Durch viel Lesen schlechtere Augen bekommen?
Ich habe die Zeit gestern Abend damit verbracht, mit zwei Kommilitoninnen von mir in der Bibliothek zu lernen. Demnächst steht eine Klausur an und es ist uns allen wichtig, dass wir eben so gut wie möglich abschneiden, gerade weil das Thema ziemlich komplex ist und man nicht besonders gut dafür lernen kann.
Plötzlich meinten dann die beiden, dass sie eigentlich wieder zum Augenarzt müssten. Denn eigentlich hätten beide ja 100% Sehkraft, aber seit diesem Semester hätte sich die Sehkraft verschlechtert. Beide hatten das Gefühl, dass sie mittlerweile eine Brille bräuchten und schoben das dann eben darauf, dass sie zu viel lernen und zu viel lesen würden und dass die Augen nur dadurch schlechter werden würden.
Ich selbst habe eine Sehschwäche seit dem Kindergarten, daher bin ich nicht der Ansicht, dass eine schlechtere Sehkraft nur dadurch kommt, weil man zu viel liest oder zu viel lernt. Schließlich konnte ich mit 5 Jahren noch nicht Lesen und Schreiben. Wo hätte das also dann herkommen sollen? Ich war kein „Genie“ in dem Sinne, dass ich im Kindergarten schon Lesen konnte und es perfekt beherrscht habe als ich in die Schule kam. Das war überhaupt nicht so. Ich habe aber schon häufiger diese Vorurteile gegenüber Sehschwächen gehört. Ein Bekannter zu mir meinte auch mal etwas ähnliches. Er meinte vor sehr vielen Jahren, als ich noch ein Teenager war, zu mir, dass ich bestimmt keine Brille tragen müsste wenn ich nicht so viel gelesen hätte.
In meinen Augen ist das kompletter Unsinn, wobei ich nicht leugne, dass solche Faktoren wie Überanstrengung der Augen und Lesen bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Sehkraft auch beeinflussen kann. Ich glaube allerdings nicht, dass eine schlechtere Sehkraft ausschließlich vom vielen Lesen oder Lernen kommen würde. Wenn ja, dann müsste man ja ähnliche Warnhinweisschilder auf Bücher kleben wie man sie schon bei Zigarettenschachteln vorfinden kann.
Was haltet ihr von dieser These? Ist eine nachlassende Sehkraft tatsächlich und ausschließlich das Resultat von zu viel lesen und lernen? Welche Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht?
Also um dir die Angst zu nehmen, das die Augen durch Lesen schlechter werden, ist nach jetzigem medizinischen Stand totaler Schwachsinn.
Beim Lesen, besonders in dunklen Räumen, sollte man schon hin und wieder einige Pausen einlegen, weil dies natürlich eine Anstrengung für deine Augen ist. Denn beim Lesen müssen diese sich natürlich immer wieder fokussieren, da du ja nicht permanent die selbe Position ein hälst, sondern dich auch ab und zu bewegst. Für diesen Vorgang werden Muskeln und Sehnen in deinem Auge beansprucht, was man mit einem ganz normalen Beintraining vergleichen kann.
Außerdem wird die Augenflüssigkeit weniger, weswegen du häufiger am Blinzeln bist, aber diese füllt sich in kurzen Pausen auch sehr schnell wieder nach.
Noch einmal zu deiner Angst, wie ich ja schon erwähnte kann lesen mit Beintraining verglichen werden. Somit sind auch die Ergebnisse wie beim trainieren ähnlich, denn die Funktion deiner Augen wird dadurch verbessert. Das bedeutet nicht, dass du irgendwann keine Brille mehr benötigst, aber du bleibt dadurch zumindest länger auf dem selben Dioptrienwert stehen und brauchst seltener eine neue Brille.
Bei deinen mit Kommilitoninnen kann es natürlich sein, dass sie eine Brille benötigen, aber das kann auch ganz normale Gründen haben. Da ich leider nicht weiß, wie alt ihr seid. Aber im Alter zwischen 20 und 30 nimmt die Sehstärke noch einmal drastisch ab. Also keine Sorgen machen. Lesen hat nur Vorteile.
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