Mehr Patienten durch sinkende Normwerte?
Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen in dem es darum ging, dass die Normwerte für bestimmte gesundheitliche Aspekte in den letzten Jahrzehnten immer weiter herunter gesetzt wurden. Ein Blutzuckerwert über 99 mg/dl gilt heute beispielsweise schon als krank. Übersteigt der Cholesterinwert die 190 mg/dl, so wird einem geraten sich fettärmer zu ernähren und man bekommt möglicherweise cholesterinsenkende Medikamente. Ab 140/90 mmHg Blutdruck oder darüber, sollte man behandelt werden.
1991 galt bei Ärzten und in Krankenhäusern erst ein Blutdruck über 160/100 mmHg als bedenklich. Und 1950 galt ein Cholesterinwert erst ab 260 mg/dl als ungesund. In den nächsten Jahren wurde der Wert immer mehr und mehr nach unten gesenkt und heute bekommt man schon ab einem Wert von 190 mg/dl Medikamente und das obwohl es keine aussagekräftigen Studien dazu gibt, dass eine Senkung des Cholesterinspiegels vor Krankheiten schützen soll.
Das gleiche gilt auch für den Blutzuckerspiegel. Vor 1990 galt ein Blutzuckerspiegel bis zu 140 mg/dl als normal, dann waren es nur noch 126 mg/dl und heute sind es 120 mg/dl. Wirklich gute Begründungen für das Herabsetzen der Normwerte gibt es nicht. Letztendlich führt dies nur dazu, dass man damit viele gesunde Menschen zu Patienten macht die dann umstrittene Medikamente einnehmen und somit die Pharmakonzerne fördern.
Viele Ärzte umgehen diese Normwerte bewusst. Würden sie jeden dieser Werte ernst nehmen, dann müssten sie so gut wie 90% aller Menschen Medikamente verschrieben und sie als krank ansehen, denn die meisten Menschen liegen über diesen Werten und sind dennoch gesund. Krank werden sie dann meist erst, wenn sie ohne ersichtlichen Grund die Medikamente einnehmen sollen, die sie vor Dingen schützen sollen, die es gar nicht gibt.
Ältere Menschen bekommen inzwischen 8-10 Pillen am Tag verordnet und viele dieser Menschen spüren instinktiv, dass dies nicht gesund sein kann und nehmen die Pillen oftmals auch gar nicht. Ich selbst finde das schon sehr erstaunlich und habe nicht gewusst, dass man sich damit letztendlich nur Patienten macht, wo keine sind. Mit der gleichen Methode kann man sich auch sehr gut Dicke ''zaubern''. Heute gibt es ja angeblich so viel mehr dicke Kinder als früher noch, an sich aber hat sich nichts geändert. Man hat einfach nur die Werte herunter gesetzt.
Seit ihr euch der Tatsache bewusst, bestimmte Normwerte mit den Jahren immer mehr nach unten gesetzt worden sind, um mehr Menschen Medikamente verschrieben zu können, obwohl diese es nicht brauchen? Findet ihr das in Ordnung? Würdet ihr solche Medikamente einnehmen, wenn ihr wüsstet, dass ihr nur nach dieser Senkung um gefährdeten Bereich seit?
Ich finde es absolut nicht in Ordnung, aber es ist natürlich ein wahnsinnig einträgliches Geschäft. Wobei die Medizin sehr häufig auf eine Art funktioniert, die den meisten nicht bewusst ist. Es werden einfachere Wenn-dann-Folgerungen aufgestellt und dienen als Grundlage für die Behandlung von Millionen.
Der Blutdruck ist ein schönes Beispiel. Denn wenn der hohe Blutdruck so einen riesigen Einfluss auf Herz und Kreislauf haben würde, wie es behauptet wird, dann müssten wir weniger Todesfälle in diesem Bereich haben. Doch obwohl immer mehr Menschen behandelt werden und ihr Blutdruck und ihr Cholesterin gesenkt werden, sterben gar nicht weniger daran. Im Gegenteil: Heute erleiden mehr Menschen einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall als früher. Das ist widersinnig, aber es bringt viel Geld.
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