Warum werden professionelle Gamer geächtet?
Ich spiele schon seit längerer Zeit das Computerspiel "League of Legends". Mir gefällt das Spiel wirklich sehr gut, da man dafür ein gewisses Können braucht, Teamfähigkeit, taktisches Denkvermögen und es sehr viel Spaß macht. Ich habe es Anfangs nur gelegentlich gespielt, allerdings beschäftige ich mich die letzten Monate deutlich mehr mit dem Spiel und spiele nicht nur mehr, sondern informiere mich auch über den eSport-Sektor.
Es gibt bei League of Legends regelmäßige Turniere, sogar eine Weltmeisterschaft. Bei der Weltmeisterschaft kann man bis zu vier Millionen Dollar gewinnen. Natürlich haben nur die besten Teams eine Chance auf so ein hohes Preisgeld und das Erreichen solcher Preisgelder ist ein sehr steiniger Weg.
Die Spieler machen das hauptberuflich, spielen bis zu 16 Stunden am Tag und haben auch feste Verträge. Natürlich wird auch das Equipment und so weiter gesponsert. Ein Traum für jeden Gamer. Allerdings muss man dafür echt zu der Elite gehören und auch ein bisschen Glück haben. Außerdem muss man sich bewusst sein, dass man als professioneller Gamer nur noch vor dem Computer sitzt und den halben Tag ein Computerspiel spielen wird.
Ich behaupte nicht, dass dies ein Beruf ist, der viele Perspektiven mit sich bringt. Klar, man hat während der Zeit mit seinem Hobby zu tun und man hat das Hobby zum Beruf gemacht. Dies ist natürlich etwas sehr Schönes, allerdings lernt man als professioneller Gamer keine Ausbildung und falls man nicht die großen Millionenbeträge gewinnt, sieht die Zukunft nicht so rosig aus. Trotzdem finde ich es beeindruckend, was diese Menschen leisten und ich finde es gut, dass sie ihren Traum leben. Leider werden sie von der Gesellschaft noch nicht so richtig akzeptiert.
Ich habe oft gelesen, dass professionelle Gamer runtergemacht werden und selbst als bei TV Total ein Spieler von SK Gaming war, hat Stefan Raab sich nur abwertend geäußert. Ich kann verstehen, dass Gamer allgemein unter sich sind. Aber warum muss man diese nur verachten? Gibt es dafür konkrete Gründe?
Ich denke, dass man einfach von dem Beruf ein falsches Bild hat. Beispielsweise würde ich auch nicht erwarten, dass man da bis zu 16 Stunden spielen muss und dann wohl auch wenig Freizeit hat. Ich denke zudem, dass wir oftmals die ächten, die wirklich ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, weil wir selber in bestimmten Berufen festhängen, die uns keinen Spaß machen und wo wir uns jeden Tag hinquälen.
Zudem kann man ja auch so argumentieren, dass man als kleiner Spieler von den großen und bezahlten Spielern einfach nur geschluckt wird und so keine Chance hat so ein Duell zu gewinnen und auch mal den Gewinn einzufahren. Beim Verdienst sehe ich es im Übrigen so, dass man nur davon leben können muss und Spaß an der Arbeit das Wichtigste sein sollte.
Also ich glaube, dass einerseits sicherlich eine ganze Portion Neid eine Rolle spielt. Ein Gamer braucht keinen guten Schulabschluss und keinerlei Ausbildung, sondern lediglich ein wenig Talent und einfach nur Übung. Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn Bauarbeiter oder Elektroniker neidisch sind, wenn sie sehen, was manche Gamer verdienen. Die körperliche Anstrengung ist nämlich deutlich kräftezehrender als wild auf Tastatur und Maus einzuschlagen.
Zudem leisten Gamer wirklich absolut gar keinen Beitrag für die Gesellschaft, wenn man von möglichen Steuergeldern mal absieht. Ein Bauarbeiter schafft neue Wohnungen, ein Manager treibt die Wirtschaft voran, ein Lehrer bildet die kommende Generation aus und Ärzte retten Menschenleben. Ein Gamer hingegen kann maximal für Unterhaltung sorgen und macht seine "Arbeit" sonst eben einfach nur für sich selber.
Letztlich sind Gamer in der Regel auch einfach Einzelgänger, die folglich nicht gerade sympathisch sind. Sie sitzen den ganzen Tag lang zu Hause und führen ein zutiefst ungesundes Leben, wenn sie genügend Geld verdienen wollen, um von ihrem Hobby leben zu können. Ich glaube, dass Gamer im höheren Alter ihre Berufswahl auch noch bereuen werden, weil sie ihr Niveau aufgrund nachlassender Reflexe nur kurz halten können und dann plötzlich ohne Job und vernünftige Ausbildung dastehen.
Ist es nicht oft so, dass Leute, die viel und lange Videospiele spielen, als sozial inkompetent abgestempelt werden? Die Medien sehen nur das Klischee des Gamers, nicht die Personen dahinter. Auch ein Pro-Gamer wird ein normales Leben haben, einige bestimmt auch eine Freundin oder Frau und möglicherweise auch Kinder.
Aber das wird den Medien nicht gesagt. Sie sehen nur eine Truppe erwachsener Menschen, die LoL, Starcraft und ähnliches zocken und dabei so von ihren Bildschirmen gefesselt sind, dass sie alles um sich herum vergessen. Problematisch dabei ist aber, dass man nie erwähnt, dass es im Alltag nicht so laufen muss.
Ich will jetzt nicht sagen, dass nicht auch ein paar dabei sind, die im privaten Bereich so viel spielen, aber nicht jeder Pro-Gamer ist so extrem, wie die Medien es gerne darstellen.
Was Stefan Raab angeht; der hat doch nur selten was positives zu sagen. Selbst die berühmtesten, erfolgreichsten Gäste macht er gerne mal runter.
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