Intelligente Menschen unglücklicher als weniger Intelligente
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
Dieses Zitat von Charles Bukowski beschreibt ganz gut, worauf ich mit diesem Thema heraus will. Viele Menschen sind ja davon überzeugt, dass intelligente Menschen unglücklicher sind als weniger intelligente Menschen, weil sie sich mehr Gedanken machen. Von den Menschen mit einem niedrigen IQ behauptet man hingegen, dass sie nicht intelligent genug sind, um die Wahrheit zu erkennen, zum Beispiel, wie viel Leid es auf der Welt gibt.
Eine Studie, die ihr unter
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Ich finde die Fragestellung ganz interessant. Eigentlich war ich auch immer der Meinung, dass man es als Mensch, der viel nachdenkt schwieriger hat. Manchmal denke ich mir zum Beispiel, dass es einfacher wäre, wenn ich mir nie die vielen Dokumentationen über die Fleischindustrie angeschaut hätte. Dann wäre ich vermutlich nie Vegetarierin geworden, sondern würde weiterhin Fleisch essen und mir nicht so viele Gedanken über das machen, was bei mir auf den Tisch kommt. In der Beziehung kann ich also voll nachvollziehen, dass Menschen, die über mehr Bescheid wissen, auch eher mal unglücklich sind. Andererseits besagt die Studie etwas anderes, auch wenn ich nun nicht bewerten kann, wie repräsentativ diese ist.
Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass intelligente Menschen unglücklicher oder glücklicher sind als Menschen mit einem niedrigeren IQ? Oder denkt ihr vielleicht, dass es keinen Unterschied macht und es immer auf die individuelle Person ankommt?
Um diese Frage abschließend beantworten zu können, müsste man erst mal zwei Begriffe klären, um die sich Forscher und Philosophen mehr oder weniger seit Jahrhunderten streiten: Was ist Intelligenz? und Was ist Glück?
Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass man die Intelligenz eines Menschen am IQ oder am Schulabschluss festmachen kann. Dafür sind mir schon zu viele Leute begegnet, die sich an der Uni herumtreiben und promovieren und wunder was noch alles, aber sich einen Dreck für die Welt interessieren, in der sie leben. Andere Menschen haben vielleicht gerade so einen Hauptschulabschluss, sind jedoch kreativ, aufgeschlossen und haben einen wachen Blick für ihre Mitmenschen. Auch das Konzept des Intelligenz-Quotienten und seiner Messung ist unter Forschern meines Wissens recht umstritten, da gar nicht mit abschließender Sicherheit geklärt ist, was auf diese Art genau gemessen wird.
Auch Glück kann man bestenfalls subjektiv messen und ist ganz stark vom individuellen Schicksal abhängig. Wer beispielsweise als superintelligent gilt, aber in einem ganz miesen Umfeld leben muss, ist bestimmt nicht glücklicher als jemand, der strohdumm ist, aber dafür stinkreich, attraktiv und kerngesund. Es gibt auch viele angeblich intelligente Menschen, die mitnichten am Leid und Elend dieser Welt leiden, weil es ihnen schlicht egal ist, wie es auf der Welt zugeht, solange sie ihr Schäfchen im Trockenen haben.
Und wenn jemand auf Grund angeblich niedrigerer Intelligenz nur schlecht bezahlte Knochenjobs ohne Aussicht auf Besserung bekommen kann, ist es ja eigentlich nur klar, dass diese Person wahrscheinlich weniger glücklich ist als jemand, dem die hoch bezahlten Jobs quasi nachgeworfen werden. Mir fallen also genug Gegenbeispiele ein, dass ich aus meiner Sicht behaupten würde, dass Glück ebenso wie Intelligenz von zu vielen Faktoren abhängig sind, als dass man sie wirklich miteinander verknüpfen kann. Maximal sind ganz vage statistische Tendenzen möglich, aber die lassen sich bestimmt auch leicht widerlegen.
Ich dachte bisher eigentlich auch immer, dass intelligente Menschen im Durchschnitt unglücklicher seien, als weniger intelligente Menschen. Je intelligenter man ist, desto mehr Gedanken macht man sich ja auch über Gott und die Welt. Man nimmt nicht einfach immer alle Aussagen so an, sondern man hinterfragt sie, was nicht immer ganz praktisch ist. So hinterfragt man auch in der Freizeit und in Beziehungen immer wieder Aussagen von Freunden und stellt sie auf die Goldwaage. Im Endeffekt macht man sich dann auch umsonst viel zu viele Sorgen und macht sich Gedanken über Dinge, die gar keinen Gedanken wert sind.
Wenn man nun beispielsweise eine Überraschung für jemanden plant und sehr intelligent ist, dann wird man ja auch viel mehr vorbereiten und einen größeren Aufwand auf sich nehmen, um die Überraschung so toll wie möglich zu gestalten. Dabei macht man sich dann vermutlich auch wieder zu viele Gedanken darüber, ob es dem anderen gefallen könnte oder nicht und gerade was die Karriere angeht, wird man sich viel zu viele Gedanken machen.
Auch bei so Kleinigkeiten, wie bei Referaten wird sich eine intelligente Person wohl viel mehr Gedanken machen. Sie möchte das Referat ja so gut wie möglich machen, weshalb sie viel recherchieren wird, um ein optimales Referat hinzubekommen. Und auch für Prüfungen und Tests wird die Person viel mehr lernen, weil sie weiß, was auf dem Spiel steht und weil sie gut sein möchte. So geht natürlich auch ein großer Teil der Freizeit verloren, weshalb man im Endeffekt doch wieder unglücklich ist, auch wenn man das erreicht hat, was man wollte.
Ich denke, dass Menschen mit Down-Syndrom ein gutes Beispiel sind. Menschen mit dieser Behinderung haben ja normalerweise eine unterdurchschnittliche Intelligenz. Dennoch fällt mir immer wieder auf, wie glücklich die Menschen doch aussehen. Sie haben keine Hemmungen, lauthals in der Öffentlichkeit zu lachen und sie machen sich keine Gedanken darum, was andere über sie denken. Stattdessen machen sie das, was ihnen Spaß macht und sind glücklich dadurch.
Mal abgesehen davon, wie dumm und intelligent definiert wird, sehe ich es so.
Intelligente Menschen neigen viel eher zu Suchtkrankheiten und Depressionen, da sie sich viel häufiger und mehr mit ihren und den weltlichen Problemen auseinandersetzen. Dumme Menschen haben auf Grund ihrer Eingeschränkten mentalen Fähigkeiten eine viel größere Produktion an Endorphinen und sind dadurch statistisch Glücklicher.
Natürlich hat das auch was mit Individualität zu tun, doch bisher habe ich es eher so erlebt, das wirklich die Schlauen unglücklicher sind als die Dummen. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich jemanden Glücklichen als dumm ansehe. Es fällt mir nur auf, dass die Dummen leichter glücklich werden.
Es beeinflusse ja noch einige Faktoren mehr das individuelle Glücksgefühl als nur die Intelligenz. Ich würde sagen, Menschen mit einer hohen Resilienz sind bei durchschnittlicher oder hoher Intelligenz durchschnittlich glücklicher als andere Menschen in diesem Intelligenzbereich. Und dann gibt es noch zig andere Faktoren, das macht den Vergleich auf einen Aspekt bezogen sehr vage.
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