Großeltern überhäufen Kinder mit überflüssigen Geschenken
Bei uns ist es so, dass die Großeltern unserer Kinder etwas weiter weg wohnen und ihre Enkelkinder meistens nur zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen, Weihnachten etc. sehen.
Jedesmal, wenn ein Besuch ansteht, bringen sie Geschenke ohne Ende mit und überhäufen ihre Enkelkinder mit den überflüssigsten Dingen. Sie vertreten die Meinung, dass die Kinder etwas zum "Auspacken" brauchen, der Inhalt der Päckchen dabei aber keine so wesentliche Rolle spielt. Besonders an Weihnachten ist es immer ganz schlimm.
Die Kinder bekommen nicht etwa irgendwelche nützlichen Dinge, wie Kleidung, sinnvolles Spielzeug oder Geld, mit dem sie sich dann selber etwas kaufen können, sondern neben unmengen von Süßigkeiten gibt es irgendwelches Spielzeug aus Discounterläden, welches nicht nur Krach, sondern meistens für uns auch noch jede Menge Arbeit macht.
Für unsere 6-jährige Tochter gab es zum Beispiel einen Schminkkasten und zwei Kisten mit Playmais, Dazu eine kleine Murmelbahn und 50 Murmeln. Es gab einen Schmuckkasten mit lauter Spielzeugschmuck, der regelmäßig im ganzen Zimmer verteilt war und nach zwei Tagen schon auseinandergefallen ist und irgendwie lauter so "Kleinkram", der im Endeffekt nur rumfliegt und mit dem gar nicht richtig gespielt wird. Im Grunde sind es meistens solche Sachen, die man als Mutter gerne aussortiert, wenn das Kind es nicht mitbekommt.
Da wir mehrere Kinder haben, sind nach jedem Weihnachtsfest und nach Geburtstagen die Kinderzimmer vollgestopft mit "Kram", denn unsere Kinder lassen sich die Sachen natürlich auch nicht wieder wegnehmen.
Wir haben schon häufig versucht, mit den Großeltern zu reden und ihnen klar zu machen, dass die Kinder sich viel mehr freuen würden, wenn sie ein richtig tolles Spielzeug bekommen würden und nicht jeder zwanzig Teile, die eigentlich niemand gebrauchen kann. Alles Reden hilft aber nichts. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass es so richtig ist, wie sie es handhaben und dass sie ihren Enkelkindern schenken können, was sie wollen, zumal diese sich ja auch immer sehr freuen.
Mein Mann sagt, wir sollten beim nächsten Mal einfach alle Sachen zusammen packen und sie ihnen wieder mit nach Hause geben. Ich weiss aber, dass sie dann richtig sauer und enttäuscht wären und wahrscheinlich die nächsten Jahre gar nicht mehr zu uns kommen würden.
Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren? Schenken die Großeltern bei euch auch immer so viel und vorallem so unnützen Kram? Habt ihr eine Idee, wie wir uns am Besten verhalten könnten? Ich möchte wirklich niemanden kränken oder verärgern, allerdings möchte ich auch nicht jedesmal schon drei Wochen vor einer Feier und ganz besonders vor Weihnachten Bauchschmerzen haben, weil ich wieder genau weiss, dass eine neue Geschenkeflut auf uns zukommt.
Wenn alles reden nichts bringt, dann kann man es einfach nur noch hinnehmen. Meine ehemalige Schwiegermutter ist auch so ein Musterexemplar, die einfach kauft ohne viel nachzudenken. Dass die Enkel bei Kleidung mittlerweile einen eigenen Geschmack entwickelt haben, verdrängt sie wunderbar und kauft eben einfach was zum anziehen. Früher beim Spielzeug war das ähnlich.
Was habe ich in dem einen Jahr vor Weihnachten geredet, dass sie sich doch kaum für Puppen interessieren, eh bald in die Schule kommen und sich dann andere Interessen entwickeln. Nein, es gab zu Weihnachten Puppen und die sitzen seit mehr als sechs Jahren fast nur auf dem Regal und werden nicht weiter angeschaut.
Und selbst vor der Trennung von meinem Ex-Mann habe ich dann einfach aufgegeben, was diese Geschenke betrifft. So nach dem Motto, dass es ja nicht mein Geld ist, was da sinnfrei ausgegeben wird. In deinem Fall würde ich dann einfach immer das entsorgen was kaputt gegangen ist. Das sollte bei den Dingen, die da geschenkt werden, wohl nicht lange dauern. Und wenn hier und da mal was nebenbei mit verschwindet, fällt das den Kindern auch meist nicht auf.
Da kann man wirklich wenig machen. Meine Mutter macht so einen Kram auch mit meinem Neffen und meiner Nichte. Sie schenkt immer zig Sachen, dafür sind diese dann schön billig und eigentlich Schrott. Mir selber schenkt sie zu Weihnachten immer eine große Tüte und da weiß ich genau, dass ich eigentlich damit nichts anfangen kann, was dann immer heißt, dass ich einen Haufen Kram habe, den ich nicht verwenden kann, reden bringt da auch nichts.
Vielleicht könnt ihr noch mal mit den Großeltern reden und diese dann auch nicht nett bitten, sondern eine Ansage machen. Es kann ja nicht sein, dass die euch die Zimmer mit so Schrott vollstellen. Ihr könnt ja sagen über was die Kinder sich extrem freuen würden und was sie sich auch gezielt von diesen Großeltern wünschen. Sollte das nicht klappen würde ich das wirklich irgendwie wieder mitgeben und eben ein mal den Ärger haben, aber dann machen die das auch nicht noch mal.
Meine Familie ist zum Glück vernünftig und fragt oder schenkt irgendwelche Gutscheine für Kino, Indoor Spielplatz oder Jahreskarten für Zoo, Sea Life oder sowas. Sie haben auch kein Problem damit, nur eine Kleinigkeit zu schenken, um Geld für etwas Großes dazu zu geben.
So bekomme ich meinen teuren Wunschbuggy von meinen Eltern, wenn der Kleine groß genug ist. Dafür hat der Kleine zur Geburt und vier Wochen später zu Weihnachten nur ein paar Stricksocken und ein Schnuffeltuch bekommen.
Meine Schwiegereltern waren früher auch so. Die haben immer haufenweise Schrott gekauft, Hauptsache viel und Groß. Sie haben auch meine Vorschläge einfach ignoriert und weiter Schrott gekauft, obwohl sie mich sogar gefragt haben, was sich die Kinder wünschen.
Jetzt mache ich es immer so, dass ich etwas sage, was die Kinder unbedingt zu ihrem Hauptgeschenk, dass sie von uns bekommen, brauchen. So hat meine Tochter einen Nintendo bekommen und brauchte natürlich auch ein Spiel.
Da habe ich dann immer erwähnt, dass sie es sonst nicht nutzen können, was natürlich nicht geht. Das hat bis jetzt immer geholfen. Sie fragen aber wie gesagt auch immer.
Ich fürchte auch, dass man da nicht viel machen kann, wenn die Großeltern eben so ganz entschieden den Standpunkt vertreten, dass sie es so richtig machen. Dass sich die Kinder freuen, das ist doch klar, aber eigentlich müsste es doch einzusehen sein, dass sie sich langfristig über ein größeres Geschenk mehr freuen würden, was sie sich eben wirklich gewünscht haben.
Bei vielen kleinen Geschenken gibt es zwar mehr auszupacken, aber wenn es nicht die Geschenke sind, die die Kinder sich wünschen, währt die Freude daran doch nur kurz, was man ja auch daran sehen kann, dass innerhalb kürzester Zeit die Einzelteile überall verstreut sind.
Aber wenn die ganzen Argumente, die du ja sicher auch schon aufgezählt hast, auf taube Ohren stoßen, dann wird es schwierig und die Kinder, die sich über die Geschenke natürlich freuen, sind erst mal auch keine Hilfe. Das wird sich erst später ändern, wenn die Kinder größer sind und vielleicht auch merken, dass dieser Kleinkram nicht so das Wahre ist. Aber wenn du die Großeltern nicht vor den Kopf stoßen möchtest, dann fürchte ich, dass dir nur bleibt, die Geschenkeflut zu akzeptieren.
Ich fürchte, da wird man leider nicht viel machen können. Großeltern sind es gewöhnt, dass sie selbstständig denken und handeln und dass sie deswegen niemanden um "Erlaubnis" fragen müssen, der im Stammbaum unter ihnen steht. Von Freunden im selben Alter würden sie vielleicht noch einen Tipp annehmen, aber von Kindern oder Enkelkindern, egal wie erwachsen sie inzwischen geworden sind, garantiert nicht.
Ich erlebe es oft, dass die älteren Generationen dann meinen, alles besser zu wissen und absolut beratungsresistent sind. Da kann man wirklich nichts machen und muss es akzeptieren. Es sei denn man legt es auf Streit an.
Ich glaube es gibt nur sehr wenige Großeltern die ihre Enkel nicht mit Geschenken und Mitbringsel überhäufen und nur ganz selten wird dafür das rechte Maß nicht überschritten. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
Als unser Sohn noch klein war, war er der einzige Enkel weit und breit. Und das bei allen noch vorhandenen Großeltern und teilweise sogar Urgroßeltern. Was da regelmäßig zusammengekauft wurde kann sich sicherlich jeder vorstellen. Jeder wollte den anderen übertreffen und unsere Versuche das in geordnete Bahnen laufen zu lassen sind völlig fehlgeschlagen.
Zum Glück gab es dann nach einigen Jahren auch noch andere Enkel so dass sich das Interesse etwas aufteilte, aber trotzdem war das für uns eine schwierige Zeit. Man hat als relativ junge Eltern ja so seine Vorstellungen was die Erziehung der Kinder betrifft und ein Verwöhnprogramm solcher Art kommt da selten vor. Da gab es regelmäßig Interventionen von meiner Seite, genutzt hatte es aber immer wenig.
Wenn unser Sohn beispielsweise gerne ein Kassette mit Winni Poh wollte die es gerade beim Aldi gab dann kaufte Opa gleich fünf Stück und bei McDonalds gab es immer die Juniortüte und die komplette Serie mit dem anderen Spielzeug wurde dann in der Regel gleich mitgekauft. Heute noch vergammelt im Schrank ein Pokemonanzug der so etwas um die 80 Mark gekostet hatte. Was hatte ich gepredigt dass so ein Ding viel zu teuer ist und nur einmal nutzbar und dass man für das Geld etwas sinnvoller kaufen könnte. Das hat alles nichts genützt, den gab es dann zum Fasching im Kindergarten. Also ohne eigentlich richtigen Anlass. Da so etwas unverkäuflich ist liegt er heute immer noch im Schrank.
Irgendwann hatten meine Frau und ich eingesehen dass es sinnlos war da etwas zu unternehmen zu wollen. Sollten sie machen, es war für den Familienfrieden besser wenn wir das ignorierten. Vielleicht ist es auch das Vorrecht der Alten die Enkelkinder so zu verwöhnen wie sie gerne ihre eigenen Kinder gerne verwöhnt hätten. Wir setzten dann auch auf die Einsicht von unserem Sohn dass man nicht mehr alles haben muss was er auch irgendwann verstand.
Je nachdem, wie alt deine Kinder sind, würde ich gleich zum Auspacken einen großen Müllsack daneben stellen, und gleich alles da rein, was niemand braucht.
Zweite Amtshandlung: Alles, was nicht aufgeräumt ist, verschwindet im Staubsauger oder bzw. und damit im Müll.
Dritte Amtshandlung: Nach jedem Spielen kommt ein Aufkleber auf das Spiel(zeug) mit dem Datum des letzten Spieltages drauf. Was eine bestimmte Zeit nicht mehr angerührt wurde, wird entsorgt oder bei eBay verkauft.
Sehr kleine Kinder kriegen gar nicht mit, wenn das Kettensteckkästchen nicht mehr da ist, älteren kann man mit der entsprechenden Geduld die Einsicht abjuchsen, dass manches auch weg kann.
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