Bei Farbgestaltung die psychische Wirkung beachten?

Wenn man einen Raum neu einrichtet und gestaltet, wählt man in erster Linie die Farben, die einem persönlich gefallen. Jeder hat seine Vorlieben und Lieblingsfarben, mit denen er sich am Wohlsten fühlt. Bestimmte Farben haben allerdings angeblich auch eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf die Psyche und können unser Verhalten in unterschiedliche Richtungen beeinflussen.

Während Blau, Grün und Rosa laut Farbenlehre die geeignetsten Farben für Schlafräume und Ruheräume sind, weil sie beruhigend, entspannend, ausgleichend und harmonisierend wirken, sollte man Wohn- Arbeits- und Essbereiche eher in Farben wie Gelb, Orange oder auch Rot halten, weil diese belebend, appetitanregend, geselligkeitsfördernd und konzentrationsfördernd sind.

Kinderzimmer sind häufig gelb gestrichen und auch in Kindertagesstätten findet man diese Farbe vorrangig. Gelb steht laut Farbenlehre für Konzentration, Kreativität, Lerneifer, Stimmungsaufheller und soll die Intelligenz fördern.

Habt ihr bei der Farbwahl und Gestaltung bestimmter Räume darauf geachtet, wie sich die von euch gewählten Farben auf eure Psyche auswirken? Habt ihr die Farben vielleicht sogar danach ausgewählt, was sie bewirken könnten oder ist euch das alles egal und ihr gestaltet eure Räume einfach so, wie es euch gefällt, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass die Farbe euch vielleicht in eine andere Richtung beeinflussen könnte?

Ich würde schon darauf achten, dass die Farbe in meinem Schlafzimmer beruhigend wirkt und im Büro z.B. konzentrationsfördernd, aber es gibt nun mal Farben (gelb, orange, Rot), die ich nicht mag und in diesen Farben würde ich meine Räume nie streichen, es sei denn, sie sind blaustichig, also zitronengelb, kühles orange oder beerenfarbig.

Ich denke, man muss sich einfach allgemein wohl mit einer Farbe fühlen, dann kann sie sich auch nicht negativ auf die Psyche auswirken.

Ich halte von solchen pauschalen Aussagen ja überhaupt nichts. Ich finde Rosa hässlich, wie sollte mich das also beruhigen? Gelb mag ich auch nicht, das wäre neben Rosa und Pink so ziemlich die letzte Farbe, die ich in meinem Arbeitszimmer haben wollte.

Als ich früher mal bunte Wände hatte habe ich aber schon darauf geachtet, dass ich kleine Zimmer eher hell streiche damit sie größer wirken. Und ich habe im oberen Stockwerk überall Holzdecken, die ich alle Weiß gestrichen habe. Der Unterschied war gewaltig, die Räume wirken jetzt viel höher.

Außerdem hatte ich mein Schlafzimmer blau gestrichen, weil das eine kalte Farbe ist, die einem die Raumtemperatur als niedriger empfinden lässt. Da mein Schlafzimmer unter dem Dach ist, wo es im Sommer schon mal ziemlich warm wird, war das eine gute Wahl. Inzwischen sind meine Wände aber alle Weiß, weil jeder inzwischen bunte Wände hat und mich das dann gelangweilt hat.

Ich habe mal den Fehler gemacht, dass ich mein Schlafzimmer in einem seltsamen hellgrün gestrichen habe. Also nicht alle Wände sondern nur eine. Die restlichen Wände habe ich weiß gelassen. Ich wollte eigentlich ein schönes Grün, beim Mischen ging aber anscheinend einiges schief.

Die Farbe sah eigentlich ganz hübsch aus, aber als die Farbe dann getrocknet war, fand ich es alles andere als schön. Als ich dann immer morgens aufgewacht bin, war die grüne Wand das erste, was ich gesehen habe. Es war allerdings alles andere als beruhigend, ausgleichend und harmonisierend. Ganz im Gegenteil.

Nach einigen Tagen habe ich es nicht mehr ausgehalten und die Wand noch einmal in einer anderen Farbe gestrichen. Diesmal lachsfarben. Finde ich um einiges entspannter und sieht auch im trockenen Zustand ganz passabel aus, wenn man bedenkt, dass ich auch diese Farbe nach Augenmaß gemischt habe.

Generell wähle ich eher die Farben, die mir gefallen und die eine gute Stimmung verbreiten. Und ich streiche nie alle Wände in derselben Farbe, sondern wähle bewusst bestimmte Wände oder Abschnitte im Zimmer aus, die ich mit einer weiß-unterscheidbaren Farbe streiche.

Ich mache das eher nach Laune, wenn ich ehrlich bin. Mein Zimmer bei meinen Eltern war eher in Orange gehalten und ich fand das einfach nur Klasse. Ich habe trotzdem sehr gut darin geschlafen und ich muss ehrlich sagen, dass die warmen Farbtöne auf mich eine sehr aufheiternde Wirkung hatten. Deswegen bin ich immer mit sehr guter Laune aufgewacht, weil ich mit Orange etwas fröhliches und ausgelassenes verbinde. Es ist also nicht so, dass ich den Raum als wärmer empfunden habe. Auf Hitze reagiere ich nämlich empfindlich und kann deswegen oftmals nicht schlafen.