Kinderwunsch öfters bei Mann als gedacht?

Ich habe vor kurzem ein interessantes Buch gelesen in dem die Interviews verschiedener bedeutender Wissenschaftler zusammengefasst waren. In diesem Buch wurden die Wissenschaftler nicht nur nach ihren Erfolgen und Zielen befragt, es ging auch ein wenig um das Persönliche. Dabei wurde eben auch oft darauf eingegangen, wer eine Familie hat und wer nicht.

Auffallend dabei war aber auch, dass viele der weiblichen Naturwissenschaftlerinnen auf die Frage warum sie Kinder hätten geantwortet haben ''mein Mann wollte welche''. Gefragt wurde, zu welchem Zeitpunkt die Kinder am besten gepasst hatten und ob es die Karriere gestört hätte oder was sie sich eben für Verbesserungen diesbezüglich wünschen würden.

Tatsächlich war bei den Männern erstaunlich oft eine Antwort zu vernehmen wie beispielsweise ''ich wollte schon immer gerne Kinder haben'', woraus man möglicherweise dann auch schlussfolgern kann, dass ihre Frauen diese bekommen haben, weil der Mann es gerne wollte.

Liegt der Kinderwunsch möglicherweise doch sogar häufiger beim Mann, als bei der Frau? In der Gesellschaft hält sich oft hartnäckig das Bild, dass Frauen mehr an dem Kinderthema liegt, aber wenn ich mir Bekannte und Verwandte ansehe, so sehe ich den Wunsch oft eher beim Mann, auch bei meinem Freund ist das so. Denkt ihr das es möglicherweise doch häufiger der Mann ist, der den Kinderwunsch hat?

Bei meinem Freund ist es genauso. Ich wünsche mir zwar auch irgendwann Kinder, keine Frage, doch ich mache mir darum auch ehrlich gesagt noch ziemlich wenig Gedanken. Er überlegt sich bereits Namen und das er lieber Mädchen hätte als Jungs. Und er sagt auch oft, dass er dann sein/e Mädchen total verwöhnen wird und dass ich dann die böse Mama bin, die immer durchgreifen muss. Ich finde das schon irgendwie total süß, vor allem weil ich auch weiß, wie gut er mit Kindern umgehen kann.

Wenn Bekannte mit ihren kleinen Kindern zu Besuch kommen, sind sie immer hin und weg von meinem Freund und haben sogar Eifersüchteleien gegen mich. Aber der Anblick, wie er so ein kleines Kind hält, lässt mich echt dahin schmelzen.

Bis jetzt habe ich auch meistens von meinen männlichen Bekannten gehört, dass sie irgendwann Kinder haben wollen, als von den weiblichen. Ausnahmen gibt es natürlich auch, aber es ist eben die Mehrheit.

Für meine Ex-Partner gilt das ganz und gar nicht. Da wollte genau einer Kinder und einer wollte gar keine. Den anderen drei Männern war es egal. Die überließen diese Entscheidung der Frau. Wenn sie Kinder möchte, dann kann man welche bekommen und wenn sie keine möchte, dann ist das auch in Ordnung.

Dazu kommt dann noch ein männlicher Sonderfall, der in unserer Partnerschaft heiraten wollte und sich dringend Kinder gewünscht hat, das aber bisher mit keiner anderen Frau wollte. Langsam ist der Zug abgefahren, er wird zu alt. Mehrere Partnerschaften haben deshalb nicht gehalten, er wird wohl kinderlos bleiben.

Im meinem Bekanntenkreis sieht das auch nicht anders aus. Bei sechs Männern weiß ich genau, dass sie nie Kinder haben wollten. Sie haben auch alle keine "gemacht" und sind kinderlos geblieben. Zwei haben unbedingt Kinder gewünscht und sich eine entsprechende Partnerin gesucht. Die restlichen zehn Männer, über die ich Genaueres weiß, haben die Frage nach Nachwuchs von der Partnerin abhängig gemacht. Für sie hatten Kinder keinen hohen Stellenwert. Da lag die Entscheidung immer bei der Frau.