Kind will Freund anrufen, obwohl er nebenan wohnt
Ich habe mich gerade in einen Chat unterhalten. Dort war die Situation so gegeben, dass eine Mutter ihren Sohn verbot, mit dem Handy den Freund anzurufen oder ihm eine Nachricht zu schreiben, weil er im Nebenhaus wohnte und sie der Meinung ist, dass er dort hin gehen kann und klingeln kann. Das Kind wurde dann trotzig.
Ich habe dieser Mutter meine Meinung gesagt. Bei der heutigen Technik ist es kein Wunder, dass Kinder zunächst telefonieren wollen, anstatt ihren Körper dorthin zu bewegen. Klar haben wir das früher gemacht. Aber die heutige Generation wächst ganz anders auf. Ich hätte dem Kind übrigens das Telefon gegeben. Eine Nachricht kostet meist gar nichts. Schon gar nicht wenn man eine Flat hat. Auch eine Telefonflat sollte man haben, sodass ich dem Kind definitiv diese Möglichkeit gelassen hätte.
Hättet ihr dem Kind die Möglichkeit gegeben, das Telefon zu nutzen? Oder hättet ihr auch darauf bestanden, dass es zu Fuß in den Nebengang hinauf geht? Wärt ihr der Meinung, dass wenn ihr das so durchgehen lassen hättet, dass das Kind als nächstes darauf bestanden hätte, dass es sein Frühstück ans Bett bekommt?
Natürlich hätte ich dem Kind die Möglichkeit gegeben eine SMS zu schreiben oder ein Telefonat zu führen. Natürlich finde ich es grundsätzlich auch besser wenn das Kind selbst rüber gehen würde und klingeln würde. Aber man kann die Kinder ja schlecht dazu zwingen. Und das Kind wird ja nicht grundsätzlich so sein das es gar nicht aus dem Haus geht. So wie ich es verstanden habe will der Kleine ja nur ein Treffen mit dem anderen Kind vereinbaren um sich dann später zu treffen. Und das ist doch völlig in Ordnung.
Und selbst wenn Sie sich danach nicht mehr treffen würden, lieber hat das Kind übers Telefon mit anderen Kindern Kontakt als gar nicht. Ich hatte als Kind sehr viele Freundinnen die auch bei mir in der Straße gewohnt haben. Und selbst in Zeiten in denen es noch keine Flatrates gab, habe ich trotzdem kurz bei meinen Freundinnen angerufen ob Sie Zeit haben und ob wir uns später treffen würden. Wir haben dann eine Uhrzeit ausgemacht und uns später unten getroffen. Meine Mama hat deshalb nie geschimpft.
Ich hätte dem Kind das Telefon nicht gegeben und da kann es trotzig sein, wie es will. Die Kinder bewegen sich heutzutage doch sowieso viel zu wenig. Warum muss man dann dem Kind ein Telefonat oder eine SMS erlauben, wenn es nur ein paar Schritte zum Ziel sind.
Auch wenn das technische Zeitalter gekommen ist, sollte man nicht vergessen sich auch zwischendurch einfach mal bewegen. Und da kann man schon auch konsequent sein und dem Kind sagen, dass es zum Nachbarn gehen soll. Da wäre mir auch egal, wenn das Kind trotzig ist.
Ich habe keine Kinder, aber viele Kinder in der Verwandtschaft und ich denke nicht, dass auch nur einer die Faulheit eines Kindes so unterstützen würde. Wenn das Kind krank wäre, wäre es was anderes. Aber ein gesundes Kind hat zwei gesunde Beine und kann sich bewegen. Dann kann es auch zum Nachbarn gehen und mit ihm klären was zu klären ist.
iggiz18 hat geschrieben:Hättet ihr dem Kind die Möglichkeit gegeben, das Telefon zu nutzen? Oder hättet ihr auch darauf bestanden, dass es zu Fuß in den Nebengang hinauf geht? Wärt ihr der Meinung, dass wenn ihr das so durchgehen lassen hättet, dass das Kind als nächstes darauf bestanden hätte, dass es sein Frühstück ans Bett bekommt?
Mein Großer (7) ruft regelmäßig bei der Nachbarin oben drüber an, ob ihre Kinder Zeit haben, statt einfach eine Treppe hoch zu laufen und enttäuscht von der nicht geöffneten Tür zurück zu kommen, weil sie ggfs. nicht da sind.
Eine Auswirkung auf den sonstigen Umgang hat es bei uns nicht. Gefrühstückt wird nach wie vor in der Küche.
Ich würde eher sagen, dass es wohl darauf ankommt, um was es geht. Wegen irgendwelchen Nichtigkeiten lasse ich mir das Festnetz von meinen Töchtern auch nicht blockieren. Vor allem, wenn sie erst wenige Minuten von der Schule zu Hause sind. Haben die Kinder allerdings in der Schule Treffen nach den Hausaufgaben geplant, dann ist ein kurzes Telefon um Einzelheiten zu klären kein Problem.
Man sollte eben abwägen um was es geht. Man muss als Eltern nicht immer alles erlauben. Schon gar nicht, wenn es der Faulheit dienen würde. Da kann ich die Mutter schon verstehen und man sollte eben auch nicht für alle Bereiche der Telekommunikation eine Flatrate voraussetzen.
Das ist doch eigentlich kein Problem, wenn man einem Kind mal das Smartphone leiht um nur eine Nachricht zu schreiben. Das ist doch eigentlich ganz normal heute und man muss sein Kind auch ein bisschen mit der Zeit gehen lassen. Die ganze Technik ist heute eben normal und so würde das Kind dann auch nicht vor verschlossener Tür stehen. Natürlich zahlt man nichts dafür, für die Nachricht, und so ist das doch in Ordnung. Das geht schnell und das kann man machen.
Ich verstehe es ja, dass ein Kind heute mit der neuesten Technik aufwächst und diese auch nutzen möchte. Dagegen hätte ich auch nichts, solange es eben in einem vertretbaren Rahmen geschieht. Wenn ein Kind aber nebenan wohnt, dann würde ich es nicht einsehen, meinem Kind dafür ein Smartphone in die Hand zu geben, um dort anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben. Dann würde ich auch darauf bestehen, dass das Kind selber dort vorbei geht und klingelt.
Sicher ist ein Kind dann enttäuscht, wenn keiner zu Hause ist oder wenn der Freund dann nicht zum Spielen rauskommen darf. Aber das ist doch auch nicht anders, wenn ihm das am Telefon erzählt wird oder wenn vielleicht auf eine Nachricht nicht reagiert wird. Und wenn der Freund im Nachbarhaus wohnt, dann ist es doch auch nicht so, dass das Kind erst weit laufen muss, um herauszufinden, ob der Freund Zeit hat. Die paar Schritte schaden doch nun wirklich nicht, finde ich.
Also ehrlich gesagt habe ich sogar vor über 20 Jahren manchmal mit einer Freundin telefoniert, die gegenüber von mir wohnte. Zwar nur ganz selten, aber es kam vor. Man kann auch wirklich aus einer Mücke einen Elefanten machen. Natürlich wäre der Weg für das Kind nicht weit gewesen, aber auch wenn es die paar Meter geht, macht dass bisschen mehr oder weniger Bewegung nichts aus. Außerdem weiß man hier ja auch nicht, was dieses Kind sonst so macht. Wenn es sportlich und viel unterwegs ist, kann man doch nicht sagen, es ist faul, nur weil es den Freund lieber anrufen als zu ihm rüber gehen will.
Außerdem gibt es auch immer Situationen, in denen ein Anruf oder eine SMS besser ist, als an der Tür zu klingeln. Beispielsweise würde ich nicht unbedingt wollen, dass mein Kind abends gegen 20 Uhr oder so noch bei jemandem vor der Tür steht. Die Eltern des Freundes wollen da vielleicht ihre Ruhe und Kinder unter ca. 10 Jahren müssen am Abend auch nicht unbedingt nochmal das Haus verlassen. Wenn es trotzdem noch kurz was mit einem Freund zu klären gibt, kann man das aber ruhig per Handy machen.
Nachmittags würde ich mein Kind auch fragen, ob es nicht lieber zu dem Freund hinübergehen möchte, aber auch da kann es Gründe geben, warum das vielleicht gerade nicht passt.
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