Du bist der Personalchef - Schlechte Bewerbungen
Analog zum Thema "Helft Ihr bei Bewerbungen" finde ich dieses Thema grade sehr interessant: Stellt Euch mal vor Ihr seid der Personalchef / Abteilungsleiter in einer Firma und bekommt alle Bewerbungen auf den Tisch. Wie wir alle wissen sind nicht nur lyrische Meisterwerke unterwegs sondern auch salopp gesagt Schund der nicht mal in der schlechtesten Schulform gut benotet werden würde.
Fehleranfällig sind hier ja unter anderem: Satzbaufehler, Zeichenfehler, Absatzfehler (nach jedem Satz einen Absatz, oder gar keine Absätze), Groß- und Kleinschreibungsfehler, oder Formatierungsfehler.
Ich habe letztens zufällig eine Bewerbung gesehen die sehr viele dieser Fehler hatte, geschrieben von einem Gymnasiasten auf einen Nebenjob. Das fand ich extrem traurig, denn auch auf einen Nebenjob kann man sich vernünftig bewerben. Leider gab es im Anschreiben schon massive Rechtschreibfehler, die über das normale Übersehen hinausgehen.
Wobei ich hier gelernt habe, dass man KEINE Rechtschreibfehler in einer Bewerbung hat, weshalb ich die immer zwei Mal lese und nochmal zum Korrekturlesen weitergebe wenn möglich. Sonst lese ich sie lieber dreimal. Zusätzlich im Lebenslauf noch starke Fehler, so war die Reihe der Angaben nicht senkrecht abgeglichen, sondern komplett versetzt. Mal fing der Text 2cm weiter rechts an, mal weiter links. Das war ganz schlimm zu lesen.
Nun habe ich zwar keine Personalangelegenheiten zu entscheiden, habe jedoch mitbekommen dass besagter Bewerber ein Gespräch hatte und auch eingestellt wurde. Auf die Nachfrage bei meiner Chefin ob das wirklich sein kann wurde mir gesagt dass es traurig ist, aber dass wir im Moment zu wenig Bewerbungen haben.
Meine Auffassung ist ganz klar: Wer eine Bewerbung im großen Stil nicht vernünftig verfasst und gröbste Fehler einbaut, der hat den Job nicht verdient. Egal ob 450 Euro Job oder Vollzeitstelle. Wie seht Ihr das?
Würdet Ihr jemanden einstellen, der offensichtlich keinen Wert auf eine vernünftige Artikulation und Grammatik legt in diesem einen wichtigen Schreiben?
Ich finde es kommt auf den Job an. Wenn es sich um einen (auch Mini-)Job im Büro oder mit Kundenkontakt handeln würde, würde ich persönlich extrem viel Wert darauf legen, dass die Grammatik auch stimmt. Denn sonst hat man ja das Problem, dass irgendwelche Dokumente falsch erfasst oder abgetippt wurden und man hinterher nicht mehr weiß, was mit irgendwelchen Äußerungen gemeint ist.
Auch bei Kundenkontakt im Verkauf beispielsweise würde ich Wert auf korrekte Grammatik legen. Denn sonst versteht der Kunde ja gar nicht, was man von einem will und das könnte auf Dauer schon schwierig werden und je nach Sprachkenntnissen wirkt das auf manche möglicherweise sogar abschreckend, weil sie es einfach nicht schaffen, dem Verkäufer klar zu machen, was sie genau suchen oder haben wollen.
Bei irgendwelchen Hilfstätigkeiten wie beispielsweise Abwaschen als Küchenhilfe, finde ich Grammatik und Rechtschreibung nicht dermaßen wichtig, da ja in der Regel selbst kein Kundenkontakt vorhanden ist und für das Abwaschen braucht man normalerweise keinen akademischen Bildungsgrad.
Bei irgendwelchen Hilfstätigkeiten wie beispielsweise Abwaschen als Küchenhilfe, finde ich Grammatik und Rechtschreibung nicht dermaßen wichtig, da ja in der Regel selbst kein Kundenkontakt vorhanden ist und für das Abwaschen braucht man normalerweise keinen akademischen Bildungsgrad.
Das stimmt. Allerdings vertrete ich hier dennoch die Einstellung dass eine schlechte Bewerbung die nicht mehr korrekturgelesen wurde und auch falsch formatiert ist, eine Erklärung des Unwillens ist. Entweder aufgrund von Zwang durch das Arbeitsamt oder von anderen Seiten her.
Mein Empfinden ist hier: Wer einen Job wirklich will, 450 Euro hin oder her, der bewirbt auch auch ansprechend denn die schriftliche Bewerbung ist ja der wichtigste Teil überhaupt: Macht man das schlecht hat man von vornherein nahezu keine Chance auf ein Gespräch.
Wäre die Bewerbung hingegen nur relativ inhaltlos und langweilig, dann könnte ich mir natürlich schon vorstellen denjenigen einzuladen und wenn es sich um eine einfache Hilfstätigkeit handelt auch einzustellen.
Schlechte Bewerbungen heißen nicht unbedingt, dass der Bewerber kein Interesse an einem Job hat. Wie gut eine Bewerbung sein muss, das hängt natürlich vom jeweiligen Job ab. Wenn ich bedenke, was ich schon alles in den Fingern hatte, dann fehlt eigentlich nur noch das Klopapier mit Anschreiben oder Lebenslauf.
Besonders "gern" habe ich handschriftliche Bewerbungen, die auf Papier aus einem Ringbuch kommen und noch den ausgefransten Rand vorweisen. Das dann mit einem netten Anschreiben mit vielen Fehlern und durchgestrichenen Worten oder Absätzen gefüllt und mein Tag ist gelaufen.
Das andere Extrem ist auch wirklich nervig. Da möchte der Bewerber ganz besonders witzig sein und schickt eine DVD. Dann darf man sich das in der Freizeit am heimischen PC ansehen, weil die Technik auf der Arbeit aus der Steinzeit stammt und das leider nicht bewältigt.
Ich habe bei meiner vorherigen Stelle auch Bewerbungen ausgewertet. Meistens hatten sich da Handwerker beworben und da waren sehr viele Bewerbungen dabei, die Rechtschreibfehler hatten oder komisch formatiert waren. Auch wenn mein Anspruch an eine Bewerbung ein anderer war, so musste man doch sagen, dass es eben nicht unüblich ist, wenn Bewerbungen ein paar Fehler haben. Das war eher der Normalzustand anstatt eine Ausnahme.
Und deswegen waren das aber keine Deppen. Nur weil man im Anschreiben einen Grammatik-Fehler hat, muss man nicht auch in der verbalen Kommunikation eine Niete sein. Wer Rechtschreibfehler macht, der kann meistens trotzdem ganz normale Gespräche führen und ist verständlich. Ich finde, da darf man Rechtschreibfehler nicht überinterpretieren.
Das sehe ich im Prinzip genau anders herum. Ich sehe ja nun auch einige Bewerbungen und muss mitentscheiden, wer zu einem Gespräch eingeladen wird und wer nicht. Und hier frage ich mich dann immer, ob derjenige, der hinter der Bewerbung steckt, dem Job, um den es gerade geht, gewachsen ist.
Wenn es darum geht, dass wir Auslieferungsfahrer suchen, die unsere Ware zu unserem Kunden bringen, sind die Ansprüche da natürlich ganz andere, als wenn wir jemanden für ein Social Media Team suchen, der unsere Firma auf Facebook und Co. vertritt. Bei ersterem kommt es mir ausschließlich auf den Inhalt der Bewerbung an, denn nur darin kann ich heutzutage die Motivation eines Bewerbers sehen.
Ganz ehrlich, dass sind teilweise Leute, für die ist Deutsch nicht die Muttersprache, sie kennen es häufig auch nicht einmal, dass sie sich schriftlich um einen Job bewerben müssen. Einen Computer besitzen davon auch nicht alle, sondern sie nutzen diese bei der Agentur für Arbeit oder in anderen Einrichtungen, um überhaupt eine Bewerbung schreiben zu können. Teilweise kennen diese Menschen auch niemanden, der es besser könnte als sie. Deswegen gibt es auch niemanden, der für sie das Schreiben Korrektur lesen könnte.
Ja, das mag jetzt auch das Extrembeispiel von der anderen Seite aus sein, aber gerade wenn man Leuten eine Chance gibt, die sie woanders nicht bekommen würden, gibt, hat man häufig dankbare, gute Mitarbeiter, die ihren Job gut machen. Denn da geht's ja darum, mit einem 7,5-Tonner durch die Gegend zu fahren und freundlich zu Kunden zu sein und nicht um ihre PC-Kenntnisse oder den schriftlichen Ausdruck...
Also ich muss ganz ehrlich sagen, erstens kommt es auf den Job an und zweitens auf den Personalchef. Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich der Personalchef wäre, würde ich eher Wert auf das persönliche Gespräch legen. Ich halte nichts von oberflächlichen Bewerbungsfloskeln und schon gar nichts von diesen Paragraphenreitereien.
So ist es mir viel wichtiger, dass ich mir ein Bild von einer Person machen kann, wenn sie mir aktiv gegenüber sitzt. So kann ich sehen, was das für ein Mensch ist, der sich für den Job interessiert und ob er wirklich zum Team und zum Job passt.
Im Zeitalter des Computers sind Rechtschreibfehler doch schon kaum mehr zu berücksichtigen, da doch überall schon ein Programm vorinstalliert ist. Wenn es dennoch passiert, dann finde ich es auch nicht weiter schlimm. Wegen der Formatierung- es hat eben nicht jeder einen Computerkurs besucht oder weiß noch genau, wie man so etwas macht und es ist auch nicht jedem so wichtig, eine perfekte Bewerbung hinzulegen.
Es zeigt sich auch, dass es immer mehr Firmen eigentlich egal ist, wie so ein Bewerbungsschreiben aussieht. Wenn man nicht auffällt, durch gewisse Besonderheiten- und es kann auch auffällig sein, viel Rechtschreibfehler zu machen- werden sie einfach zur Seite gelegt.
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