Mutproben im Jugendalter mit gravierenden Folgen
Hier im Ort ist ein tödlicher Autounfall passiert. Es soll wohl eine Mutprobe unter Jugendlichen gewesen sein. Ein Auto wurde von einem Jugendlichen geknackt. Er hat keinen Führerschein und er hat dies als Mutprobe gemacht um bei den anderen Jungs in der Achtung höher zu steigen. In dem Auto saßen aber noch zwei dieser Jugendlichen, die die Mutprobe verlangten und die Freundin des Fahrers. Der Unfall passierte auf gerader Fahrbahn. Sie wickelten sich buchstäblich um einen Baum.
Das fatale ist, dass der Fahrer, der die Mutprobe machen musste nun schwer verletzt ist. Der eine, der mit die Mutprobe verlangt hat ist am Unfallort verstorben und der andere ist schwer verletzt und wird wohl im Rollstuhl enden und die Freundin ist auch schwer verletzt und liegt im Koma. Eigentlich hat nur der Fahrer so "Glück" gehabt, dass er zwar schwer verletzt ist, aber wieder gesund werden wird.
Eine Mutprobe mit fatalen Folgen für die Zukunft hat das Leben von 4 Menschen zerstört. Ich kann es immer noch nicht fassen. Die zwei, die diese Mutprobe verlangt haben sind auch einschlägig bekannt bei Autoknackern und Co. Hier im Ort geht das Gespräch bald nur über diesen Unfall und es gibt einige, die meinen, dass der Fahrer des Lebens nicht mehr froh wird und am besten weg zieht. Andere meinen, dass die beiden einschlägig vorbestraften Jungs selber Schuld sind. Das meiste Bedauern bekommt noch die Freundin, die aber wohl auch freiwillig mitgefahren ist.
So eine Mutprobe im Jugendalter mit gravierenden Folgen ist furchtbar. Kennt ihr auch solche Fälle? Habt ihr auch Mutproben gemacht? Hatte es Folgen? Konntet ihr diese Folgen unbeschadet überstehen? Wie sahen eure Mutproben aus?
Das ist ja schon fast ein Abklatsch des James Dean Filmes: ...denn sie wissen nicht, was sie tun. Hier wurde der Neue von dem Anführer einer Bande zur Mutprobe herausgefordert. Bei dem abends folgenden Autorennen auf die Küste zu, sollte derjenige gewinnen, der als letzter vor dem Abgrund aus dem Auto springt. Der Anführer bleibt im Auto hängen und stürzt mit dem Wagen in die Tiefe.
Auch in deinem Bericht ist es unter anderem der Herausforderer, der stirbt. Eine Mutprobe in dieser Art kann immer schlimme Folgen haben. Darüber machen sich leider die Jugendlichen vorher keine Gedanken. Der Fahrer wollte dazu gehören und hat die Mutprobe gemacht, obwohl ihm klar sein musste, dass die Achtung der zwei Jugendlichen, die schon einschlägig bekannt waren, für ihn nichts bringen konnte, zumindest keine Achtung.
Mutproben wie diese gab es bei uns nicht. Der Fahrer des Unglückswagens wusste, auf was er sich einließ, beziehungsweise wozu die anderen beiden Jugendlichen ihn freiwillig gezwungen haben. Auch den beiden war bekannt, dass der Jugendliche keinen Führerschein hatte. Aber sie haben es darauf angelegt, ihn zu provozieren. Dass sie sich damit selbst derart schaden würden, so weit reichte wohl ihr Verstand nicht aus.
Falls dem Fahrer einleuchtet, wie dumm und fahrlässig er gehandelt hat, wird er sich große Vorwürfe machen. Aber dass nun erwartet wird, dass der Jugendliche wegziehen soll, finde ich doch etwas weit hergeholt. Er ist ja erst durch die anderen beiden dazu gebracht worden, das Auto zu steuern. Also sollte man sich den noch Lebenden genauso gut vornehmen, wie den Fahrer. Auch die Freundin hätte allen von dieser Mutprobe abraten können. Schuldig sind sie alle drei, die noch leben.
Na, so richtig gefährlich waren die Mutproben in meiner Kindheit eigentlich nie. Obwohl ich sagen muss dass das Wort „Mutprobe“ eigentlich nie gefallen ist. Wir machten damals natürlich auch viel Unsinn und es waren auch etliche gefährliche Sachen dabei, aber an direkte Aufforderungen bestimmte Handlungen als Mutprobe durchzuführen kann ich mich nicht erinnern.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen dass es überhaupt kein Problem war bestimmte Sachen nicht mitzumachen weil man Angst hatte. Damals war es sehr beliebt auf Bäume jeglicher Art zu klettern oder Feuer im Wald anzumachen. Natürlich war das alles mehr oder weniger verboten und unter Umständen auch zu gefährlich, aber passiert ist dabei kaum etwas außer mal ein paar Abschürfungen.
Aber Aufpassen musste man dabei schon und das wussten auch die meisten. Ebenso konnte man aus den vielen eigenen Erfahrungen heraus auch die Gefahr einigermaßen abschätzen. Ins Krankenhaus wollte ja keiner freiwillig und vielleicht auch noch eine Tracht Prügel dazu wenn man wieder nach Hause kam.
Was es aber gab waren bestimmte Aktionen Einzelner die angeben oder andere beeindrucken wollten, Mädchen zum Beispiel. Ich kann mich an einen etwas größeren Jungen erinnern der partout auf eine große Linde auf unserer Wohnstraße klettern wollte. Die war wirklich hoch und auch so ziemlich ohne Äste so dass es eigentlich unmöglich war da hoch zu kommen.
Der Junge hatte sich mit einem Seil gesichert, so schlau war er schon, aber wahrscheinlich konnte es nicht straff gehalten werden. Er knallte aus mehreren Metern Höhe direkt auf den Asphalt der Straße und lag dann mit ziemlich schweren Knochenbrüchen auch ziemlich lange im Krankenhaus. Warum das von den Erwachsenen niemand unterbunden hatte ist mir heute eigentlich völlig unverständlich. Wie gesagt, es handelte sich um eine sehr lange Straße mit regem Fußgängerverkehr.
An einen anderen Fall kann ich mich auch erinnern der leider ziemlich tragisch endete. Bei uns gibt es viel Wald und die Gegend ist recht bergig. Das wir dort ständig spielten ist ja logisch. Da gab es dann auch einen alten Steinbruch den wir aber mieden weil dort schnell Steine vom Hang rollten und man auch böse Wunden bekam wenn man auf dem Kies- und Schotterresten ausrutschte. Zwei kleinere Kinder wussten dass nicht weil sie versuchten dort eine kleine Burg zu bauen, also sich im Berg einzugraben.
Wie gesagt, die Steine waren alle sehr lose so dass nach kurzer Zeit und einer gewissen Grabe-Tiefe alles zusammenrutschte. Die Kleinen wurden dort verschüttet und erstickten wenn ich das richtig in Erinnerung hatte. Aber mit einer Mutprobe hatte das eigentlich nichts zu tun, das war einfach nur Dummheit, geschuldet dem jungen Alter. Von uns hätte das niemand gemacht und wir wussten auch nichts von dieser Aktion.
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