An sich zweifeln, wenn man in Klausur durchfällt?

Ich erinnere mich daran, dass ich im ersten Semester durch zwei Prüfungen gefallen bin, wobei das ja meine ersten Prüfungen überhaupt an der Uni waren und ich gar nicht so richtig wusste, was auf mich zukommt. Von daher fand ich das ehrlich gesagt auch gar nicht schlimm und ich hatte auch nie an mir gezweifelt, da ich auch sehr viele andere Erstsemestler kannte, denen es ebenfalls genau gleich erging und die ebenfalls durchgefallen waren.

Ich wusste ja, dass ich die Prüfung wiederholen konnte, weshalb ich mir da keine Sorgen gemacht habe. Beim zweiten Mal habe ich die Prüfungen dann auch bestanden, wobei es auch nicht schlimm gewesen wäre, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, da ich dann einfach einen gleichwertigen Kurs im nächsten Semester als Ausgleich hätte machen und bestehen müssen.

Ich hatte jedoch eine Kommilitonin, die sofort extrem an sich zweifelte, als sie die Klausur nicht bestanden hatte. Sie meinte, das Studium wäre wohl nicht geeignet für sie und sie sollte sich dann wohl doch besser eine andere Richtung suchen. Und als dann die zweite, nicht bestandene Klausur kam, brach sie dann auch tatsächlich ab, ohne es ein zweites Mal zu versuchen. Stattdessen studiert sie nun etwas anderes.

Habt ihr auch so extrem an euch und euren Fähigkeiten gezweifelt, als ihr ein oder mehrere Klausuren nicht bestanden hattet?

Ich habe auch die ein oder andere Prüfung nicht bestanden, vor allem in den ersten Semestern. Ich finde jedoch, dass das gar nicht schlimm ist und auch nicht darauf zurück zu führen ist, dass das Fach nichts für einen ist. Solange man Interesse am Thema hat, ist doch alles in Ordnung und die Prüfung wird eben beim nächsten Mal geschafft.

Oft ist es ja gerade auch in den ersten Semestern im Grundstudium so, dass die Prüfungen etwas schwerer und viel mehr auch einmal sind, um unter den Studenten "auszusieben". Bei mir waren es beispielsweise in den Semestern 1-3 Prüfungen in bis zu 14 Fächern pro Semester, die dann innerhalb von circa 3 Wochen gelegen sind.

Das war schon heftig und da haben viele auch eine zwischendurch geschoben. Ich finde das ganz normal und in Ordnung, als Student sollte man schließlich so viel Reife besitzen um selbst beurteilen zu können, was man schaffen kann und wie man sich die Prüfungen einteilen kann.

Misserfolge gehören doch zu jedem Leben dazu und sind letztlich auch eine wichtige Sache. Man kann an ihnen zerbrechen oder wieder aufstehen, um anschließend gestärkt wieder aufzustehen. Dabei zeigt sich auch, wo die persönlichen Grenzen liegen und wie weit ein Mensch es im Leben wohl schaffen wird.

Dieser Sachverhalt gilt selbstverständlich auch für den Fall, wenn man eine Klausur nicht besteht und durchfällt. Natürlich kann es sein, dass ein Studium wirklich zu schwer für einen ist, aber zuvor sollte man eine ausgiebige Fehleranalyse betreiben. Wenn man dann glaubt, dass man sich doch verbessern kann, so sollte man nicht aufgeben und einfach mehr lernen.

Sollte man zu dem Entschluss kommen, dass das ausgewählte Studium doch nicht zu einem passt, so sollte man trotzdem nicht an sich zweifeln. Man muss dann schlichtweg seine wahren Stärken, die doch jeder haben sollte, herausfinden und dann ein neues Studium beginnen. Selbstzweifel bringen einen nicht weiter und stören nur.

Ich habe am Anfang des Studiums auch sehr an mir gezweifelt, weil ich durch die eine oder andere Prüfung gerasselt bin. Gerade am Anfang ist mir der Wechseln von Gymnasium zu Universität sehr schwer gefallen.

Aber ich habe mir sagen lassen, dass die ersten beiden Semester wegen der Umgewöhnung die härtesten sind. Danach geht es wieder bergauf. Das Geheimnis ist ganz einfach durchhalten. Zwischendurch komme ich heute noch ins Zweifeln, wenn mir ein Modul nicht liegt und ich die Prüfung beim ersten Mal nicht bestehe. Aber ich denke das ist vor allem im Studium ganz normal.