauchen aufzuhören. Als Nichtraucher hat man da ja immer leicht reden, aber die Sucht muss wirklich bei vielen Rauchern extrem stark sein.

Ich würde beispielsweise auch in Gegenwart meiner Kinder nicht rauchen, selbst unter freiem Himmel nicht, sehe aber recht oft Eltern, die beim Spaziergang praktisch in den Kinderwagen äschern. Und schon oft habe ich von Frauen gehört, die sich auf die erste Zigarette nach der Entbindung allem Anschein nach genauso gefreut haben wie auf das Baby.

Deswegen halte ich es zweifelsohne für absolut sinnvoll, bei einem Kinderwunsch so früh wie möglich das Rauchen aufzugeben, um so die körperlichen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu optimieren und dem Kind die besten Startchancen zu geben. Das gilt übrigens auch für den Vater! Allerdings habe ich auch irgendwo Verständnis dafür, wenn es mit der Umsetzung nicht optimal klappt.

Menschen handeln eben nicht immer rational, und der Stress einer Rauchentwöhnung ist anscheinend wirklich nicht zu unterschätzen. Ich habe sogar schon mal gehört, dass Ärzte starken Raucherinnen sogar empfehlen, während der Schwangerschaft nicht von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, weil die körperliche Belastung des Entzugs dem Kind ebenso schaden kann wie die diversen krebserregenden und erbgutschädigenden Stoffe im Zigarettenrauch.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich hoffe schon, dass sie sich darüber Gedanken gemacht hat. Vielleicht raucht sie ja schon deutlich weniger und du weißt nur nichts davon. Aber klug wäre es auf jeden Fall, schon vor der Schwangerschaft aufzuhören. Immerhin ist man ja schon längst schwanger, wenn man es dann mitbekommt und hätte dem Kind dann in der Anfangszeit schon geschadet.

Außerdem ist es auch unwahrscheinlich, dass sie dann sofort von einer Minute auf die andere Nichtraucherin wird. Wobei schwanger zu sein ja der beste Motivator dafür sein sollte, aber dennoch ist es eben schwierig.

Zudem erhöht sich doch die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft, wenn man nicht mehr raucht, wenn ich mich da recht erinnere. Je nachdem wie viel man raucht, ist der Körper einfach nicht bereit dazu angesichts der ganzen Giftstoffe.

Ich habe mal geglaubt, dass ich eventuell schwanger sein könnte. Es war total übertrieben. Ich habe mit dem Mann nicht mal geschlafen, aber es war eben Samenflüssigkeit im Spiel und aus irgendeinem Grund habe ich meine Tage nicht bekommen oder mir war übel oder ähnliches. Es war noch viel zu früh für einen Schwangerschaftstest, aber ich habe sofort aufgehört zu rauchen und es einfach gelassen, bis ich den Test gemacht hatte. Für mich war das selbstverständlich.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mich wundert immer wieder, wie viele Frauen trotz Schwangerschaft rauchen! Ich habe vor meinem ersten Kind gelegentlich beim Ausgehen mal etwas geraucht. Dadurch war ich zum Glück nicht süchtig und das Aufhören war kein Problem, aber trotzt allem war das für mich selbstverständlich.

Dass ich damit richtig lag, habe ich bei einer Entbindung im Krankenhaus erlebt. Die Mutter hatte trotz Schwangerschaft normal weiter geraucht und wollte nicht stillen. Das Kind hatte nach der Geburt heftige Entzugserscheinungen und schrie und schrie Herz erweichend. Das sollten sich Mütter vor Augen halten, denen selbst die Entzugserscheinungen zu schlimm sind.

Wenn man da kneift, muss das Kind früher oder später (entweder gleich nach der Geburt schlagartig oder Stück für Stück beim Abstillen) auch den Entzug durch machen, ohne dass es Schuld daran trägt. Irgendwie fies, das seinem Kind aufzuhelfen. Von den negativen gesundheitlichen Folgen für das Kind mal ganz abgesehen, die natürlich auch heftig sein können.

Von daher würde ich sagen: Auf jeden Fall sollte man so früh wie möglich aufhören. Denn auch je nach Frau kann die Frühschwangerschaft auch anstrengend sein: Übelkeit, Müdigkeit, Gefühlsschwankungen. Da ist es gut, wenn man den Entzug schon hinter sich hat und nicht auch noch zu den Schwangerschaftsbeschwerden dazu ertragen muss. Und dem Kind tut es auch gut, wenn der Körper schon etwas entgiftet ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Glücklicherweise hatte ich mit Zigaretten nie etwas am Hut. Aber als Raucher würde ich definitiv aufhören zu rauchen, sobald ich versuche schwanger zu werden. Es ist nämlich erwiesen, dass das Rauchen Fruchtbarkeit und Spermatozoen vermindert und damit die Chancen, dass man schwanger wird, geringer ist, als bei jemanden, der nicht raucht. Drei Monate nach aufhören normalisiert sich der Zustand bereits und die Chancen werden wieder erhöht.

Wenn sie sich so sehr ein Kind wünscht, solltest du sie darauf mal ansprechen und wenn ihr Wunsch stark genug ist, wird sie sich sicher darauf einlassen. Aufhören muss sie ja sowieso. Eigentlich. :think:

Jedenfalls würde ich es ihr raten, da das Rauchen in der Schwangerschaft dem Baby erheblich schaden kann. Es kann sogar zu einer Fehlgeburt kommen, was ich wirklich niemanden wünsche. Sobald das Baby dann auf der Welt ist, wird es ordentlich Entzugserscheinungen haben und ein sogenanntes "Schreikind" sein. Das Kind kann sich auch langsamer entwickeln, weshalb es auch zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen im Leben des Kindes kommen kann.

Die Chance auf eine Frühgeburt ist ebenfalls erhöht. Es kann sogar zu einer Totgeburt kommen, da die Chance sich erhöht, dass sich die Plazenta löst. Das Kind wird dadurch keinen Sauerstoff mehr bekommen. Es gibt wirklich etliche Gründe, dass Rauchen bereits vorher aufzugeben.

Bei meiner Mutter war das so, dass sobald sie schwanger war, sie ohne Probleme aufhören konnte zu rauchen. Wir waren ja, bis auf mein großer Bruder, alle nur Unfälle. Sie hatte auch in der Schwangerschaft keinerlei Probleme mit dem Entzug oder sonstiges. Ich fand das wirklich erstaunlich und ich hatte auch wirklich Respekt davor. Vielleicht ist das ja nicht nur bei ihr so, aber so mitbekommen habe ich das sonst bei niemandem. Vielleicht ist das bei deiner Bekannten ja auch so.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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