Schon früh wissen, dass man schwanger ist?

A ist eine Bekannte von mir und verzichtet schon seit Beginn ihrer Beziehung vor drei Jahren auf jede Form von Verhütung. Anfangs war es eher aus Bequemlichkeit, weil sie meinte, dass sie eh nicht schwanger werden würde, aber mittlerweile versucht sie seit einem Jahr, gezielt schwanger zu werden.

A ist übergewichtig und hatte schon als Teenager Probleme in Bezug auf den Eisprung. Ich habe schon seit längerem den Verdacht, dass bei A die Hormone nicht in Ordnung sind, möglicherweise hat sie auch einen Androgen-Überschuss, so genau wird das nur ein Arzt sagen können. Allerdings verrennt sich A so dermaßen in die Idee, irgendwann Mutter zu werden, dass sie kaum Kritik zulässt.

Seit zwei Monaten hat sie ihre Periode regelmäßig und nicht alle 6-9 Monate wie sonst. Deswegen ist sie der festen Überzeugung, dass ihr Eisprung auch stattgefunden haben muss und sie schwanger ist. Sie schrieb gestern eine Nachricht bei Whatsapp, dass sie bestimmt schwanger geworden ist, allerdings könne sie den Test erst nächste Woche Mittwoch, also in 7 Tagen machen. Ich finde das ein wenig verfrüht zu sagen, wenn ich ehrlich bin, und ich habe eher den Verdacht, dass sie eher von Wunschdenken geprägt ist als von Realismus.

Was meint ihr? Kann man so früh und auch bei hormonellen Problemen direkt wissen, dass es mit der Schwangerschaft geklappt hat? Könnte A tatsächlich Recht haben mit ihrer Vermutung oder ist es wirklich verfrüht? Wann habt ihr damals gewusst, dass ihr schwanger ward? Hattet ihr schon vor dem Schwangerschaftstest so eine Ahnung?

Das finde ich viel zu früh, um sicher sagen zu können, dass man schwanger ist. Vor allem bei hormonellen Problemen täuscht der Körper oftmals Symptome vor, die auf eine Schwangerschaft hinweisen könnten.

Dass ich schwanger war, habe ich in der siebten Woche daran gemerkt, dass meine Brust geschmerzt hat und größer geworden ist. Sonst achtete ich nicht groß auf irgendwelche Zeichen. Nicht mal das Ausbleiben der Regel fiel mir auf. Ein Test schlug allerdings gleich positiv aus und wenige Tage später begann ich salzige Lebensmittel zu verschlingen und morgens mit Übelkeit aufzustehen.

Bis zum positiven Test hat es nach Absetzen der Pille aber auch ein ganzes Jahr gedauert. Und nach dem Absetzen bekam ich starke hormonelle Schwankungen und dachte schon damals, dass ich womöglich schwanger sei, was aber nicht der Fall war. Ich hatte dieselben Anzeichen wie bei einer Schwangerschaft.

Ich habe auch bereits vor dem ersten Schwangerschaftstest "gewusst", dass ich schwanger bin. Noch dazu, obwohl es "rein rechnerisch" kaum möglich sein konnte. Trotzdem lag ich eines Nachts im Bett und obwohl ich nicht gezielt eine Schwangerschaft geplant hatte, dachte ich mir plötzlich und von einer Sekunde zur nächsten: Zack! Ich bin schwanger!

Ich kann dir natürlich nicht sagen, ob es genau zu dem Zeitpunkt zu einer Einnistung oder Befruchtung kam. Wie auch. Allerdings kann ich dir sagen, dass das obwohl ich nicht darauf gewartet habe, dieser Gedanke und dieses Gefühl von einer Sekunde zur nächsten da war. Einen Schwangerschaftstest, selbst einen Frühtest, konnte ich auch erst ein paar Tage später machen.

Der erste Frühtest war übrigens negativ. Rein rechnerisch war das Ergebnis wie gesagt auch durchaus logisch und richtig. Dennoch habe ich das Gefühl nicht verloren, dass ich trotzdem schwanger bin. Zwei Tage später hatte ich dann auch schon einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Mein Gefühl hat also gestimmt.

Es geht also durchaus, dass man schon ganz am Anfang fest davon überzeugt ist, dass man schwanger ist. Ob das bei deiner Freundin auch so ist, kann ich dir natürlich nicht sagen. Jedenfalls hätte ich damals nicht gleich beim ersten Gefühl es gewagt, da Freunde und Co zu benachrichtigen. Das habe ich noch nicht einmal nach dem positiven Schwangerschaftstest gemacht.

Da habe ich nur meine allerbeste Freundin "eingeweiht". Erst nach dem ersten Frauenarzttermin habe ich es den ersten Familienangehörigen, Freunden und so weiter gesagt.

Ich habe bei meinen Schwangerschaften auch immer schon vor dem eigentlichen Test geahnt, dass ich schwanger war. Natürlich ist es noch viel zu früh, um tatsächlich etwas zu sagen, vor allem da in den ersten Wochen nach der Befruchtung leider auch immer noch eine Menge schief gehen kann. Vielleicht ist sie schwanger, das Ei nistet sich aber nicht richtig ein und sie bekommt ihre Periode. Dann lag sie mit ihrem Gefühl richtig, die Schwangerschaft wurde aber so früh beendet, dass sie niemals nachgewiesen wurde und in eine normale Monatsblutung übergeht.

Ich denke schon, dass man eine Ahnung hat und der Körper irgendwie weiß, dass es geklappt hat. Ich selber habe es bei meiner letzten Schwangerschaft sehr deutlich schon wenige Tage nach der Befruchtung bemerkt. Auf einmal mochte ich morgens keinen Kaffee und mir ist vom Geruch schon übel geworden. Eigentlich setzt diese Übelkeit erst so um die 6. oder 7. Schwangerschaftswoche ein aber es war eben so - warum auch immer. Als ich dann 1,5 Wochen später einen Test gemacht habe, war ich wenig überrascht, dass positive Ergebnis abzulesen.

Bei A könnte ich mir allerdings auch vorstellen, dass hier eher der übermäßig starke Kinderwunsch im Vordergrund steht. Sie wünscht sich so sehr ein Kind, dass sie sich vielleicht einredet, schwanger zu sein und sich somit gar nicht mehr wirklich auf ihr Bauchgefühl verlassen kann. Ich drücke A jedenfalls die Daumen, dass es geklappt hat.