In Haus ziehen, das man sich nicht leisten kann?

vom 13.03.2015, 19:30 Uhr

Um direkt irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen. Es geht hier nicht um ein Haus mit Hilfe eines Kredits gekauft wurde, sondern um ein Haus, das gemietet wurde. Man könnte es auch auf eine Mietwohnung beziehen, wenn man so will.

Eine Bekannte von mir, A, ist letztes Jahr im Sommer zusammen mit ihrem Freund B zur Miete in ein Haus gezogen. Dieses Haus musste bezogen werden, da das alte Wohnhaus, in dem ihre frühere Wohnung lag, abgerissen werden musste und sie gar keine andere Wahl hatten, als umzuziehen. Angeblich hätten alle Wohnungen, die sie sich angesehen hatten, irgendwelche Macken und wären überhaupt nicht in Frage gekommen, sodass ihnen nur übrig geblieben ist, in ein Haus zu ziehen.

Jedoch ist es so, dass meine Bekannte seit dem Einzug fast jeden Monat am Telefon über irgendwelche Geldsorgen klagt. Immer ist irgendetwas, sodass sie dringend Geld brauchen. Obwohl beide arbeiten und Geld verdienen können sie kaum Geld zur Seite legen und leben von der Hand in den Mund. Hinzu kommt, dass sie Probleme bei der Arbeit hatte und deswegen mehrere Monate zu Hause bleiben musste und von ihrer Chefin nach Hause geschickt wurde. Es war einfach weniger zu tun.

Dementsprechend kam auch weniger Geld aufs Konto, ist doch klar, dass Arbeitsleistung nur dann bezahlt wird, wenn sie auch abgeleistet wird. Nichts ist umsonst im Leben. Wenn dann noch irgendwelche unplanmäßigen Probleme auftauchen wie beispielsweise, dass das Auto eine Panne hat und in die Werkstatt muss, dann sind die beiden direkt aufgeschmissen und jammern, dass die Welt untergeht und wissen nicht wie sie damit zurecht kommen sollen.

Ich verstehe so etwas überhaupt nicht. Warum zieht man in ein Haus, wenn man dadurch monatlich Geldprobleme hat und ständig jammert, dass das Geld nicht reicht? Wäre da eine günstigere Unterkunft nicht sinnvoller und praktischer gewesen? Was bewegt solche Menschen, in Häuser zu ziehen, die sie sich knapp leisten können?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann das auch kein bisschen nachvollziehen. Ich würde mich in einer 10-Quadratmeter-Wohnung wohl fühlen. Alles besser als finanzieller Druck. Das überschattet dann alles. Man geht nicht mehr gerne arbeiten, weil man dabei eh nicht genug verdient, um aus der Misere rauszukommen. Man streitet sich mit dem Partner. Man kann sich nichts anderes mehr leisten.

Dann hat man auch keine Freude mehr an dem Haus. Es bringt also gar nichts. Eine kleine Wohnung könnte mich niemals so sehr deprimieren, dass es solche Auswirkungen hätte. Und was für Macken kann eine Wohnung schon haben, dass man es nicht ein, zwei Jahre dort aushält? Das sind doch immer nur Kleinigkeiten, wie dass beispielsweise das Schlafzimmer zu klein ist. Wie gesagt, so was wäre mir egal.

Den Wunsch nach einem eigenen Haus kann ich durchaus verstehen. Ich habe ja auch eins. Aber da ich keine hohen Ansprüche hatte, war es so billig, dass ich es mir leisten konnte. Alles andere ergibt für mich keinen Sinn.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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