Bei Blutabnahme und Spritzen hinschauen oder wegschauen?

Ich bin eigentlich hart im Nehmen und auch nicht so schmerzempfindlich, aber bei der Blutentnahme hört der Spaß auf! Ich weiß, so eine Spritze tut nicht weh, bei mir jedenfalls nicht weil man dort immer gleich die Venen findet, aber trotzdem. Bei mir reicht die eigene Vorstellung wenn ich im Geiste sehe wie das Blut aus den Venen in die Spitze schießt oder wie jemand mit der langen Spitze vor meinen Augen damit herumfuchtelt.

Beim Zahnarzt mache ich grundsätzlich die Augen zu wenn dann dort die Spritze mit der langen Nadel direkt vor meinen Augen herumgefuchtelt wird. Wenn es geht dann verzichte ich auch darauf, eben wegen der Spritze. Da nehme ich lieber die Schmerzen in Kauf. Gut, bei einer Wurzelbehandlung geht das nicht so lange noch die Wurzeln intakt sind, aber beim normalen Bohren verzichte ich lieber.

Wenn es zum Blutabnehmen geht dann bitte ich den Arzt oder die Schwester sich mit mir zu unterhalten. Durch die Ablenkung komme ich besser damit klar und ich muss da nicht so daran denken. Das funktioniert eigentlich immer ganz gut. Wie gesagt, es geht mir nicht um mögliche Schmerzen sondern um die Angst vor Spritzen an sich.

Kurz vor Weihnachten musste ich wegen einer Routineuntersuchung im Krankenhaus so eine Dauerkanüle tragen was sehr unangenehm war weil so etwas doch sehr hinderlich ist und weil ich ständig daran stieß. Ich hatte echt noch über Wochen so eine Art Phantomschmerz in meinem rechten Armgelenk und nach Monaten als ich die damalige Oberschwester in zivil auf der Straße wiedertraf tat der Arm sofort wieder weh. Selbst jetzt wo ich den Text hier schreibe schmerzt diese Stelle wieder, genau wie früher als ich direkt die Ambulanz verlassen hatte.

Im Prinzip weiß ich sogar wo diese Ängste herrühren. Als Dreijähriger ist man bei einer Blutentnahme mit mir nicht gerade zimperlich umgegangen und diese Tortur ist nun ausgerechnet meine am längsten zurückliegende Erinnerung. Selbst beim Fernsehen mache ich die Augen zu wenn solche Szenen gezeigt werden obwohl ich ganz genau weiß dass so etwas nicht echt ist. Trotzdem, die Vorstellung davon reicht aus. Das ist wie ein Tritt zwischen die Beine, ein Mann zuckt da immer zusammen wenn er so etwas sieht.

Mal schau ich hin, mal nicht. Kommt auf die Situation drauf an. Das ich nicht hin schaue, liegt dann aber an meiner Gesellschaft, ob ich mich unterhalte oder nicht. Ich hatte also auch nie groß Probleme damit, gepiekst zu werden (außer beim ersten Impfen ).

Außerdem muss ich inzwischen abgehärtet sein, da ich inzwischen 5 Piercings habe und ein großes Tattoo. Da kann man keine Angst vor Nadeln haben.

Ich war da eigentlich früher hart im Nehmen. Aber mittlerweile rollen meine Venen immer mehr weg, wenn einer Blut abnehmen will. Ganz deutlich hat das in den Schwangerschaften angefangen, wo ja zu allem Übel auch noch oft Blut abgenommen wird. Und wenn ich dann noch gleichzeitig mit Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen hatte, dann war das Zusehen beim Blut abnehmen nahezu unmöglich, wenn man nicht gleich ins Bad rennen wollte.

Dann hatte ich diverse Male Helferinnen, die eben nicht darauf hören wollten, dass man bei meinen blöden Venen besser lange und fest staut und es auf gut Glück versucht haben. Der Rekord liegt bei zehn erfolglosen Stichversuchen verteilt auf beide Arme und danach eine heulende Arzthelferin. Nach solchen Erfahrungen schaue ich mittlerweile gar nicht mehr gerne zu. Schon alleine um die Arzthelferinnen nicht noch zusätzlich zu verunsichern und so die Chance auf einen früheren Treffer zu erhöhen.