Würdet ihr Geld für Hearthstone ausgeben?

Ich mag Sammelkartenspiele und sammel auch heute noch gerne mit Magic: The Gathering gerne den Urvater dieser Spiele. Als Kind habe ich zusätzlich noch gerne die Pokémon-Sammelkartenspiele gespielt und war auch Yu-gi-oh nicht abgeneigt. Letztes Jahr brachte nun Activision Blizzard mit Hearthstone ein Free-to-play-Spiel aus Basis eines selbstentwickelten Sammelkartenspiels auf den Markt und ich habe es wegen meiner Affinität auch gleich ausprobiert.

Ganz abseits von der Qualität des Spiels, frage ich mich allerdings, warum ein solches Spiel letztlich doch eine Geldmaschine für die Entwickler und den Publisher geworden ist. Hearthstone ist im Grunde kostenlos und wenn man fleißig spielt und gewinnt könnte man theoretisch auch jede erdenkliche Karte ergattern und in sein Deck bauen, um noch stärker zu werden. Allerdings finanziert sich das Spiel letzten Endes dadurch, dass es Spieler gibt, die sich virtuelle Kartenpacks mit echtem Geld bezahlen, um so nicht nur stärker zu werden, sondern auch mit der Spitze mitzuhalten.

Ich kann verstehen, wenn jemand explizit eine Mikrotransaktion tätigt, wenn er genau weiß, was er für sein Geld bekommt oder er eine Ingame-Währung als Austausch bekommt und davon dann sich kaufen kann, was er will. Nun basiert allerdings das Konzept der Booster eines Sammelkartenspiels sowohl in der Realität als auch virtuell von einem gewissen Zufallsfaktor, der gerade virtuell das Sammeln spezieller Karten noch schwieriger macht.

Denn nehmen wir an, Karte xy ist sehr selten und für eine Schlacht gegen einen anderen Spieler sehr gut zu gebrauchen. Dann gibt es bei einem realen Sammelkartenspiel einen festen Pool an Karten, der überhaupt existiert. Wenn ich also einen Booster mit fünfzehn Karten kaufe, habe ich dann fünfzehn Karten und die wären dann für den nächsten Booster von der Wahrscheinlichkeit her betrachtet aus dem Spiel. Bei einem virtuellen Booster wie bei Hearthstone ist dies nicht der Fall.

Hier kauft man sich einen Booster, aber wie Wahrscheinlichkeiten verändern sich nicht, sondern bleiben immer konstant gleich. Das hat auf der einen Seite sicherlich den Vorteil, dass jeder Spieler so die Möglichkeit hat wirklich jede Karte zu bekommen und nicht ein Spieler ein Monopol auf die Karte besitzen kann, aber auch den Nachteil, dass es nie wahrscheinlicher wird, eine seltene Karte wirklich zu bekommen.

So verfällt dann ein Käufer eines Boosters bei Hearthstone sicherlich schneller dem Irrtum des Spielers, das irgendwann ja die Wahrscheinlichkeit auch mal für ihn ausschlagen sollte und Karte xy mal im Booster enthalten ist. Ich bekam schon an einigen Stellen mit, dass so viele Spieler mehr als achtzig Euro für virtuelle Karten ausgegeben haben, ohne dass hier eine physische Sammelei wie bei realen Sammelkartenspielen stattfindet.

Könnt ihr mir vielleicht den Reiz am Kauf dieser Karten erklären und würdet ihr selber Geld dafür ausgeben?

Also ich bin jetzt nicht so ein Sammelkarten-Spieler, doch Hearthstone spiele ich auch und ich würde dafür kein Geld ausgeben. Ich kenne Blizzard mit ihren Werten von "selten" und das wäre meiner Meinung nach rausgeschmissenes Geld.

Der Reiz, denke ich, liegt einfach dabei, dass eine Chance besteht, etwas tolles und seltenes zu bekommen. Die Leute werden einfach geködert. Und dazu kommt auch noch, dass es im Spiel selber Vergleichsweise einfach ewig dauert, etwas ordentliches zu bekommen.

Die Leute sind zu ungeduldig und kaufen sich lieber die Karten als sie zu erarbeiten. Und natürlich will jeder immer der Beste sein. Ein richtiger Spieler spielt lieber, um sich die Karten zu verdienen als sie sich zu kaufen, da der Reiz eines Sammlers darin liegt, sein Deck durch Erfolge zu vervollständigen.