Schließt ihr noch eine Kapitallebensversicherung ab?
Kapitallebensversicherungen sind ja aufgrund ihrer ganzen Zinsentwicklung in den letzten Jahren ganz schön in Verruf geraten. Gab es früher mal um die 3,5% Garantieverzinsung, sind es heutzutage etwa 1,5% oder vielleicht auch noch weniger.
Sind denn bei solch einer Konstellation Kapitallebensversicherungen überhaupt noch interessant und würdet ihr dennoch eine abschließen? Sollte man bereits bestehende Kapitallebensversicherungsverträge dennoch unbedingt durchlaufen lassen oder wie würdet ihr mit diesen verfahren?
Ich habe noch eine alte Kapitallebensversicherung mit einer Garantieverzinsung von sagenhaften vier Prozent und selbst die rechnet sich eigentlich nicht. Obwohl ich damals schon eine Versicherung ausgewählt hatte die wenige laufende Kosten verlangt und die auch über die Jahre hinweg gut gewirtschaftet hat ist doch der der einmal prognostizierte unterste Gewinn selbst nicht annähernd zu erreichen. Dazu kommen dann noch die negativen Überraschungen durch die Nichtauszahlung der Überschussanteile sowie staatliche Begehrlichkeiten wie die Abgeltungssteuer die noch einmal einen um mehrere tausend Euro geringeren Ertrag bedeuten.
Finger weg von solchen Versicherungen, es lohnt sich nicht. Wer Sparen will und gleichzeitig sich absichern möchte der sollte dann doch eher über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Dort sind die Beiträge bedeutend geringer und das gesparte Geld könnte man dann in ein frei gewähltes Aktiendepot stecken. Bei den langen Laufzeiten und einer breiten Streuung kann man eigentlich gar nicht ohne Gewinn aus der Sache gehen. Natürlich greift auch hier wieder zu meinem großen Ärger die Abgeltungssteuer, aber ich denke das ist alternativlos. Außerdem ist man vollkommen flexibel was die Risikoklasse angeht und auch wenn man zwischendurch etwas verkaufen möchte.
Ob man eine alte Lebensversicherung verkaufen sollte? Schwer zu sagen, da kommt es auf den Einzelfall an. Eine Lebensversicherung wurde ja meistens abgeschlossen um das Risiko eines Todesfalls abzusichern und gleichzeitig noch um zu sparen. Letzteres funktioniert nicht mehr so richtig und bei einer Auflösung müsste man dann natürlich auf den Versicherungsschutz verzichten oder das Risiko erneut versichern. Möglich dass durch ein inzwischen gestiegenes Lebensalter und die Unisex-Tarife die Versicherungsprämien deutlich höher liegen.
Fakt ist aber dass bei einem vorzeitigen Verkauf deutliche Abschläge hingenommen werden, egal wie lange man eingezahlt hat. Wer das dennoch machen will sollte darüber nachdenken diese Papiere nicht direkt bei der Versicherung zu kündigen sondern seine Lebensversicherung weiterverkaufen. Dabei kann man einen deutlich höheren Verkaufspreis erlangen. Eine Möglichkeit ist auch alles für eine gewisse Zeit beitragsfrei zu stellen. Während dieser Zeit ruht der Versicherungsschutz, aber man hat eben den Vertrag noch gerettet.
Ich habe noch eine Lebensversicherung die seit ungefähr 15 Jahren bespart wird und die noch knapp 15 Jahre laufen wird. Ich betrachte es als Absicherung für meine Frau falls mir etwas passiert und auch als Anlageform. Die Rendite ist natürlich im Vergleich zu anderen Wertpapieren viel geringer, aber auf Grund der erforderlichen breiten Streuung aller Anlagenformen bringt so eine Lebensversicherung mit noch relativ guten Konditionen doch eine gewisse Stabilität mit in das Depot. Ich werde diese Lebensversicherung auch demnächst nicht verkaufen, höchstens es sollte ein absoluter Notfall eintreffen.
Wenn man mal die Zinsen und vor allem die dafür laufenden Jahre sieht, lohnt es sich in meinen Augen nicht. Oftmals sind dazu die Konditionen noch schlecht und man muss seine Verträge genauestens durchlesen. Ich vermehre mein Geld lieber auf andere Art und Weise und absichern kann man sich da sicherlich auch schlauer, aber das muss jeder selber wissen und für sich die richtige Anlage finden.
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