Planen im Möbelhaus - Verkäufer entscheidet zu viel allein?
Wie in einem anderen Thread bereits erwähnt, war ich vor kurzem mit meinem Freund in einem Möbelhaus, wo wir eine Küche haben planen lassen. Die Verkäuferin war eigentlich sehr zuvorkommend und hat uns bei der Planung viel geholfen, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie uns auch sehr viele Entscheidungen abgenommen hat, die sie vielleicht nicht hätte abnehmen müssen.
So war es beispielsweise so, dass sie nur fragte, von welcher Marke unsere Geräte sein sollten. Wir wollten gerne Miele Geräte haben und das war es tatsächlich. In dem Katalog in dem die Dame blätterte, waren hunderte von Seiten an Miele Geräten, aber die Dame suchte einfach einen Backofen, eine Mikrowelle, eine Spülmaschine und einen Liebherr Kühlschrank für uns aus und das war es.
Bei dem Kühlschrank fragte sie dann auch lediglich, ob wir auch ein Tiefkühlfach oder eine Null-Grad-Zone haben wollten und das war es. Bei dem Herd und der Herdplatte sind wir nicht einmal gefragt worden, ob wir die neue Touchscreen Oberfläche haben wollten oder konventionelle Knöpfe. In der Ausstellung waren alle Modelle mit einem Touchscreen, wir bekamen dann aber dennoch einen Ofen und Herd mit normalen Knöpfen und erfuhren erst nach Anfrage davon.
Auch die Funktionen von Ofen und Mikrowelle wurden nicht weiter erläutert, wir sind nichts gefragt worden. Am Ende war uns nicht klar, was für Geräte wir da eigentlich bekommen sollten. Auch bei der Spüle war die Verkäuferin sehr vorbestimmt. Sie zeigte uns sieben Farbvorlagen und wir suchten eine aus. Erst später erfuhren wir, dass wir auch eine Spüle aus einem anderen Material hätten nehmen können, die uns besser gefiel. Offenbar aber war die Verkäuferin selbst gegen das Material und hatte es daher nicht angeboten.
Für den Wasserhahn bekamen wir drei zur Auswahl in drei unterschiedlichen Preisklassen. Als meinem Freund keine davon gefiel, legte sie uns einen Katalog mit weit über hundert Seiten vor, in dem es weit mehr Wasserhähne zur Auswahl gab. Das fand ich schon ein wenig merkwürdig.
Ich selbst bin aber auch häufig von einer zu großen Auswahl überfordert. Wenn ich mir ein Handy oder eine Jeans aussuchen soll, dann gibt es einfach zu viele Hersteller und die Hersteller selbst haben dann nochmals viel zu viele Modelle so dass man sich lange darüber informieren muss, was denn die Unterschiede überhaupt sind und welches denn nun am Besten ist und welches nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen unglücklich aufgrund dieser übertriebenen Auswahl sind, aber die ganze Auswahl direkt auf drei Wasserhähne zu beschränken finde ich dann doch etwas gewagt. Wenigstens stand uns bei Anfrage dann doch eine größere Auswahl zur Verfügung.
Habt ihr auch schon mal eine Küche oder etwas anderes in einem Möbelhaus planen lassen und wenn ja, wie war es damals? War es da auch so, dass ihr relativ wenig Dinge gefragt worden seit und die Verkäufer oft für euch entschieden haben? Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Waren die Verkäufer gereizt, wenn ihr andere Dinge haben wolltet?
Ich finde, ein guter Verkäufer versucht die Kundenwünsche so weit es geht zu erfüllen. Da euer Verkäufer eher nach seinen Wünschen und Vorstellungen alles geplant hat, wirkt es auf mich so, als hätte er den Beruf verfehlt. Es geht schließlich bei dem Beruf darum, den Kunden "königlich" zu behandeln und alles zu tun, damit er sich wohl fühlt. Sonst verkauft man ja auch nichts. Ich zumindest würde bei so einem Verkäufer, bei dem ich kaum was mitzureden habe und der auch gut ohne mich und meine Meinung auskommt, definitiv nichts kaufen.
Ich hätte da keine Küche mehr gekauft, weil ich schon selber entscheiden will. Eine Küche mussten wir noch nicht zusammen kaufen, aber andere Dinge. Man merkt oftmals schnell, wenn ein Verkäufer einen etwas aufquatschen will, dann rede ich dann auch immer sofort herein und sage wie ich mir das vorstelle und gehe auch erst wieder, wenn meine Wünsche erfüllt wurden. Schafft das ein Verkäufer nicht, dann auf mich einzugehen, gehe ich wieder und kaufe woanders.
Es kommt immer darauf an, wie man auftritt. Vor allem beim Möbelkauf sollte man sich vorab vergewissern, was es alles gibt, wie man zum Beispiel die Küche sich denkt und was einfach dazu gehört. Kennt man die Wohnung, kann man sich das auch bildlich selbst anfertigen.
Für mich war diese Verkäuferin eine gute Fachkraft für das Möbelhaus. Sie hat in relativ wenig Zeit euch eine Küche zusammengestellt, mit der ihr zufrieden sein könntet, falls ihr keine Wünsche äußert. Als Fachverkäuferin wird sie wissen, welche Geräte zusammen harmonieren und gut sind. Sicherlich hat sie nicht gerade die billigsten Sachen ausgewählt.
Wenn sie die Sachen so ausgesucht hat, muss das ja nicht heißen, dass ihr nicht zufrieden gewesen seid. Denn wenn das der Fall sein sollte, erwartet sie ganz einfach, dass ihr euch meldet und sagt, was ihr wollt. Das hast du ja beim Wasserhahn gesehen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Aber diese anderen Möglichkeiten selbst anzusprechen, würde viel Zeit kosten, in der sie schon wieder das nächste Geschäft vorbereiten kann. Denn sicherlich arbeitet sie auf Provisionsbasis. Zeit ist also Geld für sie. Natürlich will eine Verkäuferin die Kunden auch zufrieden stellen und tut es auch. Nur wenn die Kunden nichts sagen, ist es ganz allein deren Schuld.
Die fehlenden Erklärungen zu den einzelnen Geräten kann man geben, wenn der Kunde interessiert ist am Gerät, dazu muss man sich aber äußern. Etwas zu kaufen, von dem ich nicht weiß, wie es funktioniert, käme mir bei Küchengeräten nicht in den Sinn.
Ich muss sagen, dass nicht alle Verkäufer gleich sind. Wenn der Kunde nicht gezielt nach bestimmten Dingen fragt, die er sich vorgestellt hat, kann man dicke Kataloge wälzen und ihm erklären, was gut ist und wie es funktioniert. Das aber nimmt Zeit in Anspruch und man redet über Dinge, die für den Kunden oft uninteressant sind. Deshalb ist es besser, sich zu informieren, Fragen aufschreiben und stellen. Dann bekommt man die gewünschte Antwort.
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